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PR TB 223 Der Waffenhandler

PR TB 223 Der Waffenhandler

Titel: PR TB 223 Der Waffenhandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht.
    Kennon verharrte noch einige Minuten lang unter dem nassen Tuch,
dann schlug er es zurück, richtete sich auf und atmete behutsam
durch die Nase ein. Beruhigt stellte er fest, daß die
Nasenschleimhäute nicht reagierten. Der plötzliche
Austrocknungseffekt blieb aus.
    Er ging in den Wohnsalon hinüber.
    Ronald Tekener saß in einem Sessel. Seine Augen waren
geöffnet, aber leer und blicklos.
    Der Kosmokriminalist eilte zu ihm und griff nach seinen Händen.
    »Das habe ich mir gedacht«, murmelte er, als er sah,
daß sich die Halbmonde seiner Fingernägel bläulich
verfärbt hatten. »Skolophtonol mit einem
Thalamophtylderivat. Darauf sind wir vorbereitet.«
    Der USO-Spezialist hatte schon, während er auf dem Boden
gelegen und abgewartet hatte, überlegt, was gegen einen Angriff
mit der vermuteten Wahrheitsdroge zu tun war. Die Tatsache, daß
die von ihm angesprochene Kombination eingesetzt worden war,
bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Kartan Askeron,
der Herr des Semo-Systems, hatte Berater, die über die
Vorbereitungen genau informiert waren, die USO-Spezialisten für
einen Einsatz trafen. Die Farbreaktion der Fingernägel Tekeners
verriet, daß ihm ein Präparat injiziert worden war, das
ihn gegen die gebräuchlichsten Wahrheitsdrogen schützte.
Bisher hatte als sicher gegolten, daß niemand außerhalb
der USO wußte, daß man einen Spezialisten durch die
Injektion mit dem hier eingesetzten Kombinationspräparat
entlarven konnte.
    Kennon beglückwünschte sich dazu, daß er schnell
genug gemerkt hatte, was gespielt wurde. Er hatte erfaßt, daß
Giftgas in den Raum gepreßt wurde, und es war ihm gelungen, das
Gas auch schnell genug zu identifizieren. Sein kosmokriminalistischer
Instinkt hatte ihn nicht nur rechtzeitig gewarnt, sondern ihn auch
erkennen lassen, daß es sich um ein Gift handelte, das leichter
als Luft war, vor dem es also nur unmittelbar über dem Boden
Sicherheit gab, und das bald verflog.
    Er eilte aus dem Appartement zu einem Schuhputzautomaten. Hastig
schob er seinen Schuh unter die rotierenden Bürsten, bis sie
genügend Pflegemittel aufgenommen hatten. Dann kehrte er zu
Tekener zurück, streifte den Schuh ab und rieb ihn mit einem
Papiertuch, bis sich die Temperatur der aufgetragenen Creme genügend
erhöht hatte. Dann hielt er dem Narbengesichtigen den Schuh
unter die Nase.
    »Einatmen, Tek, tief einatmen«, befahl er.
    Tekener gehorchte. Schlaff und vollkommen willenlos saß er
vor Kennon und sog die von dem Schuh aufsteigenden Gaspartikel in
sich hinein.
    Der Verwachsene streifte den Schuh wieder über und
beobachtete die Fingernägel Tekeners. Befriedigt verfolgte er,
daß sich die bläuliche Verfärbung verflüchtigte.
    Abermals verließ der Kosmokriminalist den Raum. Er eilte bis
zur nächsten Flurbiegung und fuhr zurück, als er zwei
Männer bemerkte, die sich ihm näherten.
    Erschreckt blickte er zu der Tür der Suite, die Tekener und
er belegt hatten. Bis dorthin war es zu weit für ihn. Er konnte
nicht schnell und nicht leise genug ins eigene Appartement kommen.
    Während er noch überlegte, wie er sich verhalten sollte,
wenn die beiden
    Männer ihn sahen, hörte er, wie eine Tür ging. Er
atmete auf und blickte erneut um die Ecke des Ganges.
    Die beiden Männer waren verschwunden.
    Sie konnten nur in dem Zimmer sein, in dem der rothaarige Bou Doun
sich aufhielt, der von dem Planeten Kürschak gekommen war. Bei
ihm lag der Verdacht nahe, daß er gekommen war, weil er sich
für das rächen wollte, was auf seiner Heimatwelt geschehen
war.
    Wußte Bou Doun, daß Kartan Askeron seine Finger im
Spiel hatte? War es ihm gelungen, einen der Spooks, wie die
krisenschaffenden Agenten genannt wurden, zu identifizieren? Oder war
er aus ganz anderen Gründen ins Semo-System gekommen?
    Kennon nahm ein Tonbandgerät aus der Tasche, das nicht größer
war als eine Digitaluhr, drückte das selbsthaftende Mikrophon an
die Tür und horchte.
    Deutlich vernahm er die Stimmen der beiden Männer aus dem
Monitor.
    »Wer bist du wirklich?« fragte einer von ihnen. Er
hatte eine unangenehme Fistelstimme. »Arbeitest du für die
SolAb oder für die USO? Oder bist du Mitglied einer anderen
Organisation?«
    »Ich arbeite für niemanden«, antwortete Bou Doun
mit tonloser Stimme, der anzuhören war, daß sein Wille
ausgeschaltet war.
    »Du kommst von Kürschak. Ist das richtig?«
    »Das ist richtig.«
    »Was ist auf Kürschak geschehen?«
    »Vieles. Es interessiert mich nicht.«
    »Warum bist

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