PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
die
Entscheidung fiel.
Konraddin nahm sie ihm ab.
„Schiff durchsuchen“, befahl er. Der Interkom zeigte
das Bild der Frau mit dem rötlichen Haar. „Die Person
namens Anshi Satura ist festzunehmen. Sie ist bewaffnet, daher ist
Vorsicht geboten.“
Kasom schüttelte nur den Kopf. Er wußte bereits jetzt,
daß die Suche erfolglos verlaufen würde. Sie interessierte
ihn auch weniger als die Frage, ob die Unsichtbarkeit wirklich das
war, was die Unsichtbaren zu Mördern werden ließ -Mörder,
die Menschen kaltblütig zerstrahlten und Raumschiffe
vernichteten.
Und ob diese Unsichtbaren selbst Menschen waren!
„Fluchtfrau“, murmelte er bedächtig und wußte,
daß Splinter Anshi Satura gemeint hatte.
Satura war vom Dreigestirn geflohen!
Anshi Satura wartete gelassen ab. In ihrem Versteck wurde sie von
den suchenden Raumsoldaten des USO-Kreuzers nicht behelligt. Einige
von ihnen gingen direkt an
ihr vorbei und hätten sie sehen müssen, aber sie
vertraute auf die Technik, die der Oktaeder in sich beherbergte, und
diese Technik schützte sie.
Aber der Oktaeder hatte ihr plötzlich noch etwas verraten,
das sie mit jäher Besorgnis erfüllte.
Es befand sich eine nichtmenschliche Wesenheit an Bord, die in der
Lage war, Saturas Schwingungen aufzunehmen und teilweise zu deuten.
Diese Deutungen geschahen nicht auf rational-logistischer Basis,
sondern auf einer höheren Ebene, die ihrerseits bei der
Rückumsetzung nicht völlig zu erfassen war.
Splinter.' verriet der Oktaeder in seiner logistischen Kälte.
Gefahr?
Anshi Satura entschied sich dagegen. Sie setzte voraus, daß
Splinter keine Gefahr bedeutete.
Nicht für sie...
Die NIFLHEIM setzte ihren Weg fort, während die Suchaktion,
von Kasom einerseits und der Gesuchten andererseits, im Sande
verlief. Unzufrieden gab Kommandant Konraddin auf und kehrte mit dem
USO-Spezialisten in den Leitstand des Kugelraumers zurück, der
kurz darauf in der errechneten Entfernung von drei Lichtmonaten vor
dem Dreigestirn aus dem Linearraum fiel.
Nichts geschah. Die Fernortungen des Raumers tasteten ins Leere
und stellten lediglich die Existenz der Dreier-Sternkonstellation
fest.
Die Positronik der NIFLHEIM errechnete die Kursdaten für die
letzte Linearetappe, die die NIFLHEIM mitten in das System bringen
würde.
„Raumanzüge anlegen. Gefechtsbereitschaft“,
befahl Konraddin.
Die NIFLHEIM machte sich bereit, einen auftauchenden Gegner
gebührend zu empfangen, und glitt wieder in den Linearraum.
Augenblicke später war der Überlichtflug wieder beendet.
Das USO-Schiff befand sich am Ziel seiner Reise.
Doch der erwartete Angriff aus dem Nichts blieb aus.
8.
Die großen Panoramaschirme zeigten das eigenartige
Sonnensystem, dessen Anblick in Kasom die Vermutung immer größer
werden ließ, es doch mit einem künstlichem Gebilde zu tun
zu haben.
Wieder griffen die Ortungen um sich. Der starke HÜ-Schirm
stand und leuchtete in intensivem Grün. Die
Falschfarbenprojektion riß die Sternkonstellation aus der
Dunkelheit des Alls und machte Verbindungen deutlich, die mit dem
rein optischen System niemals zu erfassen gewesen wären.
In der Ortungszentrale der NIFLHEIM begannen die Experten zu
jonglieren. Die technischen Möglichkeiten des USO-Schiffs waren
besser als die der TARA oder der Space-Jet der SolAb. Plötzlich
riß die Hyperfunkverbindung zum fernen Computerschiff nicht
mehr ab.
Die Auswertungen brachten Erstaunliches zutage.
„Zwischen allen drei Sternen findet ein reger
Energieaustausch statt, und die Sonnen l und 2 haben nur die einzige
Aufgabe, Stern 3 mit Energie zu beliefern! Stern 3 wird gewissermaßen
von den beiden anderen Sonnen gefüttert!“
In der NIFLHEIM sahen sich Astrophysiker vielsagend an und tippten
sich an die Stirn, aber das Computerschiff untermauerte die
Auswertung.
Demnach war Stern 3 auch keine G-Sonne wie die beiden anderen,
sondern sah nur so aus, weil sie durch das Füttern diesen
Sterncharakter erhielt!
Nahmen die Überraschungen kein Ende?
Eine der Planetenbahnen war nicht stabil!
„Aber warum ist dann dieser verdammte Planet noch nicht in
eine seiner Sonnen gestürzt?“ tobte ein Experte in der
NIFLHEIM. Diesmal war auch das Computerschiff nur in der Lage, eine
Vermutung zu äußern, deren Wahrscheinlichkeit bei
achtundvierzig Prozent lag. Aber eine bessere Erklärung als die,
daß mit einem Teil der zugeführten Energie Stern 3 seinen
einzigen Trabanten auf Distanz hielt, gab es in diesem Fall nicht!
„Dieses ganze
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