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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überdies
wurde es an Bord wärmer und, wenn ich nicht irrte, auch
innerhalb des Nebels heller. Ich wandte mich an Ptah und Tabarna und
fragte:
    »Ich würde gern damit anfangen, unsere Weinkrüge
zu leeren. Die AXT bewegt sich ohne uns. Niemand weiß, wie
lange der Flug wirklich dauert. Wir sollten, so lange es möglich
ist, ausruhen und uns entspannen.«
    Ocir-Khenso, der mehr Informationen besaß als ich, stimmte
zu und turnte bereits in die Bilge hinunter.
    »Auch ich weiß es nicht. Trinken wir auf unseren
Erfolg im Skythenland und auf den leeren Halbkontinent.«
    So kam es, daß bis auf den Mondrobot die gesamte Besatzung
des Schiffes in ruhigem Schlag lag, als der Nebel wich, das Schiff in
den Wellen eines fremden Ozean schaukelte und eine fremde Küste
auftauchte.

5.
    Es war nicht einfach ein Erwachen aus einem tiefen, guten Schlaf.
    Ich blinzelte und sah über mir blauen Himmel voller
Regenwolken und weißen Wolkentürmen. Als ich mich
aufrichten wollte, schob Atlan seinen Arm unter meine Schulter und
zog mich hoch. Mit einem Lächeln, das ein deutliches Zeichen
seiner augenblicklichen Unschlüssigkeit war, sagte er:
    »Wir sind da. Irgendwo dort liegt unser Ziel. Denke an die
Bilder der Illusion, Charis.«
    Es herrschte Windstille. Die Sonne des Mittags brannte fast
senkrecht herunter. Die vierundzwanzig Riemen bewegten sich im Takt
und schoben das Schiff durch weit schwingende Wellen. Meereswellen,
nicht die eines Binnenozeans. Die Dünung hob und senkte die AXT,
und wir alle standen im Bug und blickten auf die näherkommende
Küste. Um das Schiff trieben Äste, Baumstämme, eine
Unmenge losgerissener Zweige, viel Laub, die aufgeblähten
Kadaver von kleinen, fellbedeckten Tieren, von aufgedunsenen
Schlangen, von größeren Tieren. und plötzlich sahen
wir, daß in dem dunkelblauen Wasser breite Spuren aus Schmutz
liefen. Je näher wir dem Land kamen, desto mehr ertrunkene Tiere
sahen wir, desto schmutziger wurde das Wasser. Atlan hielt eine Karte
hoch und schlug mit dem Handrücken dagegen.
    »Hier«, sagte Ocir betroffen, »mündet in
einem recht ausgedehnten Delta ein namenloser Fluß. Er hat
seine Quelle tief im Urwald, sein Lauf windet sich ebenfalls durch
Regenwälder, überdies gibt es Quellen und Bäche, die
in den Fluß münden. Wir sehen die Folgen schwerer
Regenfälle. Das Wasser wird nicht mehr aufgesaugt und im Boden
gespeichert, sondern ertränkt die Tiere, weicht den Boden auf,
lockert die Wurzeln und läßt die Gewächse
niederbrechen. Wir werden noch viel mehr davon sehen.«
    Sa'Valer stand am Ruder; Mah-Dhana war auf den Mast geklettert,
balancierte auf der Rah und gab seinem Freund Handzeichen. Behutsam
steuerte der Phönizier die AXT durch die immer größer
werdende Menge Treibholz. Mehrmals wichen wir Baumriesen samt
Wurzelwerk aus, denen die Rinde heruntergefetzt worden war. Allein in
dieser ersten halben Stunde hatte allein ich mindestens hundert
Tierkadaver zählen können.
    »Die Wolke«, sagte Tabarna. »Sie ist riesengroß.
Aber hier leben noch die Fischer!«
    Vor der Küste, die stellenweise felsig und steil, meist aber
flach und von tropischer Vegetation überwuchert war, segelten
kleine Boote. Zusammen mit dem Sonnenlicht, den weißen Wolken
und der weißen und grünen Küstenlinie waren sie Teil
einer trügerischen Idylle.
    »Sie zeigen sich nur mäßig beeindruckt«,
stellte Ptah fest. »Immerhin bewegen wir uns tatsächlich,
wie versprochen, in warmen Zonen.«
    Die Wolke war ebenso groß wie die anderen, die wir kannten
und besiegt hatten. Allerdings konnten wir auch hier ihre gesamte
Ausdehnung nicht erkennen. Ihr östlicher Rand jedoch hing vor
uns und zeichnete wohl etwa die Küstenlinie nach. Das südliche
Ende, also links von uns jene Ausläufer, die herunterhängenden
Arme und die kreiselnden Schläuche der Wasserhosen, vermischt
mit den glitzernden Bahnen von Regengüssen, verlor sich über
dem südlichen Ende des dreieckigen Kontinents.
    Das Ende der Ausdehnung im Norden vermochten wir nicht zu sehen.
Weit hinter uns verblaßten die Berge einer riesigen,
unbekannten Insel.
    »Unser Ziel ist die Siedlung am Fluß, nicht wahr?«
fragte ich. Atlan legte den Arm um meine Schultern und blickte auf
seine Karten.
    »Wir müssen zuerst durch das sumpfige Delta mit der
breiten Fahrrinne.
    Das Fischerdorf liegt am Nebenfluß. Hier. Es wird nicht
leicht sein, dorthin zu rudern. Aber was die Fischer können,
vermögen wir wohl auch.«
    Unsere Beobachtungen zeigten uns

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