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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Holzstoß ab. Die Krieger standen auf
dem Pferderücken, hingen halb in den Morast hinunter, schossen
über die Ohren des Pferdes und rückwärts aus dem
Sattel, sie würden, wenn
    sie in großer Zahl ernsthaft angriffen, für jede andere
Truppe eine tödliche Gefahr darstellen.
    Pfeil um Pfeil hämmerte brennend in den Scheiterhaufen, mehr
und mehr Flammen wirbelten hoch. Als der letzte Reiter
vorbeigaloppierte und den letzten Pfeil abschoß, hatte sich der
Holzhaufen in eine einzige, gigantische Flamme verwandelt. Wenn
Flammen und Rauchwolken aufrissen, schien es, als ob unter den Binden
und den leuchtenden, blitzenden Bronzestücken der tote Körper
sich zu bewegte.
    Ein riesiger Skythe kam unbeirrbar auf die lodernden Flammen, die
schwirrenden Pfeile und den Funkenregen zu. Er war, bis auf Stiefel
und Lendenschurz und Schmuckbänder, so gut wie nackt. Er trug
ein großes, gerades Schwert. Gerade, als ich etwas fragen
wollte, vergrößerte sich das Bild und zeigte die Waffe in
allen Einzelheiten.
    Eisen - oder Stahl? stieß der Logiksektor hervor. Ich
erkannte, daß nur die schmückenden Teile der
scharfgeschliffenen Waffe aus Bronze waren. Die Schneiden bestanden
aus Eisen. Leise erklärte Tabarna:
    »Ein Volk, das Eisen besitzt, dort, in jenem Land. in
wenigen Jahren werden sie den Nachbarn überlegen sein.«
    »Sie sind Nomaden, Wanderer. Erst dann, wenn sie seßhaft
sind oder die Waffen von seßhaften Handwerkern tauschen können,
erhalten sie viele Waffen und wenden gefährlicher«,
entgegnete ich. »Aber seht hin!«
    Der Krieger erreichte den Schimmelhengst, verneigte sich mehrmals
vor dem Tier, das nun Aufregung zeigte und von vier Männern am
Boden gehalten werden mußte. Der Hengst keilte auf und
schleuderte einen schlammbespritzten Mann ins Feuer. Niemand kümmerte
sich um den Verletzten.
    Dann hob der alte Skythe das Schwert, ließ es mit äußerster
Kraft heruntersausen und trennte den Kopf des Schimmels mit einem
einzigen Hieb vom Hals. Den Körper, der im Tode zuckte und mit
allen Gliedmaßen schlug, kippten die Bewacher in die Flammen.
Der Töter, dessen rituelle Verbeugungen wohl eine Art der
Entschuldigung vor den Pferden zu sein schien, die der tote Häuptling
geritten hatte, köpfte auch den Schecken, der einen kurzen
Fluchtversuch machte.
    Und in dieser Zeit brannte der Holzstoß mit riesigen Flammen
und vielfarbigem Rauch. Immer wieder sackten Teile nach unten und
schickten beim Zusammenbrechen eine riesige Flut von Funken in die
Luft. Der Leichnam war verbrannt, die Leitern, all das Reisig und ein
Teil der Balken und Stämme. Aus Flammen wurde Glut, die Pferde
und ihre Reiter verschwanden in der Dunkelheit, und langsam sammelten
sich die Angehörigen des Stammes im tiefen, am Rand des Grabens
hitzeblasenwerfenden Schlamm.
    Dieses Bild schloß die Folge der wichtigen Schilderungen ab.
    Einige kurze Sequenzen zeigten, wie die auskühlende Glut in
die Grube sackte. Dann zogen die Gespanne jene riesigen Felsnadeln
über die Grube. Der ganze Stamm schaufelte Erde und Sand über
die Felsen.
    Und schließlich zeigte das letzte Bild, daß sich der
gesamte Stamm von dem frisch aufgeworfenen Hügelgrab entfernte.
Die Teile der Zelte und alle andere Habe war auf den Rücken der
Packpferde festgezurrt. Voller Verwunderung und mit einem guten Teil
Zufriedenheit sahen wir, daß schräg aus einem riesigen
Loch der Wolke ein Sonnenstrahl herunterzuckte und das Land scheinbar
völlig veränderte - in die gute Richtung veränderte.
    Ocir klappte die kleine Truhe zu.
    »Wir haben nichts versäumt im Land der Skythen«,
stellte Ptah-Sokar fest. »Schlamm und tote Pferde.«
    Ich dachte an die Illusionen auf dem nächtlichen Meer, an die
vielen Photos und an die Anweisungen, die unser nächstes Ziel
betrafen. Meine Stimme klang wenig begeistert, als ich antwortete:
    »Ganz sicher erwartet uns, wenn der Nebel sich lichtet, kein
Palast voller samthäutiger Sklavinnen, Ptah.«
    »Das habe ich befürchtet«, gab Ptah lachend zu.
»Es wird sich aber, wie meist, für jeden etwas finden.«
    Nach unserer Rechnung waren wir zu diesem Zeitpunkt im kreisenden,
sausenden Nebel nicht länger als wenige Stunden gewesen. Charis
und mir, Ptah und Ocir und nicht zuletzt den beiden Steuermännern
und Tabarna gelang es ohne Schwierigkeiten, die phönizischen
Freunde zu beruhigen. Aber mich stimmte es nachdenklich, daß
wir einerseits nichts sahen und spürten, in welcher
Geschwindigkeit wir uns dem Ziel näherten, und

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