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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine
Totenfeier wird.«
    Abseits weidete eine große Pferdeherde. Die Zelte bestanden
aus biegsamen Ruten und zusammengehefteten Fellen. Der Boden war an
jeder Stelle schwarz, tief aufgewühlt und voller kleiner
Pfützen. Die Menschen froren und sahen krank aus. Ständig
wechselten die Bilder zwischen Totale, unterschiedlicher Vergrößerung
und der Vogelschau. Ocir-Khenso meinte leise zu mir:
    »Haliaet ist speziell auf diese Aufnahme- und
Speichertechnik programmiert worden.«
    Die Skythen, wenigstens diese Stämme, waren nomadisierende
Lebewesen. Der Holzstoß wuchs und wurde mit Fellen und
Teppichen geschmückt und mit zerbrochenen Waffen und bronzenen
Schilden. Ein Gestell aus dünnen Stämmen wurde angefertigt;
einige Leitern entstanden und ein Sessel, der einem primitiven Thron
glich. Zwischen den Zelten und halbkugeligen Bauten brannten stark
qualmende Feuer. Der Holzstoß, sicherlich ein Scheiterhaufen,
wuchs und wuchs.
    Das Bild wechselte: es war Nacht. Hunderte einzelner Lichtpunkt
erhellten die nächste Szenerie.
    Feuer loderten und qualmten. Jeder Skythe trug eine Fackel. In
umgedrehten Bronzeschilden brannten mächtige Ölflammen.
Nicht weniger als hundert Pferde waren gesattelt und mit Fellen
behängt. Die Krieger in Leder, Fell, grobem Stoff, geschmückt
mit Bronzereifen um die Stirnen, an den Handgelenken und an Gürteln
und den vielen Schnallen der Waffen, trugen Bögen und gefüllte
Köcher. Auf dem Thron über der Grube saß eine
Gestalt, die von weißen Binden umwickelt und ebenfalls mit
bronzenen Waffen und ebensolchem Zierrat überhäuft war.
Neben dem Scheiterhaufen
    standen zwei Hengste; ein Schimmel und ein prächtiger
Schecke.
    Halbnackte Frauen, die jämmerlich froren und von den kurzen
Regenschauern immer wieder durchnäßt wurden, bildeten um
den Holzstoß mehrere Kreise. Sie schienen zu jammern und zu
heulen und rissen sich Haare aus, zerkratzten sich die Haut und
führten einen holprigen Tanz aus.
    »Sie verbrennen einen Stammesführer«, sagte ich.
»Haben wir ihn etwa während der Überfälle
getötet?«
    »Durchaus denkbar«, knurrte der Ägypter und
schirmte das Bild mit beiden Händen ab.
    Einzelne Männer schwangen sich in die Sättel. Die
Pferde, sicherlich der wichtigste Besitz der Menschen dieses riesigen
Landes, waren hervorragend geschult. Sie zitterten förmlich vor
Kraft und Nervosität. Die Reiter rissen brutal an den Zügeln
und sprengten auf die Feuer zu. Kurz darauf hielt fast jeder
berittene Skythe eine lodernde Fackel in der Hand und sprengte an den
jammernden Weibern vorbei auf die dunkle, freie Fläche hinaus.
Die Hufe der Pferde warfen wahre Schlammhagel auf. Reiter um Reiter
verließ den Platz in der Nähe des Scheiterhaufens. Wir
konnten eine lange, unregelmäßige Reihe von Fackeln
erkennen.
    Wieder gab es eine Unterbrechung im zeitlichen Ablauf.
    Das neue Bild zeigte uns, daß die Klageweiber sich zu den
Zelten zurückgezogen hatten. Pferdegespanne schleiften große
Felsstücke von allen Seiten an den Scheiterhaufen heran und
legten sie zwischen neu entfachten Feuern nebeneinander ab. Die
Gespanne wurden weggeführt, und dann sprengte in schnellem,
harten Galopp der erste Reiter heran. Sein Pferd und er troffen vor
Schweiß und Regen. Als der zweite Reiter sich aus der Reihe der
wartenden Fackelträger löste, war der erste am
Scheiterhaufen, ritt dreimal um ihn herum und zwang sein Pferd, in
halsbrecherischer Schnelligkeit diesen engen Kreis zu gehen. Die
Fackel flog in ein Feuer. Der zweite Reiter beschrieb genau denselben
Weg, und nacheinander stoben, immer wieder durch breite Wände
aus Hagel und wütend peitschendem Regen, die Reiter heran. Es
war ein schauerliches, aber faszinierendes Spektakel, mit dem die
Reiter ihren Hordenführer ehrten.
    Regungslos standen die zwei prächtigen Pferde rechts und
links des aufragenden Haufens, der auseinanderzufallen drohte. Die
Tiere wurden von zwei alten, breitschultrigen Kriegern festgehalten.
    Wieder eine Unterbrechung.
    Jetzt ritten die Skythen auf der anderen Seite heran, parierten
ihre Pferde vor den Ölfeuern hart durch und tauchten die Spitzen
der Pfeile in die Flammen. Mit dem brennenden Pfeil ritten sie weiter
und schossen ihn in den Scheiterhaufen. Trotz des Regens flammten an
den Einschlagstellen sofort kleine Flammen auf. Abermals verschwand
der eine Reiter wieder abseits des Lagers, ein zweiter, ein dritter
und ein vierter galoppierten rasend schnell heran und schossen ihre
brennenden Pfeile in den

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