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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Erdreich und tote Pflanzen in gewaltigen Mengen wurden ins Meer
gespült; Tausende und aber Tausende Tiere aller Arten starben
und würden auch weiterhin ausgerottet werden. Die Wolken dieses
Planeten schleppten, hatte Atlan mir erklärt, ununterbrochen
Wasser heran, und die fehlende Sonne unter der Wolke vermochte nicht,
es zu verdunsten. Schweigend und ruhig arbeiteten die Ruderer, und
jede Bewegung ihrer Körper brachte uns näher an das Land
heran. Wenn uns die Fischer hatten kommen sehen, so zeigten sie keine
Furcht, aber auch keinerlei Zeichen großer Neugierde. Ihre
Boote mit rechteckigen Segeln kreuzten vor der Küste. Ich zählte
etwa zwei Dutzend. Also gab es genügend Menschen an den
Flußufern. Wir jedenfalls würden aus der
sonnenlichtüberfluteten Zone ins Halbdunkel unter der Wolke
vorstoßen müssen, die einen tiefblauen Schimmer an der
Unterseite erkennen ließ. Die Dünung hob die AXT und ließ
sie rauschend den langen Hang einer Riesenwelle heruntergleiten. Der
vertraute Anblick des Seeadlers fehlte mir in diesen Momenten. Über
dem Land der Skythen drückte die Wolke der Sternensporen
deutliche, brutale Gefahr aus - hier wirkte die Umgebung,
einschließlich all dessen, was wir sahen, weniger
niederdrückend. Der Grund dafür war wohl das heiße
Sonnenlicht.
    »Die ersten Sätze werde ich für euch sprechen«,
sagte Ocir. »Keiner von euch sollte den Eindruck haben, daß
es hier leichter sei als an einer anderen Stelle der Welt.«
    An den beiden Stellen, an denen das Ufer des Deltas in die
wirkliche Küste überging, standen riesige Bäume,
abgestorben, auf denen Hochsitze oder Ausgucke aus Holz und Astwerk
errichtet worden waren. Unser Schiff glitt durch Strudel braunen
Wassers auf die nächstgelegene Ufermarke zu. Die Fischerboote
blieben an Backbord zurück. Zum erstenmal seit langer Zeit sah
ich wieder, daß unser Schiff salzverkrustet und die Hölzer
ausgelaugt waren.
    »Du kennst die Sprache?« fragte Atlan.
    »Sie ist nicht schwierig und kann von jedem in ein paar
Tagen gelernt werden«, antwortete Ocir.
    Mit langsamen Schlägen ruderten wir weiter, erklommen
schließlich eine Brandungswelle und wurden von der auslaufenden
Kraft ins Flußwasser und mitten in eine neue Ansammlung von
Kadavern und treibenden Stämmen hineingeschoben. Das Schiff
wurde dicht unter dem flachen Ufer weitergerudert, wo die Strömung
die wenigsten Zeugen des sterbenden Regenwaldes mitschwemmte.
    Tabarna rief einige Sätze zu den Ruderern hinunter. Auf allen
Gesichtern, sicher auch auf meinem, zeichneten sich Vorfreude,
Erwartung und das einsetzende Bewußtsein ab, einem neuen
Abenteuer unmittelbar gegenüberzustehen.
    Vier Riemen wurden eingezogen, die Öffnungen der Planken
verschlossen. Langsam legten die Männer leichte Waffen an und
überprüften ihre
    Ausrüstung. Atlan und Ptah studierten schweigend die Karte.
Ich beugte mich über Atlans Schulter und spürte in meinem
Gesicht sein schweißnasses, salzverkrustetes Haar.
    »Etwa zweihundert Hütten«, stellte er fest. »Also
rund fünfhundert Menschen.«
    »Wir werden Helfer brauchen«, unterbrach Ocir-Khenso.
»Unsere Karten sagen über den Weg zur Säule zu wenig
aus.«
    »Höchstwahrscheinlich kennen die Eingeborenen den Weg
dorthin«, meinte Ptah. Hinter uns tauchten einige Segel auf.
Sie waren ebenso schlaff wie unser Leinendreieck; die Fischer
ruderten und stakten mit langen Bambusstangen.
    Das Delta des Flusses bestand aus unzähligen Inselchen. Sie
waren langgestreckt und voller Vegetation.
    An vielen Stellen türmten sich Hindernisse aus Schwemmgut. Ab
und zu erfaßte eine reißende Seitenströmung das
Schiff, aber es gehorchte dem Ruder und glitt unaufhaltsam vorwärts.
Die Strömung des unbekannten Flusses war nicht sonderlich stark.
Wir suchten die Ufer ab und hofften, auf ein größeres
Bauwerk oder wenigstens dessen Ruinen zu stoßen, aber es gab
nicht viel mehr Anzeichnen für Leben als die Spuren gefällter
Bäume.
    »Die Eingeborenen haben nicht einmal Bronze«, sagte
Ocir einmal. »Ich erkenne es an den Axtspuren an den
Wurzelstöcken.«
    »Dann paßt auch die Tempelruine nicht zu ihrer
Kultur«, sagte Atlan und hob die Hand über die Augen.
Links öffnete sich ein breiter Fluß-Nebenarm, dessen
Wasser viel klarer und sauberer war. Atlan und Ocir nickten sich zu,
Atlan winkte zum Steuermann, und die AXT glitt in weitem Bogen in die
neue Richtung. Hinter uns schrien einige Fischer unverständliche
Worte. Ihre Schiffe hatten ein wenig

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