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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kinder
herumtollten. In unsere Nasen drang der Geruch von Fisch und Rauch.
Palmen warfen kleine Schatten auf Sand und Wasser, und riesige,
unglaublich knorrige Bäume voller herunterhängender Lianen
breiteten schützend ihre reichbelaubten Äste über
Teile des Dorfes. Der Lärm versteckter Tiere nahm zu. Ocir kam
aus dem Heck zu uns, winkte den jungen Männern und den Frauen
zu, die sich rasend schnell versammelten und mit allen Anzeichen der
Überraschung uns und das Schiff musterten. Der riesige,
breitschultrige Roboter rief:
    »Wir sind von jenen geschickt worden, die von euch Opfer
erhalten haben. Wir sind Freunde! Wir kommen, um die Wolke zu
vernichten. Dürfen wir anlegen? Der Dorfälteste soll
wissen, daß wir seine Freundschaft und Erlaubnis suchen!«
    Ocirs Stimme hallte zwischen den Urwaldbäumen hin und her wie
Donner. Einige Herzschläge lang schwiegen sämtliche Tiere,
dann erhob sich ein gewaltiges Kreischen, Schnattern und Zwitschern.
Auch die Bewohner riefen wild durcheinander. Es wurden immer mehr.
Sie machten einen verwirrten Eindruck, waren keineswegs feindselig.
Im Gegensatz zu den Skythen waren sie meist groß, schlank und
dunkelhäutig wie Tabarna. Langes schwarzes Haar sahen wir,
große, mandelförmige Augen, lange Beine und Arme; es
schien, als habe der enge Kontakt mit dem Wasser ihre Haut weich und
seidig gemacht. Aber auch weißhaarige Greise und Greisinnen
sahen wir, und schließlich humpelte ein uralter Mann auf den
langen Steg hinaus, von zwei jungen Mädchen gestützt.
    »Ein würdiger Empfang für uns zwei ausgehungerte
Seefahrer, Tabarna!« sagte Ptah wohlgelaunt und mit eindeutigen
Blicken. Er rammte Tabarna den Ellbogen in die Rippen.
    »Wein«, flüsterte Tabarna. »Musik, Sterne
und ein Nachtlager im warmen Sand. Und dazu eine der
Häuptlingstöchter!«
    Atlan sagte mürrisch:
    »Lernt erst einmal die Sprache.«
    »Du hast leicht reden, Kapitän des Nebels«,
knurrte Mah-Dhana. »Überdies brauchen Männer wie Ocir
und ich nicht viele Worte. Wir sind von Natur aus begehrenswert.«
    »Wahr gesprochen!« brüllten ein paar Ruderer
herauf. Ocir machte eine eindeutige Geste, und plötzlich hallte
unser Gelächter hinüber zum Ufer. Nicht die schlechteste
Art, dachte ich, sich als Fremde einzuführen. Der Greis rief mit
zittriger Stimme, als das Schiff sich nach Steuerbord drehte, um mit
der Strömung an die Stämme des Steges zu driften:
    »Wenn ihr wirklich die Wolke bekämpfen wollt, so seid
ihr willkommen. Willkommen! Teilt den Fisch mit uns.«
    Noch übersetzte Ocir, aber uns schien es, als ob wir die
fremde Sprache
    immer besser verstünden. Mit der Erfahrung langer Übung
wurde das Schiff mit dem Bug auf den Sand gesetzt und am Steg
vertäut. Ein Heckanker fiel in den Fluß. Hinter uns kamen
die ersten Fischerboote um die Krümmung. Mit einem riesigen Satz
sprang Ocir auf den Steg, dessen Planken unter seinem Gewicht
knirschten und sich bogen. Er ging auf den Alten zu, beugte ein Knie
und hob die Arme. Die Handflächen wandte er in einer Geste, die
überall verstanden wurde, dem Ältesten zu und somit allen
anderen, die ihn anstarrten. Unsere Männer wußten nicht,
wohin sie blicken sollten - ihr Interesse wechselte ständig
zwischen den Frauen mit den biegsamen Körpern und der Zeremonie
auf dem ächzenden Steg.
    Schließlich rief Ocir:
    »Für viele von uns werden ein paar Hütten geräumt
werden. Es ist genug zu essen da; reichlich Wild und noch mehr Fisch.
Palmwein ist für uns bereit. Einige von uns werden im Schiff
schlafen müssen.
    Wir sollen von Bord kommen. Noch zweifeln sie daran, ob wir die
Wolke besiegen können. Also. kommt!«
    Wir hatten keine Eile. Ich bemerkte, wie alle unsere Männer
immer wieder nach verborgenen Gefahren Ausschau hielten.
    Die Sonne sank langsam dem Horizont entgegen. Mehr als zwei
Stunden lang erfüllte eine halb fröhliche, halb gespannte
Unruhe das Dorf. Die Fischer kamen und sprangen zuerst mit Harpunen
und Messern aus den Booten, aber ohne ihren Fang. Die Mädchen
brachten uns Schalen, die aus halbierten, großen Nüssen
geschnitzt waren. Eine süßlich herbe, kühle
Flüssigkeit befand sich darin. Noch immer war nicht eine Hand
zum Messer oder Dolch geglitten. Gruppen bildeten sich. Unsere Waffen
und Ausrüstungen wurden bestaunt. Die Kinder hatten nicht die
geringste Scheu und betasteten uns, als wären wir seltsame Wesen
aus einer anderen Welt, was ja auch in gewissem Sinn stimmte. Wir
ließen uns von ihnen in die Hütten ziehen,

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