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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drehte sich um und keuchte:
    »Ich finde es noch heraus, wer dafür zu zahlen hat,
verlassen Sie sich darauf!«
    Chavasse nahm die Zigarre in die Hand und wedelte; ein Zeichen,
daß sich der Störenfried endlich entfernen sollte. Für
wenige Sekunden hingen symbolhaft ineinander verkringelte Rauchspuren
in der Luft. Dann erschienen auf dem Monitor direkt vor Chavasse in
schneller Folge Buchstaben.
    WER WILL MIT MIR SPRECHEN? ICH BIN »ES«.
    Chavasse schaltete die bytes des Schirms auf den Vocoder um,
regelte verschiedene Werte neu ein und sagte:
    »Ich eröffne hiermit den Dialog. Du, ES, scheinst nicht
zu wissen, was du
    zu tun im Begriff bist.«
    Der Techniker schloß das Schott - von außen. Die
Hosteß erlebte, vielleicht zum erstenmal in ihrem Berufsleben,
Rogier Chavasse in voller Aktion. Jetzt war er dynamischer als ein
Dreißigjähriger, dachte gerissen wie der Sohn von
Macchiavelli und Miss Turandot, agierte wie ein zwölffingriger
Barde und vergaß, wie MASTERCONTROL in gesundem Zustand, nicht
die gegingfügigste Winzigkeit. Auf diesen Dialog schien er sich
diabolisch zu freuen.
    »Ich suche nach Erzählungen, die ich nicht autorisiert
habe«, sagte ein Lautsprecher.
    »Und gleichzeitig bringst du dein willigstes und
preiswertestes Werkzeug aus alten Zeiten um!« stellte Chavasse
fest und stieß eine Rauchwolke aus.
    »Deine Feststellung ist überraschend. Eine Anklage?«
    »Die Wahrheit, und mit etwas mehr Sorgfalt hätte es
sich vermeiden lassen, daß Atlan augenblicklich dank deiner
Intervention im Sterben liegt.«
    Es mußte ES sein, denn nicht einmal ein völlig irr
gewordener Bibliothekscomputer hätte diese Antworten geben
können.
    »Was ist geschehen?«
    Warum ES mit ihm, Rogier, nicht lautlos per Gedankenstimme wie mit
Atlan und Ptah-Sokar und wie sie alle heißen mochten.
seinerzeit geheißen hatten. verkehrte, entzog sich Chavasses
Kenntnis. Er trank Sekt, zog an seiner Zigarre und warf der
irritierten Hosteß eine Kußhand zu.
    »Das fragst du? Atlan kann nicht weitererzählen, weil
du die Speicher plünderst wie seinerzeit Attilas Leutnants.«
    »Ich brauche eine Erklärung!«
    Chavasse erklärte ES mit vierzehn mittellangen Sätzen
die Situation. Dabei ging er davon aus, daß ES einen
Intelligenzquotienten hatte, der mindestens so klein wie sein eigener
und maximal unvorstellbar groß war. Einige Sekunden lang
schwieg ES. ES dachte nach.
    »Aber - Atlan lebt!«
    »Noch! Du blockierst Erinnerungen und solltest es besser
wissen als hundert Milliarden anderer Lebewesen: Zuviel verdrängte
Erinnerungen und Konflikte und solches Zeug sind ebenso tödlich
wie ein Schlag auf den Kopf.«
    »Ich kann es nicht zulassen, daß alle diese
Informationen jedermann zugänglich sind. Du bist. der
überwachende Großcomputer?«
    Chavasse bekam einen Lachkrampf.
    »Ich bin«, sagte er schließlich, nach Luft
schnappend, »der einzige, der Atlan noch retten kann, falls du
dich zurückziehst.«
    »Gibt es eine Garantie, daß die Erzählungen nicht
weiterhin für jedermann publiziert werden?« wollte ES auf
dem bizarren Umweg durch viele Computer und kilometerlange
Glasfaserkabel wissen.
    »Warum eigentlich? Deine Rolle in den Geschichten ist
keineswegs deinem Image abträglich!«
    »Kein Kommentar. Was geschieht, wenn ich mich wieder
zurückziehe?«
    »Ich schalte die SERT-Haube Atlans ein und verstecke die
Informationen,
    deren Preisgabe seinen Verstand retten und überdies hohen
Unterhaltungswert haben, in einem Teil des Computerverbands.«
    »Und wer kann sie von dort abrufen?«
    »Du, ES. Und ich. Aber ich bin kein Verleger von
U-Literatur. Sie bleiben also dort. Vielleicht hört ein
überwachender Arzt das eine oder andere Wort mit.«
    »Unwichtig. Ich will und darf Atlan nicht gefährden!«
    »Dein Eingriff hat bereits eine stundenlange totale
Verwirrung auf Gäa hervorgerufen. Die Folgen werden Monate
brauchen, bis sie beseitigt sind«, erklärte Rogier
grammatikalisch halbkorrekt. »Es besteht eine offene
Interkomleitung zu Atlans Schmerzenslager. Strecke einen geistigen
Finger aus und kontrolliere die Wahrheitsgehalte meiner
Ausführungen.«
    Unaufgefordert goß die Hosteß Champagner nach. Sie
schüttelte fassungslos den Kopf und hauchte:
    »Sie machen das wirklich phantastisch, Rogier!«
    »Sie sollten mich sehen, Schönste, wenn ich
ausgeschlafen bin!« erwiderte er und legte den Finger an die
Lippen, als ES sagte:
    »Ich habe mich vergewissert. Da alle Geschichten aus den
Speichern gelöscht, fast

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