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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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setzte hinzu:
    »Jeder redet so, wie er es versteht. Du kennst die Welt
nicht; sie ist herrlich und voller Abenteuer. Fremde Speisen, fremde
Menschen, andere Ideen - ihr versäumt es, die Vielfalt
kennenzulernen.«
    Er schien zu wissen, daß unsere Abreise unmittelbar
bevorstand. Er zögerte, war unentschlossen, aber schließlich
überwand er sich und sagte:
    »Bleibt hier. Bringt uns bei, was wir nicht wissen. Lehrt
uns Fröhlichkeit.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen noch drei Wolken verbrennen. Andere warten
auf uns. Aber alle anderen werfen uns Blüten zu, wenn sie
wissen, wer wir sind. Lebe wohl, Tzu yai!«
    Wir legten kurz die Handflächen gegeneinander, dann lief ich
durch die Dunkelheit auf die AXT zu, machte ein paar Schritte über
die federnde Planke und blieb im Bug stehen. Rico steuerte den
Schiffskörper in die Höhe, wendete ihn und jagte ihn in
einem halben Bogenschuß Abstand in einem Halbkreis einmal um
den Hügel herum und dann nach Osten. Wir hielten an, als wir
weit genug entfernt waren, um das Schauspiel in voller Größe
mitanzusehen.
    Und es war ein Schauspiel - Ausgangspunkt für unzählige
Legenden, die sich bis ins Schrifttum und in die Götterwelt der
Bewohner entlang des Gelben Flusses fortsetzen würden. Die
Flammen fuhren nach allen Seiten,
    erstickten im Rauch, dann tobte der Knall über das flache
Land. Das Projektil kam frei und beleuchtete grell ein letztesmal den
düsteren Grabhügel. In einer leicht gekrümmten
Flugbahn, einen Geräuschorkan über das Land verbreitend,
jagte sie aufwärts und dem Zentrum der Wolke entgegen. Wir
warteten, bis wir das grelle Aufblitzen der Detonation sahen und sehr
viel später den Knall hörten. Dann stiegen wir höher,
fanden das Mündungsdelta des Flusses und ließen uns, nur
zwei oder drei Wachen aufstellend, treiben.
    ES holte uns und verpflanzte uns alle wieder zwischen tropische
Inseln, in hellen Sonnenschein und in herrlich schäumendes
Meerwasser.
    Wieder lag namenloses Land vor uns.
    Und die Wolke sahen wir sofort. Wir brauchten nur auf den Anfang
der riesigen Fläche zuzusegeln. Wir mußten kreuzen, denn
unter der Wolke wehte zu diesem Zeitpunkt ein Wind uns in die
Gesichter.
    DIE TAUSEND INSELN: Südlich der Großen Ebene,
südöstlich des Dschungels hinter den Deltafischern,
erstreckte sich ein gewaltiger Archipel aus winzigen, mittelgroßen
und riesigen Inseln. Sie zogen sich in einer zerrissenen Linie bis
fast hinüber zu der kontinentgroßen Insel, bestanden aus
langgezogenen oder annähernd runden, buchtenreichen Ansammlungen
aus Fels und Erdreich, über und über von Wäldern
bedeckt; kleinen, meist unbewohnten Paradiesen. Mindestens fünf
Dutzend Inseln befanden sich entlang der östlichen Randzonen der
riesigen Wolke.
    Der Seeadler schwebte über uns, aber in solch großer
Höhe, daß wir ihn nur manchmal als winzigen Punkt im
Sonnenlicht erkennen konnten. Seine Augen übermittelten uns ein
scharfes Bild der Landschaft aus Wellen, weißer Brandung und
Inseln. Wir verglichen dieses Bild mit unseren Aufnahmen und trugen
in die verblassenden Karten unseren Kurs ein. Dann schlug der Wind
um, denn wir waren in den Einflußbereich der Wolke gekommen.
Sofort kletterte Sa'Valer ins Heck, um Mah-Dhana am Ruder zu helfen.
Wir schlugen einen neuen Kurs ein, der uns im Zickzack auf eine
mittelgroße, halbmondförmige Insel zuführen sollte.
Ein Wirbel unter der Wolke verhinderte in diesen Stunden, daß
kalte Luft angesaugt wurde. Das Schiff nahm schnell Fahrt auf und
bewegte sich ruhig durch die großen Wellen.
    »Wenn die Inseln bewohnt sind - woher kommen die Menschen?«
fragte Tabarna und deutete auf die großen Abstände
zwischen Inseln und Festland und auch zwischen vielen Inseln
untereinander. Ich erklärte ihm, was ich wußte - schon
fünf Jahrtausende währte mein Aufenthalt im Schutz der
unterseeischen Kuppel.
    »Vor Tausenden und aber Tausenden von Jahren, Tabarna, hoben
oder senkten sich Berge und Inseln. Die Erde brach auf, feuerspeiende
Berge entstanden - zwischen dem Festland und den Inseln entstand
trockenes Land. Die Menschen konnten wandern.«
    »Oder einige Fischer wurden in ihren Nußschalen durch
den Sturm verschlagen und bauten sich Hütten.«
    »Überdies kann im Lauf vieler Jahre ein Stamm von einer
Insel zur anderen
    verschlagen worden sein.«
    Auf dem Zickzackweg durch das Labyrinth der Inseln sahen wir
riesige Wale, die ihre Fontänen in die Luft bliesen und mit
ihren Schwanzflossen das Meer aufpeitschten.

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