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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bauen
Städte und legen Kanäle und Felder an. Wissen wir, ob es
richtig ist?«
    »Wenn ihr euch dabei wohl fühlt, wenn es genug Essen,
Bronze und ein Dach über dem Kopf gibt, dann ist es richtig.«
    Die Rakete wurde festgezurrt, die Seile wurden noch einmal
überprüft.
    Dann stemmten sich die Pferde in den feuchten Boden und zogen an
einem der sechs Zugseile der Umlenkrollen. Ächzend und
knirschend hob sich der Turm aus der Waagrechten den Masten entgegen.
    »Wir konnten noch nicht für uns diese Frage endgültig
beantworten!« sagte Tzu yai. »Kannst du es?«
    »Auch als Nomaden hättet ihr der Wolke nicht entkommen
können. Und hier laßt ihr andere für euch arbeiten.«
    »Ja. Die Schwarzhaarigen. Ihre Fürsten betrogen sie und
plünderten sie aus. Bei uns haben sie es besser.«
    »Während ihr Waffen aus Bronze tragt, arbeiten sie auf
den Äckern mit Holzpflügen und Grabstock. Ihr vermeidet es,
wohl aus Angst oder Mißtrauen, die Schwarzhaarigen zu lehren.
Der Boden wäre noch fruchtbarer, das Leben für alle
leichter.
    Es würde eure Frage schneller und gründlicher
beantworten.«
    Vom Startturm rief Ocir:
    »Atlan! Ptah! Her zu mir! Es gibt kleine Probleme.«
    Ich nickte dem nachdenklich gewordenen Anführer zu und rannte
auf den Turm zu. Er hing in einem Winkel von vierzig Grad in der
Luft. Alle Seile hatten sich zum Zerreißen gespannt. Das
Bauwerk knarrte und knackte. Handbreit um Handbreit näherte sich
der Turm der Senkrechten. Ocir sagte zu mir:
    »Wenn er senkrecht steht, kann er nach der anderen Seite
kippen. Wir brauchen auch hier ein paar Gespanne, die das Kippen
verhindern. Kümmere dich darum.«
    »Verstanden, Freund des Rückstoßes«,
brummte ich und wandte mich an Unterführer, die sofort auf ihre
Leute einschrien. Kurze Zeit später spannten sich lange Taue
auch nach der anderen Seite. Mit einem endgültigen Krachen
berührten die waagrechten Streben den Boden. Der Turm stand,
wankte ein wenig und zitterte in sich. Wir trieben lange Pfähle
in den Boden und verankerten die Spanntaue daran. Ocir kletterte am
Gerüst hoch und durchtrennte mit Beilhieben die Taue, von denen
das Projektil festgehalten wurde.
    Er schrie zu uns herunter:
    »Wann sollen wir starten?«
    Ptah und ich verständigten uns mit einem einzigen langen
Blick.
    »Noch diese Nacht, Ocir!« brüllte der Ägypter.
»Oder willst du dich hier längere Zeit als Gast feiern
lassen?«
    »Selbst hier gibt es Reiswein.«
    »Aber nicht für die Schwarzhaarigen, Barfüßigen«,
gab mein Freund zurück. »Ein paar Stunden, dann sind wir
in sicherer Entfernung.«
    »In Ordnung.«
    Ocir stellte Neigung und Richtung fest und programmierte die
Zeituhr. Noch einmal vergewisserte er sich, daß das Projektil
sicher stand und nach der Zündung einwandfrei loskommen würde.
Unsere Leute wurden verständigt und zogen sich unauffällig
zum Schiff zurück. Weiterhin schwankten
    Hunderte von Trägern mit Erdreich herbei und kippten die
Körbe leer. Um den Fuß des Gerüsts wurden Feuer
angelegt und entzündet. Ich sah, wie Tabarna und Ocir unsere
Männer zusammensuchten und leise mit ihnen sprachen. Ich fand
Charis, eine Schale aus schwarzverzierter Keramik in der Hand, an
einem Feuer. Sie aß jene Teigstreifen und ließ sich in
einer kleineren Schale warmen Reiswein reichen.
    »In ein, zwei Stunden verlassen wir die Große Ebene«,
sagte ich. »Die Insel der Goldhäutigen liegt vor uns.«
    »Sie wird, denke ich«, sagte sie und blies mir den
süßsäuerlichen Geruch des Reisweins ins Gesicht,
»eine Erholung sein. Ich habe, so lange wir in diesem Land
sind, noch niemanden lachen hören.«
    Sie blickte mich unglücklich an. Mir fiel zum erstenmal auf,
daß sie recht hatte. Auch ich hatte kein Lachen gehört.
Meine Freunde sicher auch nicht. Ich zog meinen Mantel dichter um
meine Schultern und entgegnete:
    »Wie meist, fällt dir auf, was ich längst hätte
wissen müssen. Wir treffen uns im Schiff. Lasse die Männer
nachzählen.«
    Wenn die Eingeborenen merkten, daß wir uns zurückzogen,
so gaben sie vor, nichts zu sehen. Ich war einer der letzten, die
noch an Land standen. Zwischen den riesigen, weißen Monolithen
stand ich mit Shan tzu yai und sagte zu ihm:
    »Mit uns ergeht es euch wie vielen, die nach uns kommen
werden. Jeder, der euch kennenlernt, wird niemals mehr wiederkommen
wollen. Ich glaube, euch droht eine lange Zeit der
Abgeschlossenheit.«
    »Ob es ein Nachteil ist, wird sich herausstellen«,
antwortete er finster. Ich lachte kurz und

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