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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Charis' Seite einschlief, war
Ocir-Khenso, der mit seinen Kumpanen Tabarna und Ptah am Feuer saß
und an einem Becher mit Palmwein roch. Er sah zufrieden, entspannt
und -undenkbar für eine Maschine! - fast glücklich aus.
    ZUR SELBEN ZEIT: Maitalaa stand vor dem Dorfältesten Sajani,
berührte mit ihren Händen, die sie über den Brüsten
gekreuzt hatte, die Schultergelenke. Ihr Gesicht war ernst, von einer
stillen Innerlichkeit erfüllt, es schien, als ob sie in einem
geheimnisvollen Feuer glühte. Sajani hoffte, die Zeichen richtig
deuten zu können.
    »Was willst du mir sagen, Maitalaa? Hat es etwas zu tun mit
diesem riesigen Freund des Anführers?«
    »Ich will deine Worte nicht wiederholen«, sagte die
junge Schönheit. »Du hast verlangt, einen Fänger des
Mörderfisches auf deinen knochigen Knien schaukeln zu dürfen.«
    »Das habe ich gesagt, im Angesicht des Weißhaarigen
mit den roten Augen!« bestätigte der alte Mann. »Nun.?«
    Mehr als ein Mond war vergangen, seit das Große Schiff
davongesegelt und
    im Nebel spurlos verschwunden war. Nur in seinen tiefsten Träumen
hatte er gewünscht, mitsegeln zu dürfen. Er ahnte die
nächsten Worte.
    »Ich bin sicher. Ich trage ein Kind in mir. Aber ich kann
dir nicht versprechen, daß es ein Töter von großen
Fischen sein wird«, erwiderte die junge Frau und lächelte.
»Es mag sein, daß es eine Tochter wird. Dann werde ich
sie lehren, den Kopf hoch zu tragen und eine Führerin zu
werden.«
    »Mann oder Mädchen, beides ist mir recht«, sagte
der alte Mann in tiefer Nachdenklichkeit. »Warst du glücklich
mit Ocir-Khenso?«
    »Sein Freund war wie mein Bruder. Er selbst war wie ein
Liebhaber. Ich weiß nicht, an wen ich mich besser erinnere!«
    »Dann denke an beide! Zwei Väter sind besser als
keiner«, sagte Sajani und faßte nach ihrer Hand.
    »Beide waren klüger als du!«
    »Sie kennen unzählige Buchten, viele Küsten und
noch mehr Länder«, gab er zögernd zu. »Einst
wird unter den Schritten deines Sohnes der Boden der Boote brechen.
Und wenn es eine Frau wird, werden sie von weither kommen und
Geschenke bringen. Höre, was ich sage - es wird ein hellhäutiges
Kind werden, das ganz anders ist als du und ich.«
    »Ich weiß«, flüsterte Maitalaa entrückt,
»daß es so sein wird. Ich glaube, es wird ein Sohn. Er
wird den kühnen Blick Atlans haben, wird kraftvoll und
blitzschnell sein wie Ocir und ein Freund aller Menschen wie
Ptah-Sokar mit seinen weißen Zähnen.«
    Der Stammesälteste senkte den Kopf und murmelte:
    »Und ich werde deinen Sohn auf Knien schaukeln und ihm
erzählen, wie die Säule Saurimedis zum Himmel auffuhr und
alle unsere Feinde vernichtete.«
    Maitalaa wünschte sich, daß Ocir bei ihr wäre,
aber sie wußte, daß er ein unruhiger Wanderer war und
bleiben würde. Aber für einige Handvoll Tage hatte sie
erfahren, was das Leben wirklich bedeuten konnte.
    »Ja. Ich werde dir einen starken, schönen Enkel
schenken!« versicherte sie und glitt davon, zurück in die
Dunkelheit. Der Älteste lächelte versonnen in sich hinein.
So hatte er es gewollt. Und so war es geschehen! Irgendwo auf dieser
Welt segelten jetzt die Fremden und versuchten, Himmelsfackeln gegen
Wolken zu schleudern. Wo waren sie? Was taten sie? Welche Abenteuer
versteckten sich jenseits der nächsten Welle oder hinter der
nächsten Insel? Wieder dachte der Alte daran, wie schön es
wäre, mit ihnen zu segeln und irgendwo, zwischen hier und den
geheimnisvollen Fernen, ruhig sterben zu dürfen.
    IN DER SIEBENTEN NACHT: Wir hatten in Erwartung einer langen,
beschwerlichen Reise im Dschungel gejagt und gesammelt. Auf dem
Schiff befanden sich, wohl verzurrt und versiegelt, die vollen Krüge:
Beeren, Pilze, Früchte und wohlschmeckende Kräuter in
saurem Wein und Öl. Wir selbst, ausgeruht und sonnengebräunt,
ohne ein Gramm Fett unter der Haut, von mir und meinen Salben und
Arzneien gepflegt, mit geschnittenem Haar und gespannt auf die
letzten Abenteuer. Unser Mikrokosmos gehorchte seinen
    eigenen, zweckmäßigen Gesetzen, war klar und sinnvoll
gelenkt, und jeder von uns wußte, daß es auf der
Oberfläche dieser Welt keine so schlagkräftige, schnelle
und entschlossene Gruppe gab wie uns. Von Tag zu Tag sahen wir den
Erfolg unserer letzten Arbeit. Die Wolke löste sich auf, in
wirren Schlieren und mit ihren letzten Zuckungen aus Stürmen,
Regen und Nässe. Ihre Turbulenzen waren unsere Befriedigung.
Unsere Gedanken waren wie die Pfeile eines geheimnisvollen
Bogenschützen;

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