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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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danach -
schwebte in gemächlicher Fahrt vorbei.
    „Einstweilen sind wir in Sicherheit", sagte Maathen.
„Jetzt bist du an der Reihe - überlisten wir den Kassierer
oder zahlen wir?"
    „Für heute habe ich vom Sündigen genug",
sagte Akhisar. „Wir zahlen."
    „Das mußt du besorgen, ich habe keinen Deca dabei",
sagte Maathen lächelnd.
    Sie hatte kein Geld, sie hatte keinen richtigen Beruf, sie wurde
von den Bütteln gejagt und belästigt -die Stirnwunde hatte
endlich aufgehört zu bluten - aber sie hatte gute Laune, und die
war mit Sicherheit nicht aufgesetzt.
    Unglaublich, dachte Akhisar. Er löste zwei Billets. Der
nächste Zug kam rasch heran. Die beiden stiegen ein.
    „Wo fahren wir überhaupt hin?" fragte er.
    „In die Südstadt", sagte Maathen „Und dann
geht es zu Fuß weiter."
    Akhisar riß die Augen auf.
    „Südlich der Stadt?" fragte er entgeistert. „Aber
dort wuchert der Dämmerdschungel!"
    „Natürlich", sagte Maathen. „Dort leben wir
- und du wirst sehen, nicht schlecht."
    „Dort kann man nicht überleben", begehrte Akhisar
auf.
    „Lebe ich? Also, dann halte den Mund und warte ab, was
geschieht. Es ist nicht immer leicht dort, aber man kann leben, und
die Büttel kommen nur selten vorbei."
    „Du machst mich neugierig", sagte Akhisar.
    Er preßte die Stirn an die Scheiben und sah hinaus. Die
Röhrenbahn fuhr jetzt oberirdisch. Endlose Nesterzeilen,
teilweise grau vom Alter. Dazwischen wucherte ab und zu dürres
Gras zwischen geborstenen Steinen der Wege und Kinderspielplätze.
Es war ein Anblick, der Akhisar frösteln machte. Hier sollte er
künftig leben?
    „Gefällt es dir?"
    „Es sieht entsetzlich aus", sagte Akhisar. „Das
sind keine Nester, das sind bestenfalls Behälter."
    „Du sagst es sehr treffend", meinte Maathen. „Es
sind Behälter, und sie sind voll. Wir haben in diesem Bereich
der Stadt viele Freunde, die uns verstehen."
    Im nächtlichen Dunkel wirkte der Bezirk wie eine kompakte,
bedrohliche Masse. Die Straßenbeleuchtung funktionierte nicht
überall, es gab weite Bereiche, die nur vom Mond beschienen
wurden. Aus den Fenstern fiel etwas Licht auf die Straße, aber
es reichte nicht aus, die Wege tatsächlich zu erhellen. Man
konnte erkennen, wo man ging, aber die Einzelheiten wurden vom Dunkel
verschluckt. Vielleicht war es gut so, meinte Akhisar im stillen.
    „Hier steigen wir aus", sagte Maathen.
    Ein Frösteln überlief Akhisar, als die Röhrenbahn
den Haltepunkt verlassen hatte. Es gab hier keine blitzenden
Rollstege, keine Illusionsmalereien an den
    Wänden. Sie waren herabgerissen worden, wie man im trüben
Licht der Lampen sehen konnte. Der Boden war bestimmt seit Wochen
nicht mehr gesäubert worden.
    Genau so hatte sich Akhisar die Wohnquartiere der Basuran und
Trugghs vorgestellt. Jedermann wußte, daß sie unsauber
waren, daß man als anständiger Helagh nicht mit solchen
Leuten zusammenleben konnte.
    „Komm!"
    Auf der Straße war es kalt. Akhisar schloß die Jacke
enger um die Schultern.
    Unwillkürlich erwartete er in den Nischen irgendwelche
Straßenräuber anzutreffen. Jeder Winkel schien bedrohlich
zu sein.
    Maathen schien das alles nichts auszumachen. Sie marschierte
vorneweg, mit weiten, ruhigen Schritten. Aus den Fenstern klang die
seltsame Musik der Trugghs.
    Akhisar stolperte hinter Maathen her. Immer wieder ging sein Blick
an den kantigen Nesterzeilen entlang. Hier gab es nichts, was das
Auge erfreut hätte, nur scharfe Konturen, nirgendwo etwas
Rundes. Hier leben zu müssen, war fast schon eine Strafe des
Schicksals.
    „Na, gefällt es dir?" fragte Maathen, als sie
einen Augenblick stehenblieb.
    „Es ist grauenvoll", sagte Akhisar aufrichtig. „Ich
würde am liebsten weglaufen."
    „Das kannst du versuchen", sagte Maathen. „Du
wirst nichts Besseres finden."
    Wenigstens wurde die Bebauung jetzt allmählich lockerer,
allerdings mußte Akhisar feststellen, daß diese
Auflockerung weniger der Großzügigkeit der Planer und
Erbauer zu danken war als vielmehr dem Alter und dem Zustand der
Bauwerke. Ruinen belebten die Eintönigkeit der Nesterzeilen, und
nur dort gab es frisches Grün, das üppig wucherte und
vermutlich der liebste Spielplatz der Kinder des Stadtteils war.
    „Ist der Weg noch weit?" fragte Akhisar.
    „Du wirst es aushalten müssen", lautete Maathens
knappe Antwort. „Aber jetzt bleib stehen." „Warum?"
    „Büttel. Sie stehen meistens hier, verkleidet, aber wir
kennen inzwischen fast jeden einzelnen von ihnen."
    Akhisar

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