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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Himmel, so war jetzt fast nichts mehr zu erkennen.
Maathen mußte nachtsichtig sein, anders konnte sich Akhisar
nicht erklären, warum sie nicht gegen die Bäume rannte oder
sich an den zahlreichen Dornbüscheln ritzte, die es überall
gab, und denen er manchen Zoll kostbaren Pelzes geopfert hatte -
natürlich ohne sich zu beklagen, wie es sich für einen
richtigen Helaghmann gehörte. Er kam sich albern dabei vor,
wußte aber nicht mehr, was er überhaupt machen sollte -
falsch war ohnehin alles und jedes.
    „Dort ist es!" sagte Maathen. Akhisar konnte gerade
noch sehen, wie sie sich aufrichtete und sich den
    Schweiß aus dem Gesicht strich. Erst jetzt wurde Akhisar
bewußt, daß auch sein Pelz schweißdurchtränkt
war.
    „Ich kann nichts sehen", sagte Akhisar. Er legte mehr
beiläufig als absichtlich seine Hand auf die Schulter des
Mädchens. Sie zuckte kaum merklich zusammen, tat aber sonst
nichts.
    ,]Es tut gut, zu Hause zu sein", sagte Maathen. „Komm,
ich stelle dich den Freunden vor."
    Die wenigen Stufen waren moosbedeckt und weich. Die Tür ging
nach außen auf. Dahinter wurde es hell. Warmes Licht nahm die
beiden Eintretenden auf.
    Als erstes fast nahm Akhisar den Geruch wahr. Er war anders, als
er ihn aus dem eigenen Nest her kannte. Es fehlte die süßliche
Strenge des Desinfektionsmittels, das den Klimaanlagen beigefügt
wurde.
    „Maathen", sagte eine dunkle Stimme. „Wir hatten
uns schon Sorgen gemacht."
    „Ich bringe euch einen Freund mit", sagte Maathen.
Akhisar war verschüchtert wie seit Jahren nicht mehr, Maathen
mußte ihn förmlich heranziehen und der Gruppe vorstellen.
    Es waren mindestens dreißig Helagh, die dort beieinander
saßen. Der Raum war sehr groß, in der Mitte brannte ein
kleines Feuer. Darüber drehte sich ein riesiges Stück
Fleisch, von dem ein verlockender Geruch ausging. Im Hintergrund war
ein Mann damit beschäftigt, einen unappetitlichen Brei
zurechtzukneten.
    „Er hat mir geholfen, als die Büttel hinter mir her
waren", sagte Maathen. „Setz dich, Akhisar. Der dort ist
Gfad, die anderen wirst du noch kennenlernen."
    Gfad war ein hochgewachsener Helagh, der in der Erbmasse auch den
einen oder anderen Truggh haben mußte. Wie viele dieser
Mischlinge allerdings sah er hervorragend aus. Er hatte warme dunkle
Augen, die Akhisar fest ansahen, als er den Gruß erwiderte.
    „Willkommen bei uns", sagte Gfad. „Hast du Hunger
oder Durst?"
    „Durst", sagte Akhisar.
    Er nahm neben Gfad auf einer hölzernen Bank Platz, die in
weitem Bogen das Feuer umgab. Zwei Halbwüchsige musterten
Akhisar mit einer Ungeniertheit, die diesen verwunderte und ein wenig
befangen machte. Gfad sah das.
    „Achte nicht auf sie, das machen sie mit allen. Es sind
Racker, aber das waren wir auch in diesem Alter."
    Ein junger Mann kam und reichte Akhisar einen hölzernen Napf
mit Wasser. Akhisar sah ihn zunächst verwundert an. Der Junge
nahm doch nicht ernstlich an, daß Akhisar Flüssigkeit aus
einem solchen Gefäß ...
    „Du kannst auch Milch haben, ganz frisch, noch warm",
sagte der Junge. Er lächelte freundlich.
    Gfads Blick wechselte rasch von Akhisar zu dem Jungen und zurück.
Es war so offenkundig, daß es auch Akhisar merkte - er konnte
der deutlichen Offenheit des Jungen nur die altgewohnte Maske des
Mißtrauens entgegensetzen. Zu so viel warmer Offenheit war
Akhisar noch nicht fähig - und er schämte sich deswegen,
ohne daß er recht wußte, was daran wirklich beschämend
war.
    Er nahm den Napf, dankte mit einem Nicken und trank. Das Wasser
war kalt und schmeckte ...
    Akhisar nahm einen weiteren Schluck. Es schmeckte nach gar nichts,
war nur kühl und stillte den Durst.
    „Schmeckt seltsam, nicht wahr?" fragte Gfad. „Man
muß sich erst daran gewöhnen. Das städtische Wasser
ist chemisch aufbereitet und künstlich aromatisiert, obendrein
sind eine ganze Menge Hormone darin, die man nicht herausfiltern
kann."
    „Herausfiltern?"
    „Wußtest du nicht, daß der größte
Teil des Stadtwassers aus einem künstlichen Kreislauf stammt und
nur gereinigt wird, bevor es den Bewohnern der Stadt wieder zugeführt
wird? Biologisch und physikalisch ist das Stadtwasser brauchbar und
sauber, aber gegen die Rückstände von Medikamenten, die
durch Körperausscheidungen ins Abwasser gelangen, gibt es noch
keine Filter. Diese Hormone sind übrigens daran schuld, daß
wir andere Ohren haben als die Trugghs."
    Akhisar sah Gfad mit weit aufgerissenen Augen an.
    Der lächelte, und dieses Lächeln war so klar

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