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PR TB 232 Der Strahlende Schwarm

PR TB 232 Der Strahlende Schwarm

Titel: PR TB 232 Der Strahlende Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seiten auf sie eindrang.
    Es war die gleiche Lichtung, auf der sie übernachtet hatten,
doch wie hatten sich die Pflanzen verändert!
    Da war nichts mehr von der Harmonie zu spüren, die die
Menschen verzauberte. Keine freundlichen, grüßend
wispernden Stimmen in ihren Bewußtseinen. Darte hatte das
Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Ohne daß
er sich dessen bewußt war, legte er Saya auf dem Moos ab und
kniete sich selbst neben sie hin.
    Er preßte sich die Hände gegen die Schläfen,
wollte fort von hier, irgendwohin fliehen, doch gleichzeitig wußte
er, daß es keine Zuflucht mehr gab -wahrscheinlich auf ganz
Fairytale nicht.
    In den Wäldern litten die Pflanzen, in den Städten griff
die Angst nach den Menschen.
    Und das, obgleich sich die Königsasteroiden noch so weit vor
den Grenzen des Harles-Systems befanden!
    Selbst wenn er gewollt hätte - Darte wärejetzt
außerstande gewesen, den Gleiter in die Höhe zu bringen,
nicht einmal den Autopiloten zu programmieren.
    “Sie sterben!" schrie Saya. Ihr Körper schüttelte
sich. “Darte, sie ... leiden so furchtbar!"
    Vergeblich suchte er nach Worten, um sie zu beruhigen. Er starrte
auf die großen Kelche der Silbersterne, die nun schlaff von den
Lianen herabhingen und nicht mehr leuchteten. Einige sahen bereits
wie abgestorben aus. Andere schienen noch über die Kraft zu
verfügen, sich gegen das zu wehren, was sie zerstörte. Aber
sie welkten - alle.
    Er vernahm ihre lautlosen Hilferufe und wußte doch, daß
er ihnen nicht helfen konnte. Dieses Wissen um die eigene
Hilflosigkeit war fast schlimmer als alles andere. In verzweifeltem
Zorn ballte der junge Astrophysiker die Hände zu Fäusten.
    “Hört auf!" schrie er. “Hört doch
endlich auf!"
    “Darte! Sie sterben!"
    Sayas schrille Stimme mischte sich in das Chaos in seinem
Bewußtsein. Er kämpfte verzweifelt um seine
Selbstbeherrschung, versuchte die telepathischen Schreie der Pflanzen
abzublocken und mußte doch unterliegen.
    “Aufhören!", brüllte er und sprang auf. Seine
Beine trugen ihn kaum. Er sah in Sayas verzerrtes Gesicht, starrte
auf ihren aufgerissenen Mund und schlug zu. Drei-, viermal klatschte
seine flache Hand auf ihre Wangen, bis sie endlich verstummte und ihn
aus großen Augen anblickte.
    “Es tut mir leid", hörte er sich sagen. “Saya,
ich wollte es nicht, aber ..."
    “Es ist schon gut."
    Sie schloß die Augen und krümmte sich, bis sie
plötzlich ganz still lag.
    Sie sah ihn wieder an, undjetzt hatte sie sich in der Gewalt.
    Darte half ihr, sich aufzurichten. Das Klagen der Pflanzen in
seinem Schädel war schwächer geworden, als hätten sie
gespürt, was sie in ihm und Saya anrichteten.
    Natürlich spüren sie es! durchfuhr es ihn.
    “Vielleicht können wir ihnen Hoffnung geben",
sagte er. “Saya, denke an alles, was wir über die
Asteroiden wissen, ganz konzentriert. Denke vor allem daran, daß
noch nichts verloren ist - daß wir ihnen helfen wollen."
    “Ich will es versuchen", flüsterte sie. “Aber
es ist so grausam, Darte."
    “Das ist das einzige, an das du nicht denken sollst!"
    Sie nickte tapfer.
    Die beiden Menschen standen inmitten der welkenden Blüten und
schlössen die Augen.
    Wir können das Unheil abwenden! dachte Darte intensiv. Aber
ihr müßt uns dabei helfen!
    “Sie antworten nicht", hörte er Saya flüstern.
“Sie können uns nicht verstehen." Wenn ihr sterbt,
sterben auch wir Menschen! Wir müssen uns gegenseitig helfen.
Bitte, teilt uns mit, was ihr fühlt! Wie ihr die Annäherung
der Königsasteroiden fühlt!
    Und die wispernden Stimmen entstanden in ihm.
    Er hörte sie wie aus unendlich weiter Ferne und erschrak
darüber, wie schwach sie schon waren. Über allem lastete
eine Stimmung der Endzeit. Darte und Saya nahmen die Gefühle der
Pflanzen in sich auf, sahen unwirklich erscheinende Bilder, die
keinen Sinn zu ergeben schienen.
    Geht jetzt! vernahm er. Geht, verlaßt diese Welt und rettet
euch!
    “Aber wir lassen euch nicht im Stich!"
    Bitte geht, solange ihr es noch könnt! Die Himmelskörper
bedeuteten Leben. Nun werden sie kommen, um den Tod zu bringen!
    Darte schlug die Augen auf und schüttelte mutlos den Kopf.
    Saya weinte. Er nahm sie in die Arme und stützte sie, bis sie
den Gleiter erreicht hatten. Ohne sich noch einmal umzuwenden, half
er der Gefährtin in die Kanzel und ließ sich in den
Pilotensitz fallen.
    Noch bevor er das Fahrzeug startete, empfing er eine letzte
telepathische Botschaft der Silbersterne.
    Saya

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