PR TB 232 Der Strahlende Schwarm
schüttelte ungläubig den Kopf.
“Aber das ist unmöglich, Darte. Sie müssen sich
irren!"
“Bist du dir da so sicher? Es ergäbe einen Sinn. Es
würde vieles erklären."
“Was willst du tun?"
Darte Horowitz startete den Gleiter und brachte ihn weit über
die Lichtung.
Ohne Sayas Frage direkt zu beantworten, funkte er das
Handelskontor an und wartete, bis Tecor-Manats scheibenförmiger
Kopf auf dem Bildschirm abgebildet wurde.
“Ich habe nur eine Frage an dich", sagte der
Astrophysiker. “Als ihr versuchtet,
in den Schwarm einzudringen - habt ihr in den Asteroiden Hohlräume
feststellen können?"
Die kleinen Augen des Blues musterten ihn eindringlich.
“Wir haben überhaupt nichts feststellen können,
Darte. Das solltest du wissen." “Danke", sagte
Horowitz.
Er schaltete ab.
“Die Frage war wirklich überflüssig",
bemerkte Saya, die sich einigermaßen gefangen hatte. “Du
glaubst also wirklich daran, daß die Pflanzen in den Asteroiden
. . . Leben spürten?"
“Ich weiß nur", sagte Horowitz grimmig, “daß
die Silbersterne nicht lügen können."
“Und? Was noch?"
“Daß ich alles versuchen werde, um dabei zu sein, wenn
die Mutanten den Schwarm anfliegen."
4.
Als Fairytale auf den Bildschirmen in der Zentrale der DETROIT als
hellgrüne Kugel zu sehen war, glaubten Ras Tschubai und Fellmer
Lloyd, das Schlimmste überstanden zu haben.
“Fast wie die Erde", sagte Fellmer, “nur eben der
zweite Planet und nicht der dritte wie unserer."
Janina Starkey, die Kommandantin des Schiffes, gesellte sich mit
über der Brust verschränkten Armen zu den Mutanten und
blickte den Telepathen seltsam an. Sie war fast zwei Meter groß
und hatte wegen ihres Körperumfanges den Spitznamen “Ertruserin"
erhalten. Janina war 82 Jahre alt und schien zu glauben, daß
der dreißig Zentimeter lange, rostrote Pferdeschwanz zu ihr
paßte.
“Welchen Unterschied macht es, ob wir's mit dem zweiten oder
dritten Planeten zu tun haben?"
Fellmer zuckte lächelnd die Schultern.
“Nichts, Janina, überhaupt nichts. Du mußt schon
entschuldigen, wenn ich etwas durcheinander bin."
“Wegen der beiden?" Sie zeigte mit dem Daumen der
rechten Hand über die Schulter, obwohl dort niemand stand.
“Sprich nicht zu laut von ihnen", seufzte Ras. “Am
Ende hören sie es und glauben, wir hätten sie gerufen."
“Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Der Dicke gefällt
mir." Sie wandte sich wieder den Schirmen zu. “Es gibt
noch einen Unterschied. Die Schwerkraft auf Fairytale beträgt
nur 0,78 Gravos. Wir werden also wieder einmal um etliche Pfunde
leichter sein. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Bully hier
seinen Urlaub verbringt."
Fellmer und Ras grinsten sich an, wobei der Teleporter es sich
nicht verkneifen konnte, den Blick anzüglich über Janinas
Figur gleiten zu lassen.
Sie spielte die Beleidigte und ließ sie allein.
Die DETROIT ging in den Landeanflug über.
“Poss scheint tatsächlich allen zu imponieren",
seufzte Fellmer. “Von uns einmal abgesehen, aber das mag daran
liegen, daß wir Mutanten gegen andere Mutanten gefeit sind -
vor allem gegen solche von dem Schlag. Ich hoffe, nach der Landung
werden wir sie schnell los."
Ras hob drohend den Zeigefinger.
“Denk an Bullys Worte. Wir sollen auf sie aufpassen, ganz
besonders auf seinen Enkel."
Torsten D. Bull hatte dem allgemeinen Rätselraten um seinen
Namen schnell ein Ende gesetzt. Es gab kein Besatzungsmitglied, das
sich seine Geschichte nicht mindestens zweimal hätte anhören
müssen - ganz abgesehen von den Demonstrationen seiner
überragenden Fähigkeiten.
“Der Kerl kann gar nichts", sagte Ras. “Er
versucht immer noch, aus Wasser eine Kraftbrühe zu machen. Er
sitzt tatsächlich noch vor dem Behälter, und wenn's nach
mir geht, bis in alle Ewigkeit. Wir verlassen das Schiff und
schließen alle Schotte. Das wird für alle Beteiligten das
beste sein."
“Sinnlos", meinte Fellmer Lloyd.
“Weshalb sinnlos?"
“Torsten D. würde alle Verriegelungen lösen. Ein
Mann von Telepower kann das. Da sind wir nur blutige Anfänger."
Ras winkte lachend ab.
“Du kriegst wirklich noch Minderwertigkeitskomplexe. Wir
sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Irgend etwas kann
der Kerl - die Kunstglasscheibe im HQ-Hanse, das verbogene Eisenrohr
und die explodierten Aquarien hier an Bord ..."
“Eben warst du noch der Meinung, er könnte gar nichts."
“Das ist das Schlimme. Er bringt nichts Nützliches
zustande. Er zerdeppert nur -und
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