PR TB 235 Im Bann Des Kometen
Prioritätsschalt
ung gibt, die von den Hundras und wohl auch von den anderen
Planetariern nicht beeinflusst werden kann - wahrscheinlich wissen
sie nicht einmal etwas davon.“
„Klingt verrückt, aber durchaus plausibel“,
meinte Gucky.
,Es erhebt sich nun die Frage, ob diese Prioritätsschaltung
im Programm integriert ist oder ob sie bei Bedarf durch einen
Alpha-Befehl aktiviert wird - etwa durch einen Rafferimpuls. Hinzu
kommt, dass auch der Einsatz des Nervengases gesteuert werden muss,
denn in wachem Zustand würden die Priester sicherlich versuchen,
den Kurs zu korrigieren.“
„Wir hätten dieses Keilschiff damals noch gründlicher
untersuchen sollen“, sagte der Mausbiber.
„Wie willst du etwas finden, von dem du nichts weißt?“hielt
ihm Ras entgegen.
Perry Rhodan ging nicht auf den Einwand ein.
,Jedenfalls erhoffe ich mir von unserem jetzigen Einsatz einige
Informationen, die uns weiterhelfen. Irgendwie habe ich das Gefühl,
dass dieser vermeintliche Komet eine Schlüsselrolle spielt. Wenn
wir herausfinden, was es mit diesem Objekt wirklich auf sich hat,
dürften wir einen guten Schritt weiter sein - möglicherweise
haben wir dann sogar des Rätsels Lösung gefunden.“
„Na los, worauf warten wir dann noch?“
,Nicht so hastig, Kleiner. Ich denke, zuerst befreien wir einmal
die Hundras. “
, Abgemacht.“
Die drei nahmen untereinander Körperkontakt auf, dann
teleportierten sie und landeten gleich darauf im Quartier der
Priesterin. Sie war allein, keiner jener Roboter, von denen Gucky
berichtet hatte, war bei ihr. Die Unterkunft Sikta-Nostis erwies sich
als ziemlich geräumig und bestand aus mehreren Zimmern und ei
ner Hygieneeinheit. Decke, Wände und Boden bestanden aus dem
gleichen Material wie der Gang, zusätzliche Lichtquellen gab es
nicht. Die Einrichtung war eher spartanisch und bestand lediglich aus
einer Liege, mehreren Sitzmöbeln und einem Tisch. Möglichkeiten,
sich zu unterhalten oder zu beschäftigen, gab es nicht, auch
keinen Bildschirm. Die Wände waren unverkleidet, Bilder,
Teppiche oder Zierrat, wie
man ihn von den Kabinen der Keilschiffe her kannte, fehlten. Alles
wirkte nüchtern, kalt und unpersönlich.
Die Hundras lag auf dem bettähnlichen Gestell, schlief aber
nicht; ihre Gedanken beschäftigten. sieh unaufhörlich mit
den Göttern und damit, was sie erwartete. In ihren Kreisen galt
es als besondere Ehre, noch vor dem natürlichen Ableben direkt
zu den Göttern gerufen zu werden, denn sie wurde nur wenigen
zuteil. Diese Bevorzugung ließ sie auch vergessen, in welch
schlechter körperlicher Verfassung sie sich befand, obwohl sich
die Schwäche ab und an immer wieder bemerkbar machte.
Sikta-Nosti konnte ihre Besucher nicht sehen. Rhodan, der annahm,
dass diese Unterkunft zumindest optisch überwacht wurde,
bedeutete seinen Gefährten, sich schweigsam zu verhalten und auf
spektakuläre Aktionen zu verzichten. Durch Zeichen machte er
Gucky klar, dass dieser das quadratische Schott mittels seiner
telekinetischen Kräfte öffnen sollte. Es gelang ihm
mühelos.
Als die Priesterin sah, dass die Flügel wie von Geisterhand
bewegt lautlos zurückglitten, erhob sie sich und ging darauf zu.
Für sie war das ein Hinweis der Götter, dem sie zu folgen
hatte. Das kleine Team schlich im Schutz seiner Deflektorschirme
hinterher.
Als sie draußen auf dem Gang stand, blickte sie sich
unschlüssig um. Einen Augenblick überlegte sie, in welche
Richtung sie gehen sollte, dann wandte sie sich nach rechts. Der
Korridor, dem sie folgte, unterschied sich nicht von dem Gang, den
das Einsatzkommando von der MARCO POLO zuerst gesehen hatte. Das
bräunliche Material und das di ffuse grüne Licht gaben ihm
einen unwirklichen, fast mystischen Charakter. Das Schrittgeräusch
wurde von dem Bodenbelag verschluckt, es war gespenstisch still.
Infolge der schwachen Beleuchtung war das Ende des Flurs nicht
abzuschätzen, er schien sich ins Endlose zu erstrecken. Türen,
Nischen oder Abzweigungen waren nicht auszumachen.
Sikta-Nosti war schon eine Viertelstunde marschiert und mit ihr
ihre unsichtbaren Begleiter, als ein lautes Rasseln sie plötzlich
zusammenfahren ließ. Eine Art Fallgitter sauste aus einer
verborgenen Deckenöffnung nach unten und versperrte den Gang in
seiner ganzen Breite.
Während sie noch unschlüssig davor verharrte, wurde
wieder der Mausbiber aktiv. Mit seiner Para-Gabe riss er die
Metallstreben aus ihrer Verankerung und ließ das deformierte
Gebilde polternd zu Boden
Weitere Kostenlose Bücher