PR TB 235 Im Bann Des Kometen
unternehmen, denn seine
Kommandoeinheit verfügte nur über eine Defensivbewaffnung.
Bisher hatte keine andere Rasse dieses Sonnensystem angeflogen, so
dass seine Tarnung ausgereicht hatte, doch auch jetzt empfand er
keine Furcht. Eine Kombination von verschiedenen Schirmfeldern
schützte ihn und sein Refugium. Zwar hatte er die Schirme noch
nie aktiviert, aber sie waren mit den herkömmlichen Waffen kaum
zu vernichten.
Im Bewusstsein dieser Stärke und unter Einbeziehung der
Gefahr, die von dem fremden Raumschiff ausging, entschloss er sich
zur Offensive. Das, was er geschaffen hatte und noch schaffen wollte,
musste geschützt werden, jeder Eingriff von außen brachte
den sorgfältig ausbalancierten Plan durcheinander.
Die beiden Flotten hatten ihre Aufgaben erfüllt nun sollten
sie erneut starten, um diesem riesigen Kugelraumer den Garaus zu
machen. Daran, dass sie es schaffen würden, zweifelte er nicht,
denn sie waren nicht nur unerhört kampfstark,. sondern auch
nahezu unzerstörbar.
Sie waren sein Werk - er hatte sie den Völkern übergeben.
Sie hatten die Schiffe nachgebaut, aber ihre Kopien erreichten nie
die Qualität der Originale. Dann hatten diese Narren versucht,
die Geschütze der Flottenschiffe auszubauen, um sie zu kopieren,
doch dabei waren die betreffenden Raumer vernichtet worden. Besonders
neugierige Planetarier waren dann darauf verfallen, den kleinen
Flotten zu folgen, wenn sie beim Anflug des Kometen starteten, doch
niemandem war es gelungen, das Geheimnis zu ergründen. Jede
Einheit, die nicht zu diesen Spezialraumern gehörte, war erkannt
und zerstört worden.
Das lag schon lange zurück, man hatte die sinnlosen Versuche
aufgegeben. Beide Völke r waren von ihm abhängig, verehrten
ihn als Götter, obwohl er allein war, nannten ihn Schöpfer,
Gottheit, Weltenlenker, übergeordnete Macht. So verstand er sich
auch - er war es, der ihr Schicksal bestimmte, ihm war die Natur
untertan, selbst die Evolution musste sich ihm beugen.
Das, was er tat, war nicht Selbstzweck, nicht Machtstreben,
sondern ein Vermächtnis, das er erfüllte. Den schon so
lange andauernden Krieg zwischen den beiden so ähnlichen Völkern
empfand er nicht als grausam oder barbarisch, sondern als Teil des
Planes, als Auslese - nur das bessere, intelligentere Volk würde
am Ende bestehen; er förderte den Kampf daher mit allen Mitteln,
ohne jedoch Partei zu ergreifen. Das würde er erst tun, wenn es
einen Sieger gab, doch noch war es nicht soweit. Zuerst galt es,
diesen Eindringling zu verrichten. Er erfasste, dass die Keilschiffe
starteten um gegen die MARCO POLO loszuschlagen dann registrierte er
etwas anderes: Die Hundras Priesterin, die er im Kometen hatte
festsetzen lassen, verließ ihre Unterkunft, weil sich aus
unerklärlichen Gründen das Schott geöffnet hatte, das
ihr ein Entkommen eigentlich unmöglich machen sollte.
Eine sofort eingeleitete Überprüfung der Systeme ergab
keinen Anhaltspunkt für eine Störung. Obwohl das
unbefriedigend war, begnügte er sich vorerst damit, die
Planetarierin optisch zu überwachen. Nach seinem Dafürhalten
bildete sie keine Gefahr und konnte auch jederzeit aufgehalten
werden, denn schließlich kannte er die Hundras und insbesondere
die Priester. Als er den richtigen Zeitpunkt für gekommen hielt,
löste er den Kontakt für eins der Fallgitter aus,
Sikta-Nosti reagierte erwartungsgemäß, doch dann wurde die
stabile Metallkonstruktion ohne erkennbare Ursache aus ihrer
Verankerung gerissen und zu Boden geschleudert. Die
Fehlerquellenanalyse versagte auch diesmal - alles hatte so
funktioniert, wie es funktionieren sollte, nur das Ergebnis war
negativ.
Er war logisch orientiert, glaubte weder an Wunder noch an
übernatürliche Kräfte oder Zufälle, sondern
verließ sich lieber auf das, was erfassbar war. In Ermangelung
konkreter Daten schickte er zwei Robots los, die die Priesterin
aufhalten sollten. Noch bevor sie aktiv werden konnten, waren sie ein
Haufen Schrott. Mit einem solchen Fiasko hatte er nicht gerechnet -
er konnte es auch nicht, denn was sich da im Gang tat war unfassbar.
Er, der auf alle Eventualitäten vorbereitet war, wurde auf
einmal mit einem Phänomen konfrontiert, dem er hilflos
gegenüberstand. Da wirkte eine unsichtbare Kraft die nicht
auszumachen war und sich seinen Möglichkeiten entzog.
Andererseits: Gab es wirklich etwas, was ihm widerstehen konnte?
Konnte etwas oder jemand einem wie ihm trotzen, der ein ganzes
Sonnensystem beherrschte und sogar als
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