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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abstürzte.
    “Wir müssen tiefer gehen", stellte Diego Ortiz
nach der ersten Umkreisung fest. “Die Atmosphäre ist zum
Teil so dicht, daß sie unsere Ortungsstrahlen reflektiert. Bis
fünfzig Kilometer Höhe, schätze ich, sind wir halb
blind."
    Jerry Smolinski stieß einen lauten Seufzer aus. “Wissen
Sie, Diego, was uns dort unten erwartet?"
    “Ziemlich genau sogar."
    “Dann wissen Sie auch, daß die Jet zum Spielball
entfesselter Naturgewalten werden kann, falls wir das Pech haben, in
einen Orkan hineinzugeraten."
    “Sie müssen es riskieren." Tari Nango blickte den
Kommandanten herausfordernd an. “Können Sie es mit Ihrem
Gewissen vereinbaren, einige hundert Menschenleben einem Ungewissen
Schicksal zu überlassen?"
    “Niemand sagt, daß ich das tun werde." Steve
McLinlands Augen verengten
    sich. Und um seine Mundwinkel gruben sich tiefe Falten ein.
“Ausgerechnet Sie müssen davon reden. Was zählt für
Sie schon ein Leben, Nango? Ohne mit der Wimper zu zucken, hätten
Sie die STARLIGHT der Vernichtung preisgegeben, und da wollen Sie mir
vorschreiben, was ich tun und lassen soll..." Der Kommandant war
lauter geworden, die letzten Worte schrie er fast heraus.
    Tari Nango schüttelte den Kopf. “Sie verstehen mich
falsch. Ich wußte, daß die STARLIGHT nur vorübergehend
manövrierunfähig werden würde. Glauben Sie, ich hätte
mir sonst die Mühe gemacht, auch die Jäger mit Sprengsätzen
am Start zu hindern?"
    “Freilich", zischte McLinland. “Sie haben ein
reines Gewissen. Keiner der zwölf Toten geht auf Ihr Konto.'
    “Es tut mir leid."
    Vorübergehend war der Kommandant sprachlos. Als er sich jäh
auf den Ara stürzen wollte, fiel Mercant ihm in den Arm.
    “Nicht, McLinland, er wird auf der Erde vor Gericht gestellt
werden."
    Der Kommandant machte sich ruckartig frei.
    “Seine Unverschämtheit ist nicht zu überbieten.
Man sollte..."
    Lautes Kreischen ließ ihn verstummen. Der Funkempfang hatte
angesprochen. Schon regelte Heien Sidney die Eingangsleistung auf ein
Minimum herab.
    “Der Sender steht in der Nähe. Wir müssen tiefer
gehen, wenn ich ihn finden soll."
    “Unmöglich." Jerry Smolinski zeigte auf den
Bildschirm, der eine sich rasend schnell aufbauende Wolkenfront
erkennen ließ. Zweifellos würde das Unwetter ohnehin dicht
unter der Space-Jet vorbeiziehen.
    “Wir verlieren sie wieder", warnte Heien.
    McLinland nickte verbissen. “Können wir den Sturm
umgehen?"
    “Das Kerngebiet des Hurrikans umfaßt mehrere hundert
Kilometer. Wir würden mit Sicherheit den Richtstrahl verlieren."
    “Versuchen Sie es, Jerry!" drängte die Funkerin.
    “Mit der STRALIGHT vielleicht, aber nicht mit dieser
Nußschale."
    “Heien hat recht", sagte McLinland. “Sie haben
schon andere Situationen gemeistert. Gehen Sie tiefer, aber bleiben
Sie vorsichtig."
    Schlagartig herrschte eine fast vollkommene Schwärze, als die
Space-Jet in die obersten Wolkenschichten eintauchte. Auf den
Ortungsschirmen zeichneten sich die Umrisse eines weitgezogenen
schroffen Gebirgsmassivs ab. Allerdings schwankten die
Entfernungsangaben mit Werten von bis zu zwanzig Prozent, was
eindeutig den atmosphärischen Bedingungen zuzuschreiben war.
“Windgeschwindigkeit bei dreihundert Kilometer pro Stunde."
Man konnte das Heulen des Sturmes hören, als die Jet langsamer
wurde.
    “Haben Sie Ihre Peilung, Heien?" fragte der Kommandant.
    “Nahezu unter uns - mit einer Toleranz von plus minus zehn
Kilometern."
    Das Heulen steigerte sich zum ohrenbetäubenden Lärm.
Grelle Blitze rissen die Finsternis auf, leckten gierig über die
Außenhülle des kleinen Raumschiffs.
    Die Space-Jet legte sich auf die Seite. Vorübergehend sah es
so aus, als würde
    der Orkan sie vor sich her treiben. Jerry Smolinski hatte alle
Hände voll zu tun, um die Fluglage zu stabilisieren. Mit höheren
Beschleunigungswerten wäre es leichter gewesen, den entfesselten
Naturgewalten zu trotzen.
    “Die Fahrt weiter drosseln!" rief Heien Sidney, die
kaum noch wahrzunehmen schien, was um sie her vorging. Die Blitze
zuckten nun in unablässiger Folge auf. Jähe einsetzender
Hagelschlag ließ das Schlimmste erwarten. Faustgroße
Eisbrocken zersplitterten an der Polkuppel, die in Sekundenschnelle
zufror.
    Die Schutzschirme bauten sich nicht auf. Irgendein Defekt... Mit
heulenden Impulstriebwerken riß der Pilot das Schiff herum. Aus
der Schwärze heraus tauchte für wenige Augenblicke eine
schroffe Felsnadel auf, dann lag eine weite Ebene vor der Jet.
    “Da ist

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