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PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

Titel: PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich
nicht vererbt, sondern von intelligenten Lebewesen erst im Lauf ihrer
Lebensspanne erworben wird beziehungsweise das intelligente Wesen
vorfinden und dem sie sich unterwerfen."
    „Ich verstehe", sagte Kitsaiman. „Ihr betrachtet
Moral als das den Umständen nach zweckmäßigste
allgemeine Verhaltensschema." „Ihr etwa nicht?"
fragte San Koman erstaunt. „Doch, das schon", gab
Kitsaiman zu. „Aber bereits vor Jahrtausenden kamen einige
unserer Philosophen zu dem Schluß, daß es eine absolute
Notwendigkeit irgendeiner obersten Ursache des Universums geben muß
und demzufolge auch ein oberstes Prinzip der Moral, eine Art
unbedingtes praktisches Gesetz, dessen Begreifen jedoch erst auf
einer ziemlich hohen Stufe der Evolution möglich wird. Dennoch
ist es weitaus früher möglich, danach zu handeln, und das
wird vom moralischen Kode des Universums bewirkt. So sollte es
jedenfalls sein."
    „Ich fange an zu begreifen, was du meinst, Shar des Shar",
sagte Teh Koom Shar. „Du willst uns klarmachen, daß die
BESTIMMUNG vom moralischen Kode des Universums ausgeht." Er
lächelte listig. „Dann ist der moralische Kode eine feine
Sache, denn er gestattet uns das jeweils zweckmäßigste
Verhalten. Aber warum haben wir dann die Erleuchtung nicht als
Kampfmaschine gebaut? Am zweckmäßigsten wäre doch die
Unterwerfung der Völker von Antefähre. Die Erleuchtung kann
sich aber nicht einmal selbst verteidigen, sondern führt
Flottenverbände aller Sheshtar-Völker mit sich, die gerade
ausreichen, um sie vor Angriffen feindlicher Flottenverbände zu
schützen. Du bist gekommen, um uns zu sagen, daß wir die
Erleuchtung in eine Offensivwaffe umbauen sollen, nicht wahr?"
    Kitsaiman schüttelte den Kopf, dann seufzte er.
    „Die Doppelhelix des moralischen Kodes scheint im Sektor
Sheshtar besonders stark beschädigt zu sein, wenn ihr trotz des
hohen Standes eurer galaktischen Zivilisation immer noch in den
primitiven Bahnen von Eroberung und Unterwerfung denkt."
    „Aber kann der moralische Kode des Universums nicht
ausschließlich als Ganzes wirken und daher überall im
Universum gleich?" wandte Jillan Taoming ein. „Wenn er
beschädigt ist und daher nicht nur positiv, sondern auch negativ
beeinflußt, so kann sich das im Sektor Sheshtar doch nicht
anders auswirken als im Sektor Milchstraße."
    „Wir waren uns doch einig darüber, daß eine
Beeinflussung von außen stattfindet", entgegnete
Kitsaiman.
    „Mir sind aber einige Zweifel daran gekommen", sagte
Jillan.
    „Ich verstehe nicht, worüber ihr sprecht",
beklagte sich Teh Koom Shar. „Die Eroberung unterlegener
Zivilisationen und die Unterwerfung ihrer Völker steht doch
    im Einklang mit der Moral, denn es ist zweckmäßig. Wenn
du der Botschafter der BESTIMMUNG bist, kannst du doch gar nicht
anders denken als wir, denn es ist die BESTIMMUNG, was unser Handeln
bewirkt."
    „Die BESTIMMUNG ist defekt, entartet oder wie immer man es
nennen kann", erklärte Kitsaiman. „Sie ist identisch
mit dem moralischen Kode des Universums, und dieser Kode wurde vor
langer Zeit beschädigt. Deshalb erzeugt er falsche
Moralvorstellungen. Die Erleuchtung darf niemals nach Antefähre
starten."
    Teh Koom Shar fuhr hoch und stieß dabei seinen Trinkbecher
um.
    „Du kannst nicht der Shar des Shar sein, wenn du so etwas
von uns verlangst, Kitsaiman!" rief er zornig aus.
    Kitsaiman beugte sich vor, packte den Naghnaren am Brustteil
seiner Kombination und zog ihn mit einem Ruck bis zur Tischkante.
    „Ich bin der Herr der Tiger!" erklärte er mit
grollender Stimme. „Sieh mir in die Augen und streite es ab!"
    Teh Koom Shar senkte den Blick.
    „Das kann ich nicht", erwiderte er leise, aber
entschlossen. „Das kann ich meinen Raumfahrern nicht sagen. Sie
vertrauen dir. Aber ich werde ihnen auch nicht sagen, die Erleuchtung
dürfe niemals starten. Falls sie mir glauben würden, was
ich bezweifle, und bereit wären, danach zu handeln, würde
das bei allen anderen Völkern von Sheshtar einen Sturm der
Entrüstung auslösen. Der Orden über dem Rad würde
aus dem Bund verstoßen, und mein Volk würde alle Macht und
allen Einfluß verlieren. Und die Erleuchtung würde ohne
uns starten."
    Er starrte Kitsaiman voller Verzweiflung an.
    „Auch wenn du der Beauftragte der BESTIMMUNG bist, sage ich
dir: Geh von uns! Ich werde nicht länger auf dich hören,
denn das würde Unheil über unser Volk bringen. Lieber will
ich tot und in alle Ewigkeit verdammt sein, als daß ich diese
Schande auf mich

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