PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande
lade."
Er sank mit erloschenen Augen auf seinen Platz, als Kitsaiman ihn
losließ.
„Du wirst verdammt sein, wenn du nicht auf mich hörst!"
sagte Kitsaiman beschwörend. „Meine Freunde und ich werden
herausfinden, welches hinterhältige Spiel hier gespielt wird -
und wir werden ihm ein Ende bereiten. Danach aber wirst du als der
Narr dastehen, der nicht auf den Herrn der Tiger hörte und
dadurch Schande über sich brachte."
Teh Koom Shar sank noch mehr in sich zusammen.
„Ich bitte dich, geh fort von uns!" flüsterte er.
„Er kann nicht anders handeln, weil er nicht anders denken
und fühlen kann, Kitsaiman", sagte Bella Surawo. „Es
hat keinen Sinn, noch mehr Worte an ihn zu verschwenden. Vielleicht
finden wir ein Volk, dessen Anführer oder Regierungschef stark
genug ist, um den negativen Einfluß der BESTIMMUNG
abzuschütteln."
„Nein", gab Kitsaiman leise zurück. „Von
allen Völkern Sheshtars ist nur das Volk der Naghnaren
auserwählt, mich als den Herrn der Tiger zu erkennen. Ich hoffe,
daß Teh Koom Shar sich rechtzeitig besinnt."
„Wir müssen wenigstens versuchen, Kontakt mit
Vertretern anderer Kontingente aufzunehmen, mit ihnen zu reden!"
sagte Jillan Taoming.
Kitsaiman zuckte die Schultern.
„Einverstanden. Obwohl..," Bedauernd blickte er auf Teh
Koom Shar herab, dann wandte er sich zum Gehen.
7.
„Du zweifelst plötzlich daran, daß hinter der
ganzen Sache Seth-Apophis steckt, Jillan?" fragte Kitsaiman,
während sie von dem Platz vor der Kuppel starteten.
„Ja", antwortete der Kosmogeologe. „Wenn
Seth-Apophis dahintersteckte, wenn also die Völker von Sheshtar
von ihr beeinflußt wären, dann wüßte sie
längst, daß wir hier sind und versuchen wollen, ihre Pläne
zu durchkreuzen. Meinst du nicht auch, daß sie dann den Shar
dahingehend beeinflußt hätte, uns auszuschalten?"
„Denkst du, er hätte uns dann umgebracht, Opa?' fragte
Siska erschrocken.
„Nicht unbedingt, Junge", erwiderte Jillan lächelnd.
„Wir paar kleine Menschlein dürften einer Superintelligenz
so gleichgültig sein, daß sie im Zusammenhang mit uns
nicht an Rache oder Strafe denkt. Es hätte ihr wahrscheinlich
genügt, wenn die Naghnaren uns eingesperrt hätten. Aber sie
haben überhaupt nichts gegen uns unternommen. Sie haben nicht
einmal versucht, uns daran zu hindern, die Kontingente anderer Völker
zu beeinflussen."
„Das leuchtet mir ein", sagte der Herr der Tiger.
„Aber wenn nicht Seth-Apophis dahintersteckt, wer dann? Du
hast selbst gesagt, daß der defekte moralische Kode im Sektor
Sheshtar nicht anders wirken müßte als im Sektor
Milchstraße. Das ist aber offenkundig nicht der Fall, denn die
Völker der Milchstraße konnten sich zumindest nach und
nach dem negativen Einfluß des defekten Kodes entziehen und
sich aus eigenen Kräften eine Ethik aufbauen, die dem obersten
Prinzip der Moral viel näher steht als die Moral der nackten
Gewalt, der die Völker von Sheshtar huldigten. Das kann nur
durch einen zusätzlichen negativen Einfluß bewirkt
werden."
„Vielleicht hat diese geheimnisvolle Shushsh damit zu tun",
warf Bella ein. „Te-Ra-Ko sagte, die Shushsh solle die
Unversehrtheit des GESETZES hüten. Falls das GESETZ identisch
mit dem moralischen Kode des Universums ist, dann handelt es sich bei
der Shushsh eventuell um eine entartete Hüterin des Kodes im
Bereich von Sheshtar."
„Der Kode wirkt doch immer als Ganzes, denke ich",
sagte Hamahal Werden. „Anders kann es bei einem universellen
Kode doch auch nicht sein. Dann müßte seine Beeinflussung
im Sektor Sheshtar sich längst auch auf die Milchstraße
ausgewirkt haben."
„Das denke ich auch", erklärte Jillan. „Nur
wissen wir nicht, ob das, was wir über das GESETZ, den
moralischen Kode und die BESTIMMUNG denken, zutreffend ist. Im Grunde
genommen wissen wir gar nichts darüber - außer, daß
es diese Dinge gibt."
„Die Erleuchtung muß der Schlüssel sein",
behauptete Siska. „Es kann einfach nicht stimmen, daß sie
nach Antefähre fliegen soll, nur um eine Show abzuziehen und
sich mit den mitgeführten Flottenverbänden gegen Angreifer
zu verteidigen. Ich wette, in ihr steckt etwas, das in Antefähre
freigesetzt werden soll."
„Und den Völkern dort die gleiche ,zweckvolle' Moral
bringt wie denen hier", ergänzte Luana Helut.
„Daran könnte etwas Wahres sein", sagte Kitsaiman.
„Wir werden uns also mit Hilfe der von Bella
sensibilisierten Transmitter gründlich in der Erleuchtung
umsehen!"
„Fein!" rief
Weitere Kostenlose Bücher