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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte später nicht mehr sagen können, wer
wen auf dem beschwerlichen Weg am Talrand entlang zum Gleiter
geschleift und den Autopiloten eingeschaltet hatte, der dann die
Rückkehr zum Aufheller einleitete. Er fand sich neben dem
Pilotensessel am Boden, müde und frierend.
    Quiryleinen lag hinter ihm, sein Gesicht leuchtete. Sein Körper
war halb zerstört. Der linke Arm war mehrfach gebrochen, die
beiden Beine teilweise verdreht. Eine Rippe stand unter der
Kombination deutlich hervor, die Augen waren angeschwollen und aus
der Nase lief Blut. Etliche Platzwunden bedeckten den Körper,
dessen Bekleidung lediglich noch aus ein paar Fetzen bestand.
    Jen Salik hätte bei diesem Anblick weinen mögen.
    »Hast du es also doch geschafft?« fragte er seinen
letzten Orbiter.
    Quiryleinen erkannte ihn. Er verzog den Mund.
    »Danke«, hauchte er kaum wahrnehmbar. »Ich bin
glücklich!«
    Danach fiel er in tiefes Delirium.
    7. Zukunft
    Er legte den Körper auf eine Antigravbahre und schob ihn in
den Saal hinein, in dem der humanoide Roboter darauf wartete, daß
er von der Hauptpositronik sein Programm erhielt. Fast liebevoll
betrachtete Salik den Körper des Toten.
    »Der letzte Orbiter ist tot«, flüsterte er. Er
war sich ziemlich sicher, daß Quiryleinen am längsten von
allen gelebt hatte. Erst in den Minuten seines Todes war sein Körper
schneller gealtert als vorher, hatten die schwindenden Lebenskräfte
die Wirkung der Nähe des Zellaktivators nicht mehr wahrgenommen.
    Quiryleinen hatte getan, wovon er jahrelang geträumt hatte.
Es war der Traum aller Orbiter gewesen, einmal in ihrem Leben etwas
zu tun, wozu sie geschaffen worden waren. Den meisten war es versagt
geblieben, sie hatten auf fernen Planeten dahinvegetiert bis zu ihrem
frühen Ende.
    Ersatzbeschäftigungen hatten sie nicht zufriedenstellen
können.
    Jen Salik tastete automatisch nach dem Aktivator unter seiner
Bluse. Er war da, niemand konnte ihn ihm wegnehmen. Längst hatte
die GHAUNDWER das System der blauen Sonne verlassen und einige
tausend Lichtjahre zwischen sich und den Regenplaneten gebracht, auf
dem das Quallenwesen seinem Zorn nachhing oder bereits starb, weil es
den Aktivator zu lange getragen hatte.
    Das Ereignis machte dem Ritter der Tiefe zum ersten Mal richtig
klar, was es bedeutete, unsterblich zu sein. Es war das beste, wenn
möglichst wenige Wesen davon wußten, denn in der Fremde
konnte für ihn aus diesem Besitz ein tödliches
Spießrutenlaufen werden.
    Und er zweifelte daran, ob er je wieder einen solchen Freund
finden würde, wie Quiryleinen es gewesen war.
    »Nein, du sollst nicht tot sein«, flüsterte
Salik, ohne auf den Roboter zu achten, der sich aus seiner Starre
löste und an die Bahre trat. Ein kleiner Servoautomat rollte
herein und brachte die technischen Geräte, die die
Hauptpositronik auf Anweisung Saliks konstruiert hatte. Acht Teile
waren es, und der Roboter begann, sie in eine sinnvolle Reihenfolge
zu legen, wie sie nacheinander eingebaut werden würden. Dann
machte er sich daran, den Körper des Toten aufzuschneiden und zu
konservieren.
    Jen Salik wandte sich ab und kehrte in die Bugzentrale des
Aufhellers zurück. Er wollte die Operation nicht mit ansehen. Er
würde später das Ergebnis begutachten. Das Programm, das
den Toten steuerte, konnte von ihm nach Belieben gegen ein anderes
ausgetauscht werden. So besaß er die Möglichkeit zur
Abwechslung auf seiner weiten Reise durch das Universum.
    Quiryleinen, ein Gesellschafter, an den sich frohe und wehmütige
Erinnerungen gleichzeitig knüpften. Quiryleinen, der im
entscheidenden Augenblick zur Stelle gewesen war, um seinem Ritter
das Leben zu retten.
    Der Tod war für ihn eine Belohnung gewesen.
    Schade, daß er es nicht mehr erleben kann, wie dankbar ich
ihm bin, dachte Salik. Gleichzeitig schämte er sich für
diesen Gedanken, schließlich war seine Idee nicht nur daraus
geboren, sondern auch aus Eigennutz.
    Ohne seinen letzten Orbiter wäre Jen Salik lange Zeit der
einsamste Mensch des ganzen Universums gewesen, und er konnte nicht
beschwören, daß dies keine nachteiligen Auswirkungen auf
ihn gehabt hätte. Auch Ritter der Tiefe waren nicht gegen alles
gefeit.
    »Ich werde dich nicht verlassen!« hatte er dem
sterbenden Kommandanten versprochen. Dieses Wort wollte er halten,
mit allen seinen Folgen, die sich ergeben würden.
    Jen Salik stützte den Kopf in die Hände und ließ
die vergangenen 52 Jahre vor seinem Geist vorüberziehen. Er
erlebte all die schönen und

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