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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Alte in der Siedlung.
Die anderen waren mit euch oder beim Fischen. Chalco ist tot. Er
schaffte es nicht mehr, zur Ausrüstung zu kommen.«
    »Chalco!« sagte ich dumpf.
    »Zehn Makedonen hat er erschlagen. Dann speerten sie ihn.
Ich kann nicht mehr, Atalantos.«
    »Es wird dir bald viel besser gehen«, sagte ich,
bückte mich und hob seinen Körper vorsichtig über die
Schultern. Ich tappte hinunter in das Haus von Charis und mir,
streckte ihn auf der Liege aus und suchte in der zerstörten,
durchwühlten Ausrüstung. Ich spritzte ihm ein betäubendes
Mittel, versorgte seine Wunden und entfernte vorsichtig seine
Kleidung. Zwei Verwundungen mußten genäht werden. Während
ich arbeitete und lautlos fluchte, schlief er ein. Charis löste
mich ab, und ich fing an, meine Vorbereitungen zu treffen.
    Die gespeicherten Bilder und Tonaufnahmen des Adlers, den ich
hierher zurückrief, zeigten uns den Heerzug Alexanders, der kurz
vor Zadrakarta stand. Offensichtlich war eine Abordnung von
streitbaren Siedlerinnen bei Alexander erschienen, der sich trotz
Thais und Bagoas mit ihrer Königin vergnügte, einer jungen,
entschlossenen Frau namens Thalestris.
    Noch immer kämpften einzelne Kampfgruppen mit großer
Härte gegen die Bergstämme. Alexanders persische Freunde,
die Adeligen, die sich unter seinen Schutz stellten, waren
beeindruckt. Darius hatte niemals diese Stämme besiegen können.
    Ich fand die Fernsteuerung inmitten der geplünderten Vorräte.
Der versteckte Gleiter wurde herbeigerufen. Die meisten wirklich
wichtigen Waffen lagen unangetastet in den Verstecken.
    Sokaris und Atares kamen herein, als ich arbeitete. Sie starrten
wortlos die Karten und Höhenphotos an.
    »Wir haben unsere Toten begraben«, sagte Sokaris.
»Neununddreißig Kinder und Alte.«
    »Rüstet die Pferde aus«, sagte ich. »Atares!
Bringe unsere Freunde hierher.
    Sie waren bei den Fischern?«
    »Die meisten ja, Chord und Atagin sind bei den Kurieren.
Einige sind noch verschwunden. Was hast du vor?«
    »Zuerst holen wir die Gefangenen und alles zurück, was
sie uns gestohlen haben.«
    Sie wußten, was zu tun war. Wir räumten die Häuser
auf und stellten unsere Verluste fest. Ich studierte die Bilder auf
dem Schirm, die der Adler übermittelte. Irgendwo zwischen
Zadrakarta und hier zerrten die Makedonen unsere Freunde gefangen mit
sich. Noch hatte der Adler sie nicht gefunden.
    Wir legten Waffen, Nahrungsmittel und Ausrüstung zurecht. Der
Gleiter, als schwarzes Ruderboot mit Hilfssegel getarnt, landete auf
dem Hauptplatz Shanador und rief einige Verwunderung hervor. Die
Fischerboote waren an Land gezogen worden; sieben unserer Freunde und
viele Männer der Siedlung waren zwei Tage lang auf See gewesen
und hatten von fern den Rauch der Brände gesehen. Der Wind kam
vom Land, und sie brauchten zu lange.
    Fast einen Tag also hatten die Makedonen Vorsprung. Der Überfall
hatte gut einen Tag vor unserer Ankunft stattgefunden. Es gab vier
Überlebende. Sie nannten als Anführer den Makedonen
Thapsakos. Ich merkte mir den Namen, den Mann selbst hatte ich nie
kennengelernt.
    Hundertneunzig Kinder und Frauen fehlten!
    Am späten Nachmittag zeigte der Adler uns den Zug der
Angreifer. Sie bewegten sich parallel zum Meeresufer nach Osten, auf
einem schmalen, steinigen Pfad. Die Vergrößerung ließ
erkennen, daß sich - erwartungsgemäß
    - nichts geändert hatte. Die Makedonen, entschlossen, roh und
genügsam, die aufgeputzten Perser, und die Gefangenen, die
aneinandergefesselt waren und mit Peitschenhieben vorwärtsgetrieben
wurden.
    Ich sagte:
    »Das ist unser Teil, Atares. Ich und vier von uns. Du weißt,
welche Waffen. Alle anderen folgen in größter Eile. Hier
treffen wir uns.«
    Ich zeigte auf die betreffende Stelle des Höhenphotos. Die
Pfade waren fast nicht zu erkennen. Atagenes hob die Hand und zeigte
auf Sokaris.
    »Wir kennen die Stelle.«
    In der Siedlung herrschten Lähmung und Trauer. Die Spuren des
Überfalls waren schon am frühen Abend beseitigt, als wir
mit dem Gleiter starteten. Natürlich hatten die Makedonen auch
alle Pferde gestohlen, die wir nicht gebraucht hatten; die Sättel
samt Steigbügeln hatten sie achtlos liegengelassen. Ignoranten!
Ich ließ den Gleiter hochschweben, stand auf und sah Dutzende
Gesichter auf uns gerichtet. Einzelne Öllampenflammen bildeten
Inseln der Helligkeit rundum.
    »Freunde«, sagte ich laut, aber ich merkte selbst, daß
meine Stimme rauh vor Wut und Haß wurde, »Söhne und
Töchter von Ptah-Sokar!

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