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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Las-Run, »ich sehne mich nach dir,
und ich bitte dich, bleib bei mir. Es ist finster hier, Sayla, und.«
Eine Aura entstand um das Döschen. Las-Runs Stimme wurde leiser,
bis sie nicht mehr zu verstehen war, und dann leuchtete das Döschen
noch ein letztes Mal auf und verschwand.
    Es verschwand und hinterließ Schwärze.
    Eine faustgroße Stelle aus Nichts, aus gefräßiger
Finsternis.
    Oh Gott, es schreitet voran! durchfuhr es Sayla. Was kommt als
nächstes? Erst der Weinende Gott, dann das Pfand aus purer
Liebe. Die interessanten, die ungewöhnlichen Dinge zuerst, genau
wie es die Menschen auch tun würden. Sind sie wirklich
menschlich, die Seelenfischer, die unsichtbaren Diebe, die mir meine
Erinnerungen rauben?
    »Hört ihr mich?« schrie sie so laut sie konnte.
»Könnt ihr mich verstehen? Ich bin nicht tot! Ich lebe!
Ich bin zu euch geschickt worden! Hört ihr mich?«
    Sie hörten sie nicht - oder sie zogen es vor, zu schweigen.
    Und dann wieder das Grau, das so grenzenlos war, so leer, obwohl
diese Leere in keiner Weise etwas mit dem Nichts gemein hatte, das
ihr die kostbarsten Dinge ihrer Erinnerung stahl. Con Tom! rief sie,
als sich aus dem Dunst eine Gestalt herausschälte. Diesmal
reagierte sie schneller und streckte den Arm aus und bekam einen der
dicken Finger des Haluters zu fassen. Augenblicklich lichtete sich
das Grau. Der Dunst schien weniger undurchdringlich, und nicht weit
entfernt entdeckte sie K'iin, der heftig
    gestikulierte, ohne seinen schwebenden Flug beeinflussen zu
können. Bald war er wieder ein winziger Fleck im hellen Grau.
    Und das Grau wich.
    Sayla blinzelte. Blauer Himmel und eine gelbe Sonne, halb von
Wolken verhüllt, der Himmel und die Sonne der Erde. Gras
knisterte unter ihren Füßen. Das Gras war trocken von der
Hitze des Sommers und hatte viel von seinem frischen Grün
verloren. Zwanzig Meter wälzte sich der Rhein in seinem breiten
Bett durch die Landschaft, vorbei am Kölner Dom, der seine Türme
wie seit tausend Jahren in den Himmel reckte, umrahmt von den
Palästen aus Glas und Kristall, von Terrassengärten und
mächtigen Bäumen, deren Kronen Schatten spendeten.
    »Wo sind wir?« grollte Con Tom.
    Sayla schluckte. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie sich um,
betrachtete die Rheinwiesen zu beiden Seiten des blauen, klaren
Stroms, die Männer, Frauen und Kinder, die die Wiesen und die
seichten Stellen im Wasser bevölkerten, und die Zelte im
Hintergrund, die prasselnden Feuer in den Gefäßen aus
Stein, die Schwebestände der Marketender, die Eis, Säfte
und Obst feilboten. Und ganz in der Nähe entdeckte sie den
Jungen, dessen Gesicht und dessen Lachen sie nie vergessen würde,
das Gesicht ihrer ersten Liebe, das mit Herzklopfen und schrecklichem
Glück und verzweifeltem Zorn verbunden war.
    »Oh, nein«, flüsterte Sayla. »Nicht.«
    »Wo sind wir?« wiederholte der Haluter. »Das ist
nicht YANINSCHA. Die Erde? Ist das die Erde? Ich habe die Erde nie
besucht, aber ich habe von ihr gehört.«
    »Die Erde«, nickte Sayla. Ihre Stimme klang fremd in
ihren Ohren. »Europa. Der Rhein. Vor fünfzehn Jahren. Der
Sommer auf den Rheinwiesen. Vern. Mein Gott, bitte nicht.«
    Vor ihren Augen flimmerte es. Zunächst hatte sie geglaubt,
daß es eine Folge der Hitze war, unter der die Luft waberte,
aber das Flimmern nahm zu. Alles wurde unscharf, wie bei einer
verwackelten Fotografie, und Con Torns rumpelnde Stimme und die
Festigkeit seines großen Fingers in ihrer kleinen Hand waren
das einzige Reale in einer Welt, die zunehmend an Stofflichkeit
einbüßte. »Nicht loslassen«, dröhnte der
Haluter. »Wir dürfen einander nicht loslassen, sonst
treiben wir ab in die Kosmen unserer privaten Erinnerungen, und dann
sind wir verloren. Wir müssen die anderen zu uns holen. Das ist
unsere einzige Chance.«
    Die Wiese an den Ufern des Rheins, der Sommertag, der fünfzehn
Jahre alt war, verlor weiter an Substanz. »Ich begreife einfach
nicht«, krächzte Sayla Heralder. »Was geschieht mit
uns?«
    »Wir befinden uns nicht mehr in unserem Universum«,
erklärte Con Torn, während die Schatten wuchsen und alles
grau zu werden begann. »Der Plan des Geistwesens von Wanderer
hat Erfolg gehabt. Die Psychotrone haben uns in das
Raum-Zeit-Kontinuum der Seelenfischer transportiert.«
    Sayla machte eine ausholende Handbewegung. »Das soll das
Universum
    der Seelenfischer sein?« entfuhr es ihr ungläubig.
    Der Haluter lachte grollend; es klang, als ob eine Lawine zu Tal
polterte. »Wir befinden uns

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