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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in unserer Innenwelt, Sayla
Heralder. In der Welt unserer Erinnerungen. Wir empfangen keine
Signale von außen. Wir sind allein auf uns beschränkt, und
das ist die große Gefahr. Für die Seelenfischer sind wir
nichts weiter als ein unbelebtes Konglomerat aus Informationen, wie
der Gedächtnisinhalt der Toten, die sich sonst in ihren Netzen
verfangen. Sie tasten unsere Erinnerungen ab, wie wir die
Informationen in einem Speicherkristall mit einem Laserstrahl
abtasten können. Daten, die ihnen vermutlich besonders
interessant erscheinen, werden abgerufen und gleichzeitig in unserem
Erinnerungsspeicher gelöscht.«
    Das Götzenbild, das Schatzkästchen mit Las-Runs
verpfändeter Liebe, dachte Sayla. Gelöschte Datenmuster.
Darum das Nichts, das an ihre Stelle trat.
    »Bei den Toten«, fuhr Con Torn rumpelnd fort, »spielt
die Löschung keine Rolle. Aber wir leben.«
    »Das müssen die Fremden doch bemerken!« rief
Sayla.
    »Vielleicht leben sie auf andere Weise als wir«,
entgegnete der Haluter. »Wir müssen unter allen Umständen
Kontakt mit ihnen aufnehmen und eine weitere Löschung
verhindern. Gelingt uns das nicht, sind wir verloren. Selbst wenn ES
uns aus dem Jenseits zurückruft und unsere fleischlichen Hüllen
wiederauferstehen läßt, werden wir nichts weiter sein als
Idioten, bar jeglicher Persönlichkeit, ohne eine einzige
Erinnerung an unsere frühere Identität. Die Lage ist nicht
aussichtslos. Die Sphäre, in die uns ES vor unserem Tod hüllte,
bietet uns Zuflucht. Ihr allein haben wir es zu verdanken, daß
wir uns noch nicht in dem Meer unserer privaten Erinnerungen verloren
haben, sondern zwischen unseren Ego-Kosmen und der Realität der
Sphäre hin und her pendeln. Körperkontakt ist der
Schlüssel, denn unsere wirklichen Körper sind in unserem
Heimatuniversum zurückgeblieben. Nur unser Geist ist hier, auch
wenn wir körperlich präsent zu sein scheinen, doch dies ist
nur eine Illusion. Demnach ist Körperkontakt in dieser Region
identisch mit psychischem Kontakt. Bewahren wir diese psychische
Verbindung und vervollständigen wir sie durch die Vereinigung
mit anderen, dann bewahren wir uns vor dem Abdriften in das Herz
unserer Seele, die wir sonst vor den Fremden entblößen -
was gleichbedeutend mit der allmählichen Negierung unserer
Persönlichkeit ist.«
    Das Grau wurde immer intensiver, bis die Rheinwiesen und der
fünfzehn Jahre alte Sommertag nicht einmal mehr Schatten waren.
    Sie befanden sich wieder im grenzenlosen Grau. Nicht loslassen!
dachte Sayla. Halt dich fest! Con Torns Gegenwart tröstete sie.
Das Grau, in dem sie alle schwebten, wirkte nun weniger, öd und
bedrückend. Konzentriere dich! forderte Con Torn, und seine
Worte entstanden direkt in ihrem Bewußtsein. Konzentration ist
gleichbedeutend mit Bewegung. Sayla gehorchte. Sie erhaschte einen
Blick auf K'iin, der wie ein Geist durch den Dunst driftete. Zu ihm!
dachte sie wild. Flieg zu K'iin! Und sie spürte, wie sich ihr
Kurs
    veränderte und sie sich zusammen mit Con Torn dem
tellerköpfigen Blue näherte. K'iin streckte hilfesuchend
die Arme aus und Sayla bekam ihn an dem dünnen, blaubepelzten
Handgelenk zu fassen. Keine Sekunde zu früh. Denn schon wich das
Grau.
    »Bei den Dämonen der Sterne!« zwitscherte K'iin.
Er taumelte und wäre fast gestürzt. Nur Saylas Griff
verhinderte, daß er der Länge nach zu Boden stürzte.
Die Wüste, in der sie materialisiert waren, erstreckte sich bis
zum Horizont. Schmutzige Wolken bedeckten den Himmel und die Sonne,
die rot wie Blut und groß wie ein Wagenrad war. Hier und dort
wölbten sich Hügel wie Warzen aus dem Boden hervor. Auf
jedem Hügel stand ein verkümmerter, entlaubter Baum.
    »Das Fest der Selbstmörder«, sagte Sayla heiser.
»Ich habe das Fest besucht. Meine Erinnerung.«
    »Dort«, rief K'iin. »Schaut!«
    Am Fuß einer Düne kniete ein knochiger Mann im Sand und
schrie ein Geschöpf an, das wie ein grüner Riesenkürbis
mit spinnenhaft dünnen Beinen aussah. »Rede endlich!«
schrie der Mann. »Wie wirst du dich umbringen? Und wann ist es
soweit? Ich habe ein verdammtes Recht darauf, das zu erfahren! Weißt
du, wieviel ich bezahlt habe, um am Fest teilnehmen zu können?
Glaubst du, ich werfe mein Geld zum Fenster hinaus? Zum Teufel,
antworte!«
    Sayla drehte ein wenig den Kopf und sah Tart durch den Staub
schlurfen. Sein Gesicht war mürrisch, und er starrte den
Knochigen mit unübersehbarer Abscheu an.
    Ein prustender, gurgelnder Laut ertönte, als unter

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