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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erinnerungsfilm lief weiter, aber ihre Rolle war herauskopiert
worden.
    Las-Run hatte sich zur Seite gedreht und sah dorthin, wo sie einst
gesessen hatte. Ihr Platz war leer, aber Las-Run schien dies nicht zu
bemerken. »Es spielt keine Rolle«, sagte er. »Was
geschehen ist, ist geschehen. Es gibt keinen Raum mehr für
Sentimentalitäten.« Schweigen schloß sich an, jene
Momente, in denen sie erwidert hatte: Sentimentalitäten? Gut,
keine Sentimentalitäten. Warum auch? Ich kenne dich nicht. Du
bist mir fremd.
    »Du begreifst schnell«, nickte der Akone und plapperte
weiter, während der elektrische Vogel zur Kunstsonne hinauf flog
und einen krächzenden Schrei ausstieß.
    »Es sind meine Erinnerungen«, flüsterte Sayla.
»Warum sind es immer nur meine?«
    Con Torn, der neben ihr wie ein gewaltiger Basaltbrocken aufragte,
antwortete rumpelnd: »Wir benötigen einen Fokus, einen
Anker. Du bist dieser Anker, Sayla. Du halst uns fest und bewahrst
uns davor, uns in unseren eigenen Erinnerungen zu verlieren. Und
gleichzeitig stabilisieren wir dich. Durch unsere Anwesenheit in
deinem Bewußtsein zwingen wir dich zur Konzentration auf eine
Periode deines Lebens, die unsere Existenz einschließt
    - die wenigen Tage vor der Jahresauktion YANINSCHAS.«
    Fern auf der Schwebebank, immer wieder von Pausen unterbrochen, in
    denen er Saylas ungesagten Antworten lauschte, setzte Las-Run
seinen Monolog fort. »Ich bin einen neuen Kontrakt eingegangen.
Seit Jahren arbeite ich als lizenzierter Spion. Warum sollte ich
nützliche Gewohnheiten ändern?. Du hast soeben mit Tayaner
Bhan gesprochen. Ich wußte, daß er versuchen würde,
auch mit dir Kontakt aufzunehmen. Direkt nach seiner Ankunft hat sich
Tayaner Bhan eine VIP-Liste gekauft. Niemand in ganz YANINSCHA wird
ihm auch nur eine Sekunde Zeit abkaufen. Es ist verboten, mit ihm
Geschäfte zu machen.«
    Tayaner Bhan - der wirkliche Tayaner Bhan, der nichts mit den
Hologramm-Charakteren, den schwatzenden Tonbändern aus Saylas
Erinnerungen zu tun hatte - lachte auf. »Das also ist der Grund
für meinen Mißerfolg«, brummte er. »Eine
Verschwörung.«
    »Die Kosmische Auktion hat Sie gebannt, Tefroder«,
erklärte Sayla. Sie lächelte schmerzlich. Es gibt keine
Geheimnisse mehr, ging es ihr durch den Kopf, wenn die geheimsten
Erlebnisse meines Lebens wie ein Theaterstück aufgeführt
werden - auf der Bühne meines Bewußtseins. Und der
Zuschauerraum ist bevölkert von Wesen, die gestorben sind, ohne
sich mit dem Tod abzufinden, und mit Geschöpfen, die die Seelen
dieser Toten mit ihren psychotronischen Netzen eingefangen haben. Sie
warf K'iin einen kurzen Blick zu. »Ich vermute, daß Sie
an dieser Entscheidung der Auktionatoren nicht unbeteiligt waren,
K'iin?«
    Der Blue senkte den Kopf; er schien verlegen zu sein. »Ich
muß gestehen«, zwitscherte er, »daß die
Mehrheit der Auktionatoren aus Huldvollen Boten besteht. Wir wollten
um jeden Preis verhindern, daß die Tefroder sich finanzielle
Mittel für ihre Waffenkäufe beschaffen. Es ist sonderbar,
Sayla Heralder. Ich sehe mein bisheriges Leben jetzt auf andere
Weise. Ich sehe die Dinge, die einst im Schatten lagen, in einem
hellen, unbarmherzigen Licht und vieles gefällt mir nicht. Ich
habe Fehler gemacht. Ich habe verschrobene Gedanken gedacht,
Gedanken, die mir nun so fremd und fern wie die Milchstraßen am
Rand des Universums erscheinen. Das Ich, das jetzt spricht, ist ein
anderes Ich als noch vor wenigen Tagen.«
    »Es ist gut«, murmelte Tayaner Bhan. »Wir alle
haben uns verändert. Ich hatte Angst vor dem Alter, aber in
Wahrheit war es eine Angst vor dem Leben selbst. Ich ließ die
Jahre an mir vorbeifließen und trauerte gleichzeitig den
verpaßten Gelegenheiten nach. Ich gab der Zeit die Schuld an
meinem Kummer, und ich bekämpfte die Zeit und machte sie mir
Untertan. Erst jetzt begreife ich, daß das Alter wie die
Jugend, wie die Geburt und der Tod zum Leben gehören. Sie lassen
sich nicht voneinander trennen. Wer dem einen den Vorzug gibt und die
anderen Stationen seines Lebens fürchtet und bekämpft, der
bekämpft sich selbst. Das habe ich gelernt. Ich habe es gefühlt
beim Sturz in den Abgrund des Todes.«
    »Jeder von uns hat etwas gelernt«, knurrte
Rurrgronnom, doch die Worte des Gurrads hatten ihre metallene Härte
verloren. »Aber ich denke, jetzt ist nicht der richtige Moment,
um unsere Erfahrungen auszutauschen. Wir müssen dafür
sorgen, daß wir wieder in unser Universum, in unsere Körper
    und unsere

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