PR TB 247 Albatros
und er wurde mit Fragen bombardiert. Er begnügte sich
aber mit ein paar knappen Antworten und ließ sich dann einen
kurzen Lagebericht geben.
Es stellte sich heraus, daß die Amokläufer schon vor
ihrem Aufstand einige Anlagen sabotiert hatten, unter anderem auch
das Überwachungssystem der Schaltzentrale. Sie selbst hatten
daraufhin in einer Nebenstelle Quartier bezogen, von wo sie alle
Sektoren des Asteroiden überwachen konnten. So
war es ihnen möglich, alle wichtigen Verbindungswege zu
kontrollieren, ohne selbst beobachtet werden zu können.
»Ihr sitzt hier in der Falle, Herold«, erklärte
Fellmer. »Ihr habt keinen Fluchtweg offen, da selbst der
Kurzstreckentransmitter defekt ist.«
»Wir sind hier, um die Hauptzentrale zu verteidigen«,
erklärte Lettan. »Hör dir zuerst meinen Plan an. Wir
wollen die Amokläufer kommen lassen. Sie werden vermutlich von
mehreren Seiten angreifen, aber das haben wir eingeplant. Wenn die
Belagerung beginnt, werden wir die Schotte öffnen und sie mit
Schockstrahlen und Paralysatoren ausschalten. So vermeiden wir
jegliches Blutvergießen.«
»Dieser Plan hat nur einen Fehler, daß die Amokläufer
nicht an eine Belagerung denken«, erklärte Fellmer. »Sie
werden sie im Sturm erobern, ohne Rücksicht auf Menschenleben
oder die technische Einrichtung. Darum habt ihr hier keine Chance.
Dazu kommt noch, daß sie über das Luftversorgunssystem
Giftgas in die Zentrale pumpen werden. Habt ihr genügend
Sauerstoffmasken?«
»Nein, daran haben wir nicht gedacht«, gestand Lettan.
»Das haben euch die Amokläufer voraus: Sie haben an
jede Eventualität gedacht«, sagte Fellmer. »Nur an
eine nicht, weil diese außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit
liegt. Nämlich, daß ihr von einem Allround-Mutanten
Beistand bekommen könntet. Jim Harlow ist dieser Mann.«
»Ist das ein Scherz?« fragte Doc Laumer. »Oder
hat er uns bei den Tests allesamt an der Nase herumgeführt?«
»Keines von beidem«, sagte Fellmer. »Er besitzt
die Fähigkeiten nur vorübergehend, aber lange genug, um das
Problem der Amokläufer sicher lösen zu können. Wir
kennen den Aufmarschplan der Amokläufer, und wir werden uns das
zunutze machen. Sie kommen in zwei Gruppen, und da sie die Korridore
überwachen und sich vor Überraschungen sicher glauben,
werden sie nicht mit einer Falle rechnen. Wir werden sie noch vor der
Hauptzentrale abfangen.«
Fellmer trat an den Monitor, der einen Plan des Asteroiden zeigte,
und kennzeichnete die Korridore, durch die die Amokläufer auf
dem Weg zur Zentrale kommen würden. Er markierte an jedem der
Korridore zwei Punkte und erklärte dazu:
»Jim wird deine Leute in sichere Verstecke an diesen Punkten
teleportieren, Herold.«
»Kann er denn das?« staunte Doc Laumer, aber Fellmer
fuhr unbeirrt fort:
». Und wenn die Amokläufer zwischen diesen Punkten
sind, dann nehmen wir sie in die Zange und paralysieren sie. Leider
bleibt uns keine Zeit, um eine noch humanere Methode zu ersinnen,
denn sie marschieren schon. Herold, teile deine Leute in vier
gleichstarke Gruppen ein, damit Jim mit dem Abtransport beginnen
kann. Aber vergiß die Sprechfunkgeräte nicht.«
Lettan stellte keine Fragen und kam Fellmers Aufforderung
augenblicklich nach. Er stellte vier Gruppen zu je sieben Mann
zusammen, die letzte befehligte er selbst. Fellmer ließ sich
ebenfalls einen Paralysator geben und
führte jene Gruppe an, die den Angreifern unter Broek Deelons
Führung den Rückweg abschneiden sollte.
»Es kommt darauf an, daß wir gleichzeitig zuschlagen
und den Amokläufern keine Möglichkeit zur Gegenwehr geben«,
trichterte Lettan seinen Leuten ein. »Die schießen
nämlich scharf.«
Fellmer gab Jim ein Zeichen, und der entmaterialisierte mit
Lettans Gruppe zuerst.
»Er schafft sie alle acht auf einmal und ohne mit ihnen in
körperlichen Kontakt zu treten«, staunte Laumer. »Das
kann nicht einmal Gucky.«
Keine Minute später materialisierte Jim wieder und
teleportierte mit der nächsten Gruppe an den Einsatzort.
»Fellmer«, sagte Doc Laumer besorgt. »Mußt
du nicht befürchten, daß der SA-Agent unter uns ist und
den Einsatz sabotiert? Oder kennst du bereits seinen Namen?«
»Seth-Apophis ist gar nicht im Spiel«, antwortete
Fellmer. »Frage mich nicht, wieso ich da so sicher bin, ich bin
es nämlich gar nicht. Aber dieses Risiko muß ich eingehen.
Ich muß Poe einfach vertrauen. Er ist übrigens mit mir
gekommen.«
Jim war inzwischen erschienen und mit der nächsten
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