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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war es heraus - wir waren nicht von politisch motivierten
Leuten entführt worden, auch nicht von professionellen
Gangstern, sondern von Forschern, wahrscheinlich Archäologen.
Ich korrigierte mich gedanklich. Der Unbekannte sprach immer nur in
der Ichform, und meine Begleiter hatten auch nur einen Mann zu
Gesicht bekommen. Hatten wir es mit einem einzigen Täter zu tun?
    »Mir geht es nicht nur um die Erhaltung der Zeugen einer
untergegangenen Kultur, ich will auch verhindern, daß die hier
lebenden Eingeborenen >zivilisiert< werden.«
    Die beiden Leibwächter warfen mir bedeutungsvolle Blicke zu.
Sie waren mißtrauisch, und auch ich traute dem Frieden nicht so
ganz. Selbst wenn ich die vorgetragenen Beweggründe als wahr
unterstelle, so hatte er sich doch schuldig gemacht. Gewiß, die
Motive des Mannes waren durchaus uneigennützig, aber die Art und
Weise, wie er sein Vorhaben verwirklichen wollte, nämlich durch
Entführung und Erpressung, stempelte ihn zum Kriminellen.
    Angenommen, der Unbekannte war ein ernsthafter Wissenschaftler,
dem man durchaus einen gewissen Sonderstatus zubilligen konnte, dann
hatte er trotz allem die Grenze dessen überschritten, was an
Idealismus vertretbar war. Wer soweit ging, Straftaten zu begehen, um
seine Ziele als Forscher zu erreichen, der mußte krank sein -
und ein Psychopath war gefährlich, weil unberechenbar. Er folgte
durchaus nicht immer den Gesetzen der Logik, auch wenn er gezielt zu
handeln verstand.
    Mir war klar, daß ich Zeit gewinnen mußte, ich mußte
ihn hinhalten, denn die Bedingungen waren unerfüllbar. Ich
konnte nicht vor die Kameras der TV-Anstalten treten und eine
öffentliche Erklärung abgeben, die auf Druck
    von außen zustande gekommen war. Dabei verlor ich nicht nur
mein Gesicht, sondern war zudem als Großadministrator
unglaubwürdig, weil ich und damit die Regierung erpreßbar
geworden war. Und die geforderte Summe konnte ich auch nicht
transferieren, denn über derartige Beträge wurde
Rechenschaft verlangt - und einen »Lösegeldetat«
hatte niemand im Staatshaushalt vorgesehen.
    Kam ich der Forderung dennoch nach, würden meine politischen
Gegner das natürlich ausschlachten - an eine Kandidatur war dann
nicht mehr zu denken. Nicht, daß ich mich nach der Macht
drängte, aber ich mußte auch an meine Freunde denken, die
ich mit in den Abgrund ziehen würde. Und letzten Endes war
durchaus nicht sicher, daß der Unbekannte wirklich Wort hielt
und uns freiließ. Nein, ich mußte einen anderen Weg
finden; wir mußten uns aus eigener Kraft befreien, dabei hoffte
ich natürlich auf Gucky.
    »Warum sagen Sie nichts?«
    »Das alles kommt ein wenig überraschend für mich«,
antwortete ich ausweichend. »Sie verlangen eine schwerwiegende
Entscheidung von mir, da will alles bedacht sein. Ich würde mich
gerne mit meinen Freunden beraten und bitte um Bedenkzeit.«
    »Gewährt. Ich melde mich in einer halben Stunde
wieder.« Damit verstummte der Lautsprecher.
    Da ich mir ziemlich sicher war, daß wir abgehört, wenn
nicht sogar beobachtet wurden, ließ ich mich auf den Boden
nieder, winkte die Terraner und den Mausbiber heran und legte warnend
den Finger auf den Mund.
    »Du hast doch nicht etwa daran gedacht, dem Erpresser
nachzugeben, oder?«
    »Natürlich nicht, Gucky«, gab ich ebenso leise
zurück. »Wie fühlst du dich?«
    »Gut.« Der Kleine ließ seinen Nagezahn
aufblitzen. »Soll ich es gleich versuchen?«
    »Ja. Je eher wir von hier verschwinden können, um so
besser.«
    Der Mutant blieb einfach sitzen, aber man sah, daß er sich
konzentrierte. Die Augen hatte er geschlossen, gleichmäßige
Atemzüge waren zu hören. Gebannt blickten wir ihn an,
wollten ihn verschwinden sehen, doch er entmaterialisierte sich
nicht.
    »Es geht nicht«, rief er schrill und riß die
Augen auf. »Ich kann nicht teleportieren. Da ist etwas, was
mich lähmt.«
    Gerslik und Ernestin wirkten bestürzt, und auch ich konnte
meine Enttäuschung nur schlecht verbergen. Nun war guter Rat
teuer. Während ich krampfhaft nach einem Ausweg suchte, meldete
sich der Unbekannte wieder. Seine Stimme klang hämisch.
    »Ich hätte Sie für intelligenter gehalten, Mister
Rhodan. Halten Sie mich wirklich für so dumm, daß ich es
riskiert hätte, Gucky einfach zu Ihnen zu sperren, wenn ich
nicht über Mittel verfügen würde, ihn zu
neutralisieren?« Höhnisches Gelächter klang auf. »Ich
habe Ihnen doch von den Eingeborenen erzählt, erinnern Sie sich
noch? Sie leben hier ganz in der
    Nähe,

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