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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Guten
Appetit!«
    »Der Kerl ist kalt wie ein Eisblock«, raunte Stelton
Ernestin. »Ich bin sicher, daß er seine Drohung
wahrmacht.«
    »Ja, davon bin ich auch überzeugt«, gab ich
gedankenverloren zurück. »Ich halte ihn für einen
Psychopathen, und mit solchen Leuten ist nicht zu spaßen.«
    »Sir, Sie können mit uns rechnen. Einmal haben wir uns
überrumpeln lassen, aber noch einmal passiert uns das nicht. Wir
werden Sie mit Zähnen und Klauen verteidigen.«
    »Das wird gegen Roboter wohl wenig nützen, Oman.«
    »Auch Automaten sind zu überwinden, Sir.«
    »Schon, aber nicht ohne Waffe«, widersprach ich.
    »Jedenfalls wurden wir entsprechend ausgebildet. Es käme
auf einen Versuch an.«
    Bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür zu
unserem Gefängnis. Eine Maschine betrat den Raum, die ein
Tablett mit Speisen, Früchten und Wasser trug, dichtauf folgte
ein weiterer Roboter, der bewaffnet war und auf der obersten
Treppenstufe Posten bezog. Es war ein aussichtsloses
    Unterfangen, beide Automaten ausschalten zu wollen. Das sahen auch
meine Leibwächter ein, denn sie gaben ihre lauernde Haltung auf
und entspannten sich wieder.
    Gucky warf einen entsagungsvollen Blick auf die Synthowesen;
wahrscheinlich hätte er sie nur allzugern durch die Luft
gewirbelt, aber seine Para-Fähigkeiten waren blockiert.
    Wortlos stellte der Roboter das Essen auf den Tisch und zog sich
dann zurück; sein Pendant folgte ihm und verschloß die Tür
wieder hinter sich.
    Der Mausbiber wollte sich gleich auf das Wasser und die Früchte
stürzen, doch Ernestin hielt ihn zurück.
    »Moment, erst probiere ich!«
    Als der Kleine heftig protestierte, sagte der blonde Terraner
kauend:
    »Es kann sein, daß das Getränk und die Speisen
mit einem Narkotikum präpariert sind.«
    Dagegen war nichts zu sagen, aber Stelton Ernestin hatte eine
eigenartige Vorstellung von der Rolle eines Vorkosters. Er probierte
nicht nur, sondern schlug sich regelrecht den Bauch voll. Gucky saß
mit großen Augen daneben und schluckte jedesmal, wenn Stelton
trank oder einen Happen zu sich nahm. Als mein Leibwächter nach
zehn Minuten keine wie auch immer geartete Wirkung zeigte, griffen
wir ebenfalls zu. Obwohl ich hungrig war, schmeckte mir das Essen
nicht so recht. Immerfort mußte ich an das Ultimatum denken.
Wieviel Zeit blieb uns noch? Gab es wirklich nur die Wahl zwischen
Tod und Ehrverlust?
    Die Rostos hausten in Familienverbänden in den noch intakten
Gebäuden der Ruinenstadt. Sonderlich geschickte Handwerker waren
sie in der Mehrzahl nicht; es gab ein paar Töpfer, Schnitzer und
fingerfertige Frauen, die flochten und die Lendenschurze anfertigten
und bemalten, ansonsten benutzten sie die Geräte und
Gegenstande, die sie in den Bauwerken fanden.
    Als Jäger und Sammler ernährten sie sich von den Tieren
und Fruchten des Dschungels; die Nahrungsbeschaffung war das Privileg
der Männer, während sich die Frauen um die Kinder und die
Nahrungszubereitung kümmerten.
    Die Eingeborenen lebten monogam mit ihren vier bis sechs
Nachkommen, Geschwistern und Eltern zusammen. Das Sagen hatte ein auf
Lebenszeit gewählter Häuptling, dessen Wort oberstes Gebot
war.
    Außer Raubtieren hatten die Rostos keine Feinde. Sie lebten
ruhig und beschaulich, ihre Probleme drehten sich ausschließlich
um alltägliche Dinge. Das hatte sich erst ein wenig geändert,
als das Raumschiff mit Noel Sikoleinen an Bord gelandet war.
    Fan'tas war der Anführer des Stammes. Er bewohnte mit seiner
Familie den noch nutzbaren Trakt eines verfallenen Tempels. Gemessen
an der Lebenserwartung der Eingeborenen mußte er schon ein
alter Mann sein, die Haut war runzlig und faltig wie gegerbtes Leder,
aber die Muskelpakete an Armen und Beinen zeigten, daß sein
Körper noch immer leistungsfähig war, der Blick seiner
schrägstehenden grünen Augen war scharf und wach. Als
    Zeichen seiner Würde trug er als Kopfbedeckung den
präparierten Schädel einer gefleckten Wildkatze, deren Fell
seine Schultern und einen Teil des Rückens bedeckte.
    Ihm zur Seite stand Re'tur als eine Art Sekretär. Er schlug
die große, aus einem ausgehöhlten Baumstamm bestehende
Trommel, die zu den Versammlungen rief, und er überwachte die
Einhaltung der Zeremonien und Rituale bei Festen und religiösen
Anlässen.
    Die beiden Rostos hockten im Schatten eines mächtigen, von
Lianen überwucherten Laubbaums und kauten die getrockneten
Blätter des Stebur'reut-Strauches, die eine leicht
euphorisierende Substanz

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