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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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enthielten.
    Plötzlich schreckten sie aus ihrem Dösen hoch, lauschend
drehten sie ihre Ohren. Aus dem Urwald drangen andere als die
üblichen Laute. Das aufgeregte Rufen eines Vogels war zu hören,
dann das alarmierende Geschrei der Pt'eh, kleiner, affenähnlicher
Tiere, die in Horden in den Baumkronen lebten, dann erklang der
Warnruf des Ban'ta gleich einem Trompetenstoß; dank einer
Schallblase war das nur eichhörnchengroße Pelzwesen in der
Lage, solch laute Töne auszustoßen.
    Die beiden sprangen auf und griffen nach ihren Waffen. In
angespannter Haltung versuchten sie, das dichte Grün mit den
Augen zu durchdringen, wie Radarantennen bewegten sich die spitzen
Lauscher; nach einigen Minuten fingen sie gutturale Laute auf -
Sprachfetzen. Da schlich kein Raubtier durch den Dschungel, im
Gegenteil: Ein Trupp kehrte von der Jagd zurück.
    Acht sehnige Gestalten tauchten auf. Sie trugen eine aus Zweigen
und Pflanzenfasern bestehende Trage auf den Schultern, auf denen ein
erlegtes Tier lag; in Größe und Aussehen ähnelte es
entfernt einem kleinen Tapir.
    Fan'tas musterte die kleine Gruppe, dann wandte er sich an deren
Anführer.
    »Wo ist Ben'dran, mein Sohn? Er hat das Haus bei
Sonnenaufgang verlassen, um sich euch anzuschließen, weil wir
ebenfalls Fleisch benötigen.«
    »Er wollte auch mitkommen, wurde aber zu dem Herrn, der vom
Himmel kam, gerufen. Ist er noch nicht zurück?«
    »Würde ich denn dann fragen?« Der Alte stieß
zornig seinen hölzernen Speer in die Erde. »Warum habt ihr
Es'lin nicht mitgenommen? Er ist der beste Spurenleser des Stammes.«
    »Verzeih, ich vergaß, es dir zu sagen«,
antwortete Re'tur anstelle des Jägers. »Vor einem
Lichtwechsel, als die Schatten schon lang wurden, ließ der
Herr, der vom Himmel kam, nach ihm schicken.«
    Wortlos wandte sich der Häuptling ab und spie die zerkauten
Stebur'reut-Blätter auf den Boden; seine Miene war grimmig.
Nicht nur, daß der riesige Fremde über andere
Stammesmitglieder verfügte, nein, jetzt setzte er auch schon
seine, Fan'tas, Familie ein. Und sogar Ben'dran folgte lieber dem
Wort des Herrn, der vom Himmel kam, als dem seines Vaters und
Häuptlings dazu.
    Seit der hellhäutige Riese mit seinen Zaubergeräten
aufgetaucht war, schwand sein Einfluß als Anführer immer
mehr, und er konnte so gut wie
    nichts dagegen tun. Gewiß, man erkannte seine Autorität
noch immer an, aber wenn der Herr, der vom Himmel kam, rief, stand er
allein und ohnmächtig da - sein Befehl galt dann nichts mehr. In
einer düsteren Vision sah sich Fan'tas bei einer Versammlung, an
der nur noch er und Re'tur teilnahmen - die anderen waren dem Ruf des
Fremden gefolgt.
    Fröhlich schwatzend zogen die Jäger mit ihrer Beute an
ihm vorbei; nachdenklich sah Fan'tas ihnen hinterher. Gab es wirklich
kein Mittel, mit dem er die anderen Rostos davon überzeugen
konnte, daß der Herr, der vom Himmel kam, doch nicht so
allmächtig war, wie sie glaubten? Sollte er sich offen gegen den
Riesen stellen? Was aber, wenn dieser ihn verzauberte?
    Mit gesenktem Haupt trottete der Rosto davon, auf seine Unterkunft
zu. Re'tur tauchte an seiner Seite auf und ging schweigend neben ihm
her.
    »Vater - warte!«
    Fan'tas verhielt im Schritt und drehte sich langsam um. Ben'dran,
sein Zweitältester Sohn, näherte sich ihm in vollern Lauf.
Als der total verschwitzte Junge heran war, musterte der Häuptling
ihn mit einem Blick, der Zorn und Traurigkeit zugleich verriet; der
Rosto ließ sich davon nicht beirren.
    »Ich habe eine große Neuigkeit für euch«,
sprudelte er hervor. »Bei dem Herrn, der vom Himmel kam, sind
Wesen, die so aussehen wie er und auch so riesig sind. Ein Fremder
hat so dunkle Haut wie wir, und bei sich haben sie ein Tier, das die
gleiche Sprache spricht, wie der Herr, der vom Himmel kam.«
    »Was redest du denn da?« sagte der Alte ärgerlich.
»Wo sollten sie denn herkommen? Die fliegende Zauberkugel hat
sich schon seit Monden nicht bewegt.«
    »Aber es stimmt - ich habe sie mit eigenen Augen gesehen.«
    Ungläubig schüttelte Fan'tas den Kopf.
    »Wo sollten sie denn sein?«
    Ben'dran beschrieb genau den Ort; demnach mußten sich die
Fremden in einem Gewölbe befinden, das zu dem Bauwerk gehörte,
das dem Herrn, der vom Himmel kam, als Unterkunft diente.
    »Und du hast sie wirklich selbst gesehen?«
    »Ja, als die blitzeschleudernden Diener des Herrn, der vom
Himmel kam, ihnen etwas zu essen brachten. Als sie gingen, haben sie
die Steintür hinter den Fremden wieder

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