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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deprimierend sein, auf
einmal all seiner besonderen Fähigkeiten beraubt worden zu sein.
Er, der sich selbst gerne als »Retter des Universums«
bezeichnete, war auf einmal so hilflos wie wir alle.
    Sowohl Gerslik und Ernestin als auch ich versuchten, ihn etwas
aufzumuntern, aber es gelang uns nicht. Vielleicht war Gucky zu sehr
mit sich selbst beschäftigt, vielleicht waren wir auch nicht
wirklich lustig, wie wir
    uns den Anschein zu geben versuchten, doch wer wollte uns das
angesichts unserer Lage verdenken?
    Von der selbstgesetzten Frist waren noch nicht einmal fünfzehn
Minuten vergangen, als eine Lautsprecherstimme ertönte. Sie kam
aus der Ecke rechts neben der Treppe von der Decke, und obwohl wir
unsere Augen anstrengten, war die Anlage in dem dort herrschenden
Zwielicht nicht zu erkennen.
    Das Interkosmo war akzentfrei, fast steril, so daß ich im
ersten Augenblick glaubte, es mit einer Positronik zu tun zu haben,
doch dann wurde mir bewußt, daß der Sprecher kein
Synthowesen war.
    »Ich hoffe, Ihnen ist inzwischen deutlich geworden, daß
Sie sich in meiner Gewalt befinden und Ihr Gefängnis aus eigener
Kraft nicht verlassen können«, tönte es lautstark
durch das Gewölbe. »Ich habe nicht die Absicht, Sie zu
töten, doch für Ihre Freilassung verlange ich eine
Gegenleistung.«
    »Warum zeigen Sie sich nicht?« rief ich impulsiv.
»Fürchten Sie sich etwa vor uns?«
    »Warum sollte ich vor Ihnen Angst haben?« kam es ein
wenig spöttisch zurück. »Sie verwechseln Wunschdenken
mit Realität. Nicht ich bin eingesperrt, sondern Sie.« Ein
künstlich wirkendes Lachen war zu hören. »Kommen wir
zur Sache. Sie befinden sich auf dem Planeten Lot'est, den Sie in den
Sternenkatalogen vergeblich suchen werden - ich bin der einzige, der
die Koordinaten kennt. Sie haben also keine Hilfe von seiten der
Solaren Abwehr oder anderer Organe zu erwarten, aber das nur am
Rand.«
    Ich konnte mich nicht erinnern, den Namen »Lot'est« je
gehört zu haben; die anderen beantworteten meinen fragenden
Blick mit einem Kopfschütteln. Krampfhaft überlegte ich.
Sollten wir vielleicht durch eine Tarnbezeichnung irregeführt
werden?
    »Wenn Sie sich die Mühe machen, den Raum genauer zu
untersuchen, in dem Sie sich derzeit aufhalten, werden Sie
feststellen, daß es sich weder um das Verlies einer
mittelalterlichen terranischen Burg noch um einen gleichgearteten
Nachbau handelt.«
    »Verstehe, also Eigenbau«, sagte Oman Gerslik
herausfordernd. »Saubere Arbeit, aber bitte keine neue Rätsel,
sondern zur Abwechslung mal die Lösung oder wenigstens
Anhaltspunkte.«
    Ich warf dem dunkelhäutigen Mann einen warnenden Blick zu. Er
verstand sofort und deutete eine bedauernde Geste an. Zum Glück
für uns verzichtete der unsichtbare Sprecher darauf, die
Provokation mit Repressalien zu ahnden. Ungerührt fuhr er fort:
    »Das Bauwerk, in dem Sie sich befinden, wurde von einem
unbekannten Volk errichtet, das mittlerweile nicht mehr existiert.
Dieses Gebäude ist nicht das einzige Überbleibsel einer
untergegangenen Zivilisation; es gibt noch weitere Zeugen dieser
Kultur. Etliche Bauten sind nur noch Ruinen, aber auch, was noch
erhalten ist, wird vom Verfall bedroht.«
    Ich konnte mir absolut nicht erklären, worauf der Mann
hinauswollte. War er eitel und hörte sich selbst gerne reden,
oder verfolgte er eine bestimmte
    Absicht?
    »Warum erzählen Sie uns das?«
    »Ich dachte immer, Ungeduld wäre ein Privileg der
normalen Sterblichen, aber wie ich merke, hat selbst ein
Aktivatorträger seine menschlichen Schwächen«, kam es
ironisch zurück. »Doch zurück zum Thema. Sie werden
gleich feststellen, daß meine Ausführungen für Sie
durchaus Bedeutung haben, denn mir liegt daran, der Nachwelt diese
Stätte zu erhalten.«
    Allmählich dämmerte mir, was der Unbekannte vorhatte.
Gleich darauf erhielt ich die Bestätigung für meine
Überlegung.
    »Ich habe bereits gesagt, daß mir an Ihrem Tod nichts
gelegen ist, doch bevor ich Ihnen die Freiheit zurückgebe,
müssen Sie mehrere Bedingungen erfüllen.«
    »Und welche wären das?«
    »Ich verlange von der Regierung eine siebenstellige Summe,
die ich dazu verwenden werde, die Bauwerke zu erhalten, freizulegen
und zu restaurieren. Des weiteren verlange ich von Ihnen eine
öffentliche Erklärung, daß die Position von Lot'est
geheim bleibt und der Planet nicht dem Solaren Imperium eingegliedert
wird. Nur ernsthaften Wissenschaftlern soll Gelegenheit gegeben
werden, den Planeten zu besuchen.«
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