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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und sie sind es, die Ihren Supermutanten ausgeschaltet
haben.« Wieder lachte er. »Meine kleinen Freunde sind
nämlich natürliche Psi-Blocker.«
    Ich schluckte. Wenn das wirklich so war - und nichts sprach
dagegen -, saßen wir ganz schön in der Tinte. Daß
wir tatsächlich überwacht wurden, bewies die Reaktion des
Mannes auf den mißglückten Ausbruchsversuch, doch das war
nun nebensächlich geworden.
    »Vielleicht haben Sie mich vorhin nicht ganz ernst
genommen.« Die unpersönliche Stimme bekam auf einmal einen
harten, metallisch klingenden Unterton. »Ich bin kein
weltfremder Spinner, Mister Rhodan, merken Sie sich das. Ich habe mir
etwas vorgenommen, und ich werde dieses Ziel erreichen
    - unter allen Umständen erreichen.«
    Eine kleine Pause entstand, so daß ich schon glaubte, der
Lautsprecher wäre wieder abgeschaltet worden, aber dann sprach
der Mann weiter, kalt und gefühllos.
    »Vielleicht überschätzen Sie den Wert, den Sie für
mich haben. Noch haben Sie die Chance, durch eine positive
Entscheidung Ihre Freiheit wiederzuerlangen, aber Sie sollten nicht
mehr lange zögern, denn meine Geduld ist zu Ende.«
    »Welche Alternative habe ich?«
    »Keine«, lautete die zynische Antwort. »Ich
lasse Ihnen den Zellaktivator abnehmen, wenn Sie nicht tun, was ich
verlange.«
    Instinktiv umfaßte ich mit der Rechten das eiförmige
Gerät.
    »Er ist für Sie wertlos.«
    »Ich weiß, aber Sie sind ohne ihn in ein paar Stunden
tot. Und Ihre Gefährten lasse ich in dem Verlies einfach
verhungern.«
    »Damit hast du bereits angefangen, du Charakterschwein«,
schrie Gucky unbeherrscht. »Du bist ja schlimmer als ein wildes
Tier.«
    Ich verstand die Erregung des Kleinen, aber seine impulsive
Reaktion konnte uns allen das Leben kosten.
    »Sei still!« dachte ich. »Merkst du denn nicht,
in welchem Zustand sich der andere befindet?«
    »Das ist mir egal«, schnappte der Mausbiber. »Er
soll wissen, daß ich ihn für einen Verrückten halte,
für einen erbarmungslosen Unhold. Warum zeigst du dich nicht, du
Memme?«
    »Ah, unser Supermutant zeigt Nerven.« Schauriges
Gelächter hallte durch das Gewölbe. »Nur weiter so,
bald werden auch die anderen durchdrehen und winseln. Rhodan, warum
sehen Sie nicht ein, daß Sie verloren haben? Die beiden
gehirnlosen Muskelmänner können Ihnen genausowenig helfen,
wie das watschelnde Pelzwesen an Ihrer Seite.«
    Gucky spuckte Gift und Galle, Gerslik und Ernestin ballten grimmig
die Fäuste, ließen sich aber zu meiner Erleichterung nicht
zu einer provozierenden Äußerung hinreißen.
    »Der Mausbiber ist kein Mutant mehr, sondern nur noch ein
sprechendes Tier.« Der Unbekannte kicherte. »Sie haben
denkbar schlechte Karten,
    Rhodan.«
    Niemand wußte besser als ich, daß er recht hatte.
Tausend Gedanken schossen mir gleichzeitig durch den Kopf, aber
keiner war brauchbar oder versprach Rettung.
    »Durch unseren Tod werden Sie Ihr Ziel nie erreichen«,
sagte ich so gelassen wie möglich. »Niemand wird Geiseln
auslösen, die nicht mehr am Leben sind.«
    »Ganz klar, nur - ich werde natürlich nicht verbreiten,
daß Sie und die anderen das Zeitliche gesegnet haben. Für
Bull und die anderen werden Sie leben, denn ich habe mir erlaubt,
einige Streifen anzufertigen, die beweisen, daß ich nicht nur
Sie in meiner Gewalt habe, sondern den gemeinhin als unschlagbar
geltenden und jetzt ach so hilflosen Mutanten Gucky.«
    »Bully wird nie und nimmer auf diese Machwerke
hereinfallen«, zeterte der Kleine.
    »In dieser Hinsicht sind meine Überlegungen keineswegs
abgeschlossen«, bekannte der Mann. »Mir bleibt ja auch
noch die Möglichkeit, mit den Filmen an die Öffentlichkeit
zu gehen - anonym natürlich - und meine Forderungen zu stellen.
Was glauben Sie, Rhodan, was das für einen Wirbel gibt?«
    Ich schwieg. Wie es aussah, hatte der Unbekannte alles ins Kalkül
gezogen, und ich glaubte nicht einmal, daß er bluffte. Selten
zuvor in meinem Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt wie
jetzt.
    »Anscheinend hat es Ihnen die Sprache verschlagen. Ich halte
das für ein gutes Zeichen.« Aus dem Lautsprecher drang ein
undeutbarer Laut. »Es war ein ereignisreicher Tag, ich werde
mich für ein paar Stunden hinlegen. Damit Sie sehen, daß
ich kein Unmensch bin, werde ich Ihnen noch einen kleinen Imbiß
und etwas zu trinken servieren lassen, doch essen Sie mit Bedacht.
Wenn ich mein Nickerchen beendet habe und Sie meine Bedingungen immer
noch nicht erfüllen sollten, war das Ihre Henkersmahlzeit.

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