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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren zum Zerreißen
gespannt.
    Und dann löste sich die Spannung schlagartig; fast hätte
ich laut aufgelacht. Keine Maschine betrat unser Gefängnis, und
auch kein Terraner, es war überhaupt kein Mensch, sondern ein
kleiner Humanoider von etwa neunzig, fünfundneunzig Zentimetern
Größe.
    Die dunkelhäutige Gestalt besaß wie wir zwei Arme und
Beine, der schlanke, geschmeidige Körper war nur mit einem
bunten Lendenschurz bekleidet. Auf dem katzenähnlichen Kopf trug
das Wesen den präparierten Schädel eines unbekannten
Tieres, dessen Fell seine Schultern bedeckte und bis auf den Rücken
herabfiel. In einer der vierfingrigen Hände trug der Humanoide
eine primitive Steinaxt.
    Auch der Kleine musterte uns eingehend, dann sagte er zu unser
aller Überraschung in holprigem Interkosmo:
    »Ihr eingesperrt. Seid nix Freunde von Herr, der vom Himmel
kam.«
    Mit der merkwürdigen Bezeichnung konnte nur der Kidnapper
gemeint sein. Rasch antwortete ich:
    »Nein, wir sind nicht seine Freunde. Er will uns töten.«
    »Töten nix gut. Fan'tas euch helfen. Kommen, ich euch
führen.«
    Obwohl der Fremde unsere Sprache nur gebrochen sprach und seine
Stimme sehr guttural klang, war er leidlich zu verstehen.
Verständlicherweise hielten wir uns nicht damit auf, ihn zu
fragen, warum er uns zur Flucht verhelfen wollte; in einer Lage wie
dieser war uns jede Hilfe recht. Daran, daß uns der Zwerg in
eine Falle locken wollte, glaubte ich nicht.
    Meine Leibwächter nahmen Gucky, der nicht sonderlich gut zu
Fuß war, einfach zwischen sich, dann stürmten wir
gemeinsam die Treppe hoch. Der Fremde, der sich Fan'tas oder so
ähnlich nannte, war schon vorausgeeilt, doch wir hatten ihn mit
wenigen Schritten eingeholt. Zu unserem Leidwesen war er kein
ausgesprochener Schnelläufer. Er bewegte sich keineswegs mit
jener katzenartigen Gewandtheit, die man ihm aufgrund seines
Körperbaus zugetraut hätte, sondern eher schwerfällig.
Hinzu kam, daß er mit seinen kurzen Beinchen uns gegenüber
ohnehin im Nachteil war.
    Wir bewegten uns durch einen düsteren, aus mächtigen
Quadern errichteten Korridor; dabei gaben wir uns Mühe, so leise
wie möglich zu sein, weil der steinerne Boden das
Schrittgeräusch verstärkte.
    Nach etwa einhundert Metern stießen wir auf Stufen, die nach
oben führten. Im schummerigen Licht flackernder Leuchtkörper
war undeutlich zu erkennen, daß die Stiegen zu einem Podest
führten und sich dort im rechten Winkel fortsetzten. Ich warf
einen Blick nach oben, dann sah ich mich um. Ob unsere Flucht schon
bemerkt worden war?
    Unser Führer schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er
raunte:
    »Angst nix gut. Freund oben aufpassen. Wenn gefährlich,
er rufen wie Pt'eh.«
    Ich wußte zwar nicht, wer oder was ein »Phiteh«
war, aber daß uns im Notfall jemand warnte, beruhigte mich doch
etwas. Das Kerlchen - ich zweifelte nicht daran, daß es sich um
einen Eingeborenen handelte - schien recht umsichtig zu sein und
mutig dazu.
    Die Höhe der Treppenstufen bereiteten uns keinerlei
Schwierigkeiten; die Erbauer der Anlage mußten in etwa unsere
Größe gehabt haben, aber für unseren Führer war
das Erklimmen der reinste Kraftakt. Mit Händen und Füßen
arbeitete er sich hoch. Nicht nur, weil wir möglichst schnell
vorankommen wollten, sondern auch, weil mir der Kleine leit tat, bot
ich ihm an, ihn zu tragen. Dankbar nahm er es an.
    Oman Gerslik übernahm die Spitze, dann folgte ich mit dem
Planetarier auf dem Rücken, den Abschluß bildete Stelton
Ernestin; auf seinen breiten Schultern thronte der Mausbiber. Im
Geschwindschritt brachten wir den Aufgang aus bearbeiteten Steinen
hinter uns. Oben angelangt, erwartete uns ein weiterer Zwerg. Ein
paar Sekunden lang betrachtete er uns, dann bedeutete er meinem
dunkelhäutigen Begleiter, ebenfalls hochgenommen zu werden.
    Die beiden Eingeborenen wechselten ein paar Worte in einem
unbekannten, guttural klingenden Idiom, dann sagte unser Führer:
    »Gehen. Ich sagen, wo Weg. Wir aufpassen vor
blitzeschleudernden Dienern von Herrn, der vom Himmel kam. Großer
Zauber.«
    Ich verstand; wahrscheinlich meinte er die Roboter unseres
Entführers. Die dunkelhäutigen Humanoiden schienen sie zu
fürchten oder zumindest schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht
zu haben, doch auch uns war keineswegs daran gelegen, ihnen zu
begegnen.
    Mit raumgreifenden Schritten - ich ging voraus - setzten wir uns
in Bewegung. Obwohl ich es eilig hatte und der Umgebung kaum
Beachtung schenkte, fühlte ich mich

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