Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und. Eingespannt wurden
aber nicht nur Experten aus Fleisch und Blut, sondern auch
komplizierte Geräte und Positroniken; wir ließen wirklich
nichts unversucht, um den Kidnappern auf die Spur zu kommen.
    Natürlich hatten wir das nächstliegende nicht vergessen.
Kein geringerer als Oberstleutnant Mentro Kosum war mit einer
Korvette gestartet, um die noch immer pausenlos sendende Sonde
aufzunehmen und herzubringen, damit sie untersucht werden konnte. Ein
gutes Dutzend Spezialisten warteten abrufbereit darauf, die Kapsel
nach allen Regeln der Kunst auseinanderzunehmen und sie zu
analysieren.
    Wir hatten uns den Streifen x-mal angesehen, und obwohl ich mich
bemühte, objektiv zu bleiben und die Bilder distanziert zu
betrachten, hatte es mir jedesmal einen Stich versetzt, wenn ich
meine Freunde sah. Unablässig bewegte mich die quälende
Frage: Lebten sie noch, oder waren sie tot, ermordet? Verdammt, warum
hatten sie ausgerechnet Perry und Gucky gefangen und nicht mich oder
irgendeinen anderen?
    »Sir, Sie hören ja gar nicht zu.«
    Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch.
    »Wie? Natürlich, Dr. Melby, fahren Sie fort.«
    Der hagere, fast asketisch wirkende Zwei-Meter-Mann fuhr sich mit
beiden Händen über das schüttere Haar und leckte sich
die Lippen.
    »Wie gesagt, ich habe den Text psychologisch ausgewertet,
wie es von mir verlangt wurde.« Er blickte mich indigniert an.
»Ohne ein endgültiges Urteil fällen zu wollen, glaube
ich, sagen zu können, daß Haß oder Rache als Motiv
ausscheiden. Persönliche Feindschaft zwischen dem oder den
Entführern und den Opfern scheint nicht in Frage zu kommen,
dafür spricht auch der Tathergang. Nach meinen Erfahrungen kann
eine kalkulierte Tötungsabsicht so gut wie ausgeschlossen
werden, was aber nicht heißt, daß die Gekidnappten nun
auch unbedingt am Leben bleiben. Nach meinem Dafürhalten haben
wir es mit ordinären Erpressern zu tun, die sich persönlich
bereichern wollen.«
    »Das deckt sich mit meinen Überlegungen.«
Veritein Nortunen nickte zustimmend. »Dennoch möchte ich
Ihre Schlußfolgerung in Frage stellen, Dr. Melby. Die Forderung
des oder der Erpresser kann vordergründig sein, um uns auf eine
falsche Fährte zu locken. Meines Erachtens sind politische
Motive nach wie vor nicht ausgeschlossen.«
    Ich mochte den stiernackigen Abwehrmann mit dem feisten Gesicht
und der Knollennase nicht besonders, aber ob sympathisch oder nicht,
an seinen geistigen Qualitäten gab es nichts zu deuteln.
    »Warum, Mister Nortunen, wurden dann so konkrete finanzielle
Forderungen gestellt? Nur zur Ablenkung?« Der Psychologe
lächelte süffisant. »Nein, mein Lieber, dahinter
stecken ganz andere Interessen. Ich halte es für denkbar, daß
jemand - ob ein einzelner oder eine Gruppe, kann dahingestellt
bleiben - einen oder mehrere Planeten entdeckt hat, die reich an
Rohstoffen oder Edelmetallen sind. Um die Vorkommen auszubeuten,
werden entsprechende Geräte und Maschinen benötigt, die mit
dem Lösegeld beschafft werden sollen.«
    »So scheint es auf den ersten Blick auszusehen«,
bestätigte der dickliche Terraner. »Wie paßt dann
aber in dieses Schema, daß es nur
    Wissenschaftlern gestattet werden soll, dort hinzufliegen?«
    »Beim Auffinden von Bodenschätzen ist trotz moderner
Technik der Einsatz von Geologen unumgänglich. Sind Geologen
keine Wissenschaftler?«
    »Sie haben mich immer noch nicht überzeugt, Dr. Melby.
Zäumen Sie das Pferd doch einmal vom Schwanz auf. Geld bedeutet
Reichtum, Reichtum Einfluß, Einfluß Macht. Klingelt es
jetzt bei Ihnen?«
    »Nein. Sie haben sich an Ihrer Polit-These festgebissen,
Mister Nortunen, das ist alles.«
    Meiner Meinung nach war die Diskussion der beiden für die
Lösung unseres Problems so wichtig wie der Streit darüber,
warum Wasser naß ist, dabei brannte mir die Zeit unter den
Nägeln.
    »Meine Herren, könnten Sie Ihren kleinen Disput
vielleicht ein andermal austragen? Ich glaube nicht, daß es
relevant ist, ob die Täter politisch oder materiell motiviert
sind.«
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte der Psychologe beleidigt,
während der Dicke sogar ein Grinsen zustande brachte.
    »Kann jemand mit konkreten Ergebnissen aufwarten?«
    Betretenes Schweigen war die Antwort.
    »Anders gefragt: Kann etwas mit Sicherheit ausgeschlossen
werden?« Um mich herum blieb es still; ich kam mir vor wie der
Besucher einer Grabkammer. »Zum Teufel, sind wir denn hier in
einem Trappistenkloster?« Wütend klopfte ich mit der Faust
auf den Tisch.

Weitere Kostenlose Bücher