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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Es geht schließlich nicht nur um das
Leben von Rhodan und Gucky, Gerslik und Ernestin, sondern auch um das
Ansehen des Solaren Imperiums. Was ist das für ein
Staatsgebilde, das nicht einmal sein Oberhaupt zu schützen
versteht? Sind wir denn nicht in der Lage, eine Handvoll Verbrecher
dingfest zu machen? Diesmal erpreßt man von uns Geld und
unbekannte Planeten, nächstes Mal sind es Ultraschlachtschiffe,
und wenn der dritte Ganove es will, schaffen wir die Demokratie ab
und lassen uns hängen.« Zornig blickte ich mich um. »Sie
alle sind erfahrene und hochbezahlte Spezialisten, und deshalb
erwarte ich von Ihnen mehr als Schulterzucken, gramvolle Blicke und
hängende Köpfe. Schließlich treten Sie nicht gegen
ein Überwesen an, sondern gegen Leute, die möglicherweise
weniger Gehirnschmalz haben als Sie. Ist das zuviel verlangt?«
    »Wer es versteht, sogar Gucky festzusetzen, muß mit
besonderen Maßstäben gemessen werden, Sir«, wagte
eine Agentin einzuwenden.
    »Ich weiß selbst, daß man ihn nicht einfach
anketten kann wie einen Hund«, gab ich scharf zurück. »Wir
haben jetzt noch 19 Stunden und sieben Minuten Zeit, den
Aufenthaltsort des Großadministrators und seiner Begleiter
herauszufinden und alle zu befreien. Schaffen wir das nicht, bleibt
mir nichts anderes übrig, als den Forderungen der Erpresser
nachzukommen. Das bedeutet nicht nur die Bankrotterklärung der
derzeitigen Regierung, sondern unseres Gemeinwesens überhaupt.
Der Staat ist erpreßbar geworden. Und Sie, Sie haben dann
versagt - nicht nur die hier Versammelten, sondern die Exekutive
überhaupt, an ihrer Spitze die Solare Abwehr. Wollen Sie sich
ein
    solches Armutszeugnis ausstellen, meine Damen und Herren?«
    »Ich finde, Sie beschäftigen sich zu sehr mit dem
Gedanken, daß die unternommenen Anstrengungen nicht zum Erfolg
führen«, hielt mir Dr. Melby entgegen. »Sie müssen
die Sache von der positiven Seite sehen, Sir.«
    Für einen Moment verschlug es mir die Sprache. Was dieser
Kerl da von sich gegeben hatte, war eine bodenlose Frechheit.
    »Sagten Sie Anstrengungen? Nennen Sie dieses hilflose
Herumsitzen allen Ernstes Anstrengungen?« Von Erregung gepackt,
sprang ich auf. »Ich erwarte Aktivitäten, Vorschläge,
ich will das Schnurren der Rädchen im Oberstübchen hören,
ich will an den Gesichtern die Tätigkeit der grauen Zellen
ablesen, ich will, daß etwas in Bewegung gerät. Ist das so
schwer zu verstehen?«
    »Sie sind emotionell zu sehr engagiert, Sir.«
    »Natürlich bin ich das«, herrschte ich ihn an.
»Oder wollen Sie mir verbieten, sich um Freunde zu sorgen?«
    »Selbstverständlich nicht.« Dozierend hob das
Gerippe den rechten Zeigefinger. »Was ich dokumentieren wollte,
ist, daß Sie sich bei einem Mißerfolg der staatlichen
Organe bereits festgelegt haben, und zwar in einer Weise, die
nachteilig für Sie und das Gemeinwesen ist. Nachgiebigkeit ist
vom Übel, Sie müssen als Staatsmann Härte zeigen. Der
oder die Täter rechnen fest damit, daß Sie, dazu noch ein
persönlicher Freund, nicht bereit sind, das Denkmal >Rhodan<
aufzugeben oder vom Sockel zu stoßen. Ich empfehle Ihnen, Sir,
der Gegenseite öffentlich deutlich zu machen, daß Sie
nicht gewillt sind, der Forderung nachzukommen. Das bringt die
Gangster in Zugzwang.«
    »Und die Geiseln in Lebensgefahr.«
    »Das läßt sich leider nicht ausschließen,
Sir.«
    Wut stieg in mir auf, ich bebte innerlich. Am liebsten hätte
ich mich auf ihn gestürzt, aber ein letzter Rest an
Selbstbeherrschung bewahrte mich davor.
    »Sie als Psychologe kennen die Abgründe der
menschlichen Seele, wissen um Stärken und Schwächen unserer
Art, und ausgerechnet Sie als eine Art Arzt empfehlen, Leben zu
opfern anstatt zu retten. Sie reden der Gemeinschaft das Wort, ohne
sich dessen bewußt zu sein, daß der Grundstein dazu das
Individuum ist. Wo der einzelne nichts gilt, hat auch die Masse ihr
Recht verloren.« Ich war laut geworden. »Dr. Melby, ich
glaube, wir können auf Ihre weitere Mitarbeit an diesem Fall
verzichten. Leben Sie wohl.«
    Mit hochrotem Kopf stand der Knochenmensch auf. Er wollte etwas
sagen, unterließ es dann aber, als ich ihn zornig anfunkelte.
Auf dem Absatz drehte er sich um und verließ grußlos den
Raum.
    »Dem haben Sie es aber gegeben, Sir.« Nortunen legte
sein feistes Gesicht in Falten. »Bin ich nun an der Reihe?«
    »Wenn Sie seiner Meinung sind - ja«, gab ich
streitlustig zur Antwort.
    Der Interkom sprach an. Ich ging auf Empfang. Eins

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