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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleich.
    Ich wußte, daß Oman und Stelton nicht simple
Kampfmaschinen organischer Art waren, sondern über eine gehörige
Portion Intelligenz verfügten. Was brachte zwei Männer
ihres Kalibers dazu, ihr Geld auf diese Art und Weise zu verdienen?
Die finanzielle Seite schied aus, denn es gab Jobs, die wesentlich
besser dotiert waren und gleichfalls ihren Möglichkeiten
entsprachen. Abenteurertum konnte es auch nicht sein, denn die
Auswahlkriterien waren streng. Warum also?
    »Haben Sie Kinder, Stelton?«
    »Ja, zwei Madchen, drei und neun Jahre alt. Warum fragen
Sie, Sir?«
    »Es hat nichts weiter zu bedeuten. Lassen Sie mich jetzt mal
nach vorn.«
    Der bullig wirkende Mann blieb stehen und drehte sich um.
    »Bei allem Respekt, Sir, Sie wissen, daß ich das nicht
zulassen kann, denn ich bin für Ihre Sicherheit verantwortlich.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Soll ich eine andere Richtung einschlagen? Oder soll Oman
vorausgehen?«
    »Ich wiederhole mich nur ungern. Also?«
    »Sir, natürlich hat Ihr Befehl Vorrang, aber die
Vorschriften besagen.«
    »Daß Sie mir zu gehorchen haben«, unterbrach ich
ihn. »Artikel XXIII, Ziffer 9 Ihrer Dienstanweisung.
Zufrieden?«
    »Nein, Sir.« Ernestin blickte etwas unglücklich
drein. »Ich würde es mir nie verzeihen, wenn Ihnen etwas
zustoßen sollte.«
    »Sehen Sie, mir geht es ähnlich, wenn auch unter
anderen Vorzeichen. Und nun Schluß mit der Debatte.«
    Nicht sonderlich erbaut ließ der Terraner mich an sich
vorbei. Ich konnte seine Beweggründe verstehen, aber ich fühlte
mich durchaus nicht so hilflos und schutzbedürftig, wie ihm
vielleicht seine Ausbilder und Vorgesetzten weisgemacht hatten.
    Um den beiden Männern zu beweisen, daß ich durchaus
imstande war, auf mich selbst aufzupassen, schritt ich forsch aus und
schenkte meiner Umgebung nicht die gebührende Beachtung. Das
gellende Kreischen einer Affenherde hoch über unseren Köpfen
alarmierte mich, doch da war es bereits zu spät. Ein dunkler
Schatten glitt durch das Geäst, landete auf
    meiner Brust und riß mich mit seinem Gewicht zu Boden.
Stinkender Atem schlug mir entgegen, als das Raubtier fauchend das
zähnestarrende Maul aufriß...

5.
    Wir waren mit unseren Nachforschungen keinen Deut weitergekommen,
obwohl ich einen erheblichen Wirbel veranstaltet hatte; eine gewisse
Hilflosigkeit und Bitterkeit erfüllten mich. Da verfügte
ich als Perrys Stellvertreter über den mächtigsten Apparat
des Solaren Imperiums, die fähigsten Mitarbeiter der Solaren
Abwehr waren auf allen bekannten Planeten und Kolonialwelten
unterwegs und ermittelten, und was war der Erfolg?
    Konnte es Verbrechern wirklich gelingen, durch ein solch
engmaschiges Netz zu schlüpfen, wie wir es ausgelegt hatte, dazu
noch mit solch prominenten Opfern? Es hatte den Anschein, und das
machte mich nachdenklich. Möglicherweise waren unsere Maßnahmen
doch nicht so effektiv, wie wir glaubten.
    Die Solare Abwehr war eine eingespielte Organisation, aber war das
auch gleichbedeutend mit optimaler Wirksamkeit und Schlagkraft?
Konnte sich nicht in all den Jahren ein Dickicht von Kompetenzen und
Hierarchien entwickelt haben, von Leerlauf und Beamtentum, ein
Apparat, der sich verselbständigt hatte? War jede Schaltstelle
eine wirkliche Schaltstelle, oder produzierte sie nur Bürokratismus,
Akten, Verordnungen als Existenzberechtigung? Waren die inneren
Strukturen verkrustet, wurde der Außendienst nur noch
verwaltet?
    Das waren Fragen, die sich angesichts des bislang erfolglosen
Einsatzes Tausender von Männern und brauen förmlich
aufdrängten. Bei passender Gelegenheit würde ich mich darum
kümmern und mit Deighton ein offenes Wort reden, doch
einstweilen hatte ich andere Sorgen.
    Mehrmals hatte ich über Funk mit Galbraith Deighton
gesprochen, der auf Terra die Fäden in der Hand hielt. Die
ausgewerteten Dossiers seiner Mitarbeiter und Meinungsumfragen
bestätigten übereinstimmend, daß sich unter der
Bevölkerung eine gewisse Unruhe ausbreitete. In einigen Medien
wurde bereits offen von Unfähigkeit der Behörden und der
Regierung gesprochen. Zwar wurden keine Namen genannt, aber wer damit
gemeint war, lag auf der Hand. Mich ärgerten diese naßforschen
Kommentare, die durchaus nicht vom Sachverstand ihrer Verfasser
zeugten, doch Deighton riet mir, die Sache nicht überzubewerten.
    Ich konnte von mir nicht sagen, daß ich dünnhäutig
bin und allergisch auf Kritik reagierte, aber sie mußte
sachlich und fundiert sein; Kritik, die nur auf

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