PR TB 249 Ultimatum Fur Terra
gewagt, etwas zu unternehmen. Eine besondere
Angst schien er vor Alaskas Cappin-Fragment zu haben.
»Kommen Sie, Dike!« Alaska deutete mit seiner Waffe
zum Ausgang. »Der Kampf ist zu Ende.«
Willig folgte der Mann dem Maskenträger in die Zentrale. Auf
Alaskas Frage nach dem Schicksal von Madja und Sven verweigerte Dike
jede Auskunft. Auch in bezug auf andere Fragen blieb er schweigsam.
In der Zentrale fesselte Alaska den Mann an einen Stuhl und prüfte
den Zustand von Fayne Barbizon. Die Frau schlief tief und fest.
Dann wandte er sich dem gefesselten Gangster zu. Der war jedoch
auch nicht bereit, über die Funktionen der Geräte und
Maschinen etwas zu sagen. Er weigerte sich nun sogar, eine Auskunft
über die Robotküche zu geben.
Als Alaska ihm drohte und nach seiner Maske griff, lachte Vern
Dike ironisch auf.
»Ich habe die Wirkung dieses komischen Fratzengesichts
beobachten können. Aber damit wirst du einen wehrlosen Mann
nicht umbringen, der der einzige hier ist, der dir etwas verraten
könnte. Etwas Wichtiges erfährst du
von mir nicht. Aber eins sage ich dir. Du kannst nicht mehr raus,
und ich auch nicht. Die Technik der Lingurs wirst du in tausend
Jahren nicht verstehen. Du kannst nicht einmal den Energieschirm der
Basis abschalten, weil er sich nämlich nicht mehr abschalten
läßt. Dafür haben andere gesorgt, die jetzt tot sind.
Nun will ich wenigstens noch miterleben, wie du dich zerstörst,
so, wie du und dieses wild gewordene Weib alles zerstört haben.«
Wütend spuckte er in Richtung Fayne Barbizons. »Und
noch eins will ich dir sagen. Nach der anderen Frau und dem Balg
brauchst du nicht mehr zu suchen. Sie hat es zuerst erwischt, und das
war gut so. Jetzt laß mich in Ruhe, denn ich sage nichts mehr.«
Alaska gab keine Antwort. Er zeigte seine innere und äußere
Erschöpfung nicht, aber er wußte, daß er seit über
vierzig Stunden ununterbrochen auf den Beinen war. Er fand in seiner
Kombination einige Konzentratwürfel und begann sie zu kauen.
Dann nahm er den Gefesselten samt Stuhl und trug ihn in einen
Nebenraum, denn er konnte das Gesicht Dikes nicht mehr ertragen.
Den Kampf gegen die Ameisen und deren Verbündete hatte er
zwar gewonnen, aber eigentlich hatte er nichts erreicht. Madja und
Sven waren umgekommen, und Fayne war ein menschliches Wrack. Er
selbst war gefangen in dieser fremden Station und zugleich mit dem
Planeten Mars und den Millionen Menschen dort in eine fremde
Dimension verschlagen. Und er konnte nicht einmal zu den Freunden
dort, zu Szostek oder Snider, Kontakt aufnehmen. Seine Funkanrufe
wurden nicht beantwortet, und er hörte auch nichts mehr.
Er stand lange sinnend in der Zentrale vor dem großen
Panoramaschirm, der das Dunkel der fremden Umgebung und das Bild des
Planeten Mars mit dem leuchtenden Ring der sogenannten Myrdik-Waffe
wiedergab. Dabei entdeckte er einen aufflackernden Lichtpunkt in der
Nähe der Station. Er versuchte, die unbekannte Bildanlage zu
manipulieren, und schließlich gelang es ihm, den Ausschnitt um
den flackernden Punkt zu vergrößern.
Draußen im Raum stand eine Korvette der Solaren Flotte und
versuchte, auf optischem Weg, eine Botschaft in die Station zu
tragen.
Wir fordern Verhandlungen, entzifferte der Transmittergeschädigte.
Im Fall einer Ablehnung eröffnen wir in einer Stunde das Feuer
aus eintausend Raumschiffen.
Die Nachricht wurde mehrmals mit dem gleichen Text wiederholt.
Alaska blickte sich um. Die Zentrale besaß keine direkten
Öffnungen in den Leerraum, die mit Panzerplastfenstern zu
vergleichen gewesen wären.
Sein nächster Gedanke beschäftigte sich mit dem Funk-
oder Hyperfunkanlagen, die es an Bord der Station geben mußte.
Er durchstöberte die umliegenden Räume und fand tatsächlich
die typischen Einrichtungen einer Funkzentrale. Seine Enttäuschung
war groß, als er dennoch keinen Kontakt aufnehmen konnte. Der
Schutzschirm der Station erwies sich auch hier als undurchdringlich.
Bei der weiteren Suche fand er zwei Raumanzüge, die von Dike
und Myrsan stammen mußten. Er nahm einen Anzug mit, begab sich
in den Hangar und
suchte dort nach der Schleuse, durch die die Beiboote ein- und
ausgeflogen sein mußten. Der Schleusenmechanismus war leicht zu
bedienen.
Saedelaere zog die Kombination über und schwebte kurz darauf
hinaus in das Dunkel. Hinter dem sanften Flimmern des Schutzschirms
entdeckte er die Korvette. Das Schiff war nur knapp einen Kilometer
entfernt. Er flog dicht an den Schutzschirm heran. Mit
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