PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer
in Terrania Mittel und Wege
finden, die Ansprache und die Erklärungen, denn darum handelt es
sich ohne Zweifel, in verständliche Worte zu übertragen. Es
gibt genügend Methoden, das zu bewerkstelligen. Wir werden also
ganz einfach alles, was da gesprochen wird, aufnehmen und mit zurück
nach Terra nehmen. Damit ihr die Platte nicht noch einmal abspielen
müßt - ich habe das Gerät bereits eingeschaltet.«
»Danke, Ras«, sagte Bully. »Wir lassen die
Aufzeichnung durchlaufen und machen dann weiter. Vielleicht hast du
recht.«
»Da bin ich ganz sicher«, erwiderte Ras.
Der Fremde sprach drei Bildplatten lang, ohne daß sich die
Szenerie geändert hätte. Es mußte sich um einen
langen und ausführlichen Rapport handeln, der wahrscheinlich die
Aufklärung des ganzen Geheimnisses beinhaltete. So waren Bully
und die anderen nur auf ihre Vermutung angewiesen, was nicht gerade
zur guten Laune beitrug.
Sie kehrten in die CORONA zurück, um zu essen und ein paar
Stunden zu schlafen.
Aber während der Mahlzeit ging die Diskussion weiter.
»Sie kamen zur Erde, und das vor hundert Millionen Jahren,
das wissen wir nun.« Fellmer nahm einen Schluck des
vorzüglichen Weins, den Bully mitgenommen hatte. »Sie
kehrten zu ihrer Heimatwelt zurück und
schicken uns ziemlich genau hundert Millionen Jahre später
diese Station mit ihren Informationen. Ich kann mir nicht helfen,
aber das bleibt für mich total rätselhaft. Warum haben sie
so lange gewartet?«
»Ich kann beim besten Willen nicht an die hundert Millionen
Jahre glauben«, zweifelte Ras.
»Das ist ziemlich sicher«, versuchte Bully ihn zu
überzeugen. »Es gibt dafür sogar untrügliche
Beweise. Allein die Aufnahmen der Erde mit den Sauriern dürften
da genügen. Und in erster Linie: Pangala, der Urkontinent, aus
dem unsere heutigen Kontinente durch die Drift entstanden sind.
Dagegen gibt es kein Argument!«
Dem mußte schließlich auch Ras zustimmen. Und daß
die Kontinente der Erde einst zu einem einzigen zusammengefügt
waren, war im Jahr 3000 jedem Schulkind bekannt.
»Wir sind uns also einig«, faßte Bully zusammen.
»Die Aufzeichnung ist echt! Daraus müssen wir alle
Folgerungen ziehen.«
»Vorläufig ist da nichts zu ziehen«, steuerte
Gucky wenig ermutigend bei. »Aber da wir ja nun Zeit haben,
werden wir uns natürlich auch die restlichen Aufzeichnungen
betrachten. Möglicherweise erfahren wir dann mehr. Ich war schon
immer gut im Rätselraten.«
Fedor blieb schweigsam und behielt seine Vermutungen und Gedanken
für sich.
Nach dem Essen zogen sie sich in ihre Kabinen zurück.
Die Kontrollzentrale blieb unbesetzt.
In den folgenden zwei Tagen verfolgten sie den Aufbau der kleinen
Ansiedlung, erlebten eine Jagd auf eßbares Wild, bei der auch
blutige Zusammenstöße mit fleischfressenden Sauriern
gezeigt wurden, und schließlich wohnten sie einer Versammlung
der Fremden bei, bei der es allem Anschein nach um äußerst
wichtige Dinge ging. Leider war kein einziges Wort der zum Teil
heftigen Debatten zu verstehen.
Immerhin wurde offensichtlich, daß es zwischen den beiden
Gruppen Meinungsverschiedenheiten gab. Das ging deutlich aus den
Gesten der einzelnen Redner und den Reaktionen der Versammelten
hervor.
Doch um was es eigentlich ging, blieb vorerst unklar.
»Sie streiten sich«, faßte Bully zusammen, als
sie wieder in der CORONA waren und zusammensaßen. »Ziemlich
leidenschaftlich sogar. Es hat sogar ein paar Abstimmungen gegeben.
Auf der einen Seite die Fremden mit den Schwimmhäuten und
verkümmerten Kiemen unter den Backen am Hals, auf der anderen
Seite die Humanoiden, die uns so
ähnlich sind. Ich habe so eine Ahnung, daß dieser
Streit um etwas geht, das später zum Bau dieser Station führte.«
»Eine ziemlich gewagte Theorie«, erklärte
Fellmer. »Aber ich bin fast geneigt, ihr zuzustimmen, wenn ich
auch die Zusammenhänge noch nicht begreife.«
»Tu ich auch nicht«, tröstete ihn Bully.
»Vielleicht kommen wir aber später noch dahinter, wie auch
Gucky andeutete. Fedor, kontrolliere bitte noch den Parallelkurs zur
Station, und dann ab in die Betten. Morgen ist wieder langer
Kinotag.«
3.
Fedor Romanow war an Bord der CORONA zurückgeblieben und
studierte die Aufzeichnung der ersten Bildplatte, die das Symbol der
unregelmäßigen Diagonale zeigten. Daneben hatte er die
Sternkarte liegen. Mit Hilfe des Bordcomputers war es Fedor gelungen,
drei weitere Sternkarten herzustellen. Die erste verdeutlichte die
Positionen der Sterne vor
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