PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Panggu beobachtete, wie der alte Pantopist hinter dem Spion zu einem Regal schlurfte und ein medizinisches Instrument holte. Damit kehrte er zu Toes Konnga zurück und entnahm dem Spion eine Gewebeprobe.
Konnga kommentierte es nicht, sondern fragte: »Ist die Planke noch korrekt justiert? Da der Durchgang nicht gerade angenehm ist, würde ich es gern hinter mich bringen. Alles, was ich zu sagen habe, ist auf dem Kristall gespeichert. Ich kehre in exakt drei Wochen mit weiteren Informationen zurück.«
Cha Panggu sah seinem Spion direkt in die Augen. Der Anblick der starren, irrlichternden Kugel stieß ihn ab, doch er ließ sich nichts anmerken. »Bist du dir sicher, dass du noch drei Wochen durchhalten wirst?« Die Frage war brutal und schonungslos ehrlich, doch der Spion störte sich nicht daran. Cha Panggu kannte Konngas Psychogramm genau, hatte ihn nicht umsonst für diese wichtige Mission auserwählt.
»Ich sterbe - aber langsam. Es wird noch Monate dauern, bis die Hyperenergien in meinem Leib mich aufgefressen haben. Wenn mich auf Gorragan niemand tötet, kehre ich zurück.«
»Gorragan?«
»Der Name des Planeten, auf den du mich geschickt hast. Studiere den Speicherkristall genau. Du wirst erstaunt sein.«
Keine Minute später betrat der verkrüppelte Spion erneut die Hyperplanke, die ihn zu einem langsamen Tod verurteilt hatte.
»Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört«, beendete Cha Panggu seine Erzählung.
Die irrsinnigen Zwillinge saßen vor Fenji auf dem Boden und wiegten ihre biegsamen Oberkörper. Am hinteren Teil des Schädels vermischte sich das Gold mit stumpfem Kupfer. Ihre Brüste dehnten den Stoff der Kleider bei jeder der tänzerisch-eleganten Bewegungen. Ihre Gebildegruben rochen frisch, sie waren hungrig auf Leben. Nur mühsam unterdrückte Fenji die Erregung, die ihn erfasste. Zweifellos durchschaute ihn sein Meister, doch zu seiner Erleichterung schwieg er.
Die Mädchen hatten jedem Wort ihres Vaters gelauscht, als sei es eine Offenbarung, obwohl sie die Geschichte wohl schon dutzendfach gehört hatten.
Der Spion ist also kein zweites Mal zurückgekehrt, dachte Fenji. »Bist du sicher, dass Zva Pogxa die Hyperplanke während des zweiten Zeitfensters
korrekt justiert hatte?«
Panggu stand auf einer Hitzedüse, deren Sprühnebel ihn umflirrte. Die Haut glänzte, von der Gebildegrube tropfte frischer Drüsentalg. Der Teufel schaltete die Düse ab und dehnte den Rücken, bis die obersten Hautschichten herunterrieselten. »Dieselbe Frage habe ich mir oft gestellt. Konnga hat gedroht, ihn zu töten. Warum sollte Pogxa ihn also zurückkehren lassen? Warum?«
Cha Chiyme erhob sich plötzlich. »Weil er die Daten des Spions benötigt hätte, um seine Erfindung zu perfektionieren.«
Fenji sah das Mädchen verwirrt an. Sie hatte die Antwort völlig klar gegeben. Ihr Auftreten ließ nicht einmal erahnen, dass sie zeit ihres Lebens der Realität entrückt war. Offenbar hatte die Geschichte ihres Vaters ihr geholfen, in die Wirklichkeit zurückzufinden. Oder handelte es sich um einen zufälligen klaren Moment?
Cha Panggu war sichtlich ergriffen. »Pogxa ist Wissenschaftler, er giert nach Erkenntnisgewinn. Sein Leben ist ihm nicht so wichtig wie sein Werk. Die Hyperplanke ist alles für ihn. Außerdem ...«
»Außerdem hast du ihm versprochen, dass du ihn beschützen wirst, weil du die Hyperplanke ebenso benötigst«, sagte Chiymes Zwillingsschwester Cha Xeiri.
Sind sie wirklich klar?, fragte sich Fenji. Oder hat ihr Vater sie auf diese Antworten dressiert? Funktionieren sie nur wie Tiere, damit Panggu sich der Illusion hingeben kann, seine Töchter wären dazu in der Lage, in die Realität zurückzukehren?
Beide Mädchen nahmen sich an den Händen. »Sternenquell«, sagte Chiyme. »Sternenquell und Hyperplanke und Vortex. Er kam nicht zurück.« Xeiri summte eine getragene Melodie voller Traurigkeit, und von einem Moment auf den anderen schienen die beiden wieder in ihrer eigenen Welt gestrandet. »Oh weh, der Feuersturm«, sang Chiyme.
Von Panggus Haut tropfte noch die letzte Feuchtigkeit des Hitzebads. »Sie verlieren sich im Universum ihres Geistes. Sie lieben es, von dem Pantopischen Gewebe zu hören, von dem Vortex und von einer Reise über die Abgründe von Galaxien.«
»Hast du sie mit Zva Pogxa bekanntgemacht?«
Sein Meister bückte sich und rieb die Fußsohlen auf den letzten Resten des Sprühnebels am Boden. »Du verstehst nicht - sie sind nicht an
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