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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gui Col zu sprechen, der für die Gefangenen verantwortlich ist.«
    Schritte erklangen hinter ihm, dann hörte er die Stimme des Tamrats, leise, fast geflüstert: »Du verlangst, Perry?«
    »Sie halten uns nicht ohne Grund gefangen«, antwortete er leise und ging einen weiteren Schritt vor. Nur noch Zentimeter trennten ihn von der
    Todeslinie. »Ihr könnt mich sehen!«, rief er in Richtung der geschlossenen Tür. »Ich weiß es. Wir haben mehrere Schwerverletzte unter uns, die sterben werden, wenn sie keine Behandlung erhalten, und andere werden sich infizieren. Das kann nicht in euerem Sinne sein. Wenn ihr keine Entscheidung treffen könnt, informiert eure Vorgesetzten.«
    Es konnte nicht schaden, ein wenig zu übertreiben - was wussten die Gui Col schließlich über Terraner, Tefroder oder Blues? Er hoffte nur, dass seine Mitgefangenen schlau genug waren, gerade den Worten, was die Ansteckungsgefahr betraf, keine besondere Bedeutung zuzumessen. Nichts lag ihm ferner, als Ängste zu schüren.
    Die Tür blieb geschlossen. Die Wächter zeigten keine Reaktion.
    »Vielleicht sollte ich gehen«, sagte Ziaar. »Nur noch einen oder zwei Schritte, dann werden sie reagieren müssen.«
    »Sie erschießen dich. Damit wäre keinem gedient.«
    »Sie wissen, wer ich bin. Ich bin zu wertvoll für sie. Sie werden mich nicht töten.«
    »Ich würde es nicht darauf anlegen. Die Gui Col scheinen unberechenbar zu sein.«
    Die Tür öffnete sich, indem sich die Hälften in den Seitenwänden versenkten.
    Rhodan erkannte sofort, wer die Halle betrat. Es hatte wohl nichts mit seinen Forderungen zu tun, sondern war nur eine zufällig zeitliche Übereinstimmung.
    Fenji Eichach gönnte Rhodan und Ziaar keinen Blick. Hinter ihm gingen zwei weitere Gui Col, die einen Menschen mit sich zerrten; eine zerschundene Gestalt. Kommandant Julen Outarra hing mehr zwischen den beiden Goldenen, als dass er aus eigener Kraft ging. Sein rechter Arm war offenbar unterhalb des Schultergelenks gebrochen; das Gesicht blutverkrustet. Zwei weitere Wächter hielten Waffen schussbereit.
    »Ich danke Julen Outarra hiermit für seine Kooperationsbereitschaft«, sagte Eichach, während seine Männer den Kommandanten zu Boden schleuderten. Erleichtert sah Rhodan, dass sich einige Gefangene um ihn kümmerten. »Seine Informationen waren dank eurer Kapitulation nicht notwendig. Ihr zeigt Vernunft und Einsicht. Hiermit informiere ich euch über euren zukünftigen Status als Gefangene der Gui Col. Ihr werdet als Tributware zu unserer Heimat Hort Nooring gebracht. Einige von euch
    werden für den Sport oder andere Zwecke zur Verfügung stehen.«
    »Es sind Verletzte unter uns«, sagte Rhodan. »Ohne Behandlung werden sie sterben.«
    Fenji Eichach wandte sich ihm zu. »Du. Schon in der CANNAE hast du das Wort ergriffen. Nun denn, wenn die Tributware beschädigt ist und sich nicht selbst wiederherstellen kann, ist sie wertlos.«
    Eiseskälte über diese abschätzige Bemerkung und die grenzenlose Arroganz stieg in Rhodan auf. »Mit der Hilfe eines Medoroboters werden unsere Verletzten sich leicht wieder erholen können.«
    »Wenn die Tributware beschädigt ist, ist sie wertlos«, wiederholte der Gui Col. »Nun geh zur Seite. Ich bin nicht wegen dir gekommen.«
    »Sondern?«
    Kaum hatte er das Wort gesprochen, hob einer der Wächter seine Waffe und feuerte auf ihn. Ein gelber Blitz verband einen Augenblick lang die Mündung des Strahlers und Rhodans Brust. Es war, als jage ein elektrischer Schock hoher Intensität durch seinen gesamten Körper. Mörderische Schmerzen schienen seinen Brustkorb zu zerreißen. Die Muskeln versagten ihm den Dienst, er fiel wie ein Stein zu Boden und wand sich unter Krämpfen.
    Unkontrolliert zuckten seine Beine und Arme, der Kopf schlug hin und her. Diese Schmerzen ... immer wieder der Aufprall auf den Schläfen ... hin und her ... die Übelkeit... das Stechen im Magen, im Darm ... Nässe zwischen den Beinen ... und ein einziger, glasklarer Gedanke: Die Todeslinie!
    Er zwang sich, die Augen zu öffnen, sah den Strich auf dem Boden, sah, wie sein krampfender Körper auf die Linie zurutschte, und es gab nichts, das er dagegen tun konnte. Endlich schlug sein Kopf nicht mehr auf, doch sein Körper krümmte sich automatisch zusammen, das Kinn sank auf den Brustkorb, der Nacken spannte, die Knie zogen sich an den Leib. Er zitterte.
    Die Linie.
    Etwas packte ihn, zog ihn mit sich.
    »Ruhig, Perry.«
    Das war die Stimme des Tamrats.
    »Ich bringe dich

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