Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
ist dieselben Koordinaten aufzusuchen, an denen er vor sechs Tagen die Hyperplanke verlassen hat. Alle Bedingungen sind exakt gleich. Du hast doch die CHAJE am selben Ort im Weißraum stationiert? Du hast doch...«
    »Ich habe«, unterbrach Cha Panggu unwillig. »Wenn Konnga nicht zurückkehrt, liegt es einzig und allein daran, dass deine Erfindung nicht funktioniert.«
    Der Wissenschaftler straffte seine Haltung, dass sich die Haut am Hals glättete. Tiefe Furchen lagen darin, in denen das Gold stumpf und matt geworden war. »Die Hyperplanke ist mein Lebenswerk, die Krönung meines Schaffens. Sie funktioniert, verlass dich darauf. Sie mag noch Fehler in der Hyperjustierung aufweisen, aber Toes Konnga ist vor sechs Tagen am berechneten Ziel angelangt, und ihm steht nun der Weg zurück offen.«
    »Falls das andere Ende der Hyperplanke ihn nicht mitten ins All befördert hat.«
    »Selbst dann hätte er dank seines Kampf- und Raumanzugs überlebt und könnte nun dieselbe Stelle ansteuern. Aber ich versichere dir, Tributier Panggu: Er ist auf einem Planeten ausgetreten. Die Planke ankerte aufgrund der physikalischen und chemischen Messwerte, die ich entnommen habe, auf dem bewohnbaren Planeten, der dem Ausgang aus dem zweiten Gewebe am nächsten liegt. Ich habe Hunderte Tests und Experimente vorgenommen, ehe ich zuließ, dass ein Gui Col...«
    »Sei es wie es sei«, unterbrach Cha Panggu barsch.»Über die Details deiner Erfindung magst du eine Abhandlung schreiben und diese im Kreis deiner Kollegen diskutieren. Für mich zählt nur eins - hast du tatsächlich die Verbindung in eine andere Galaxis geschaffen, und gibt es dort freien Zugang zu dem zweiten Gewebe?«
    »Toes Konnga wird es dir sagen. Bis das vereinbarte Zeitfenster beginnt, bleiben drei Stunden. Danach wird die Verbindung über die Hyperplanke noch für zehn weitere Stunden offenstehen. Sollte dein Spion nicht getötet worden sein, wird er zurückkehren.«
    Cha Panggu sah sich um. Zva Pogxa hatte das kleine Wissenschaftslabor der CHAJE in etwas verwandelt, das wie eine andere Welt wirkte; eine Welt, die aus Hochtechnologie und bizarren Messgeräten bestand. An einem Ort wie diesem würde sich Panggu nie heimisch fühlen. Dies war nicht sein Leben. Er wusste, warum er sich stets in seinen Palast zurückzog, zu seinen Zwillingen und seiner toten Frau.
    Der alte Pantopist ließ sich in den einzigen Sessel fallen, der in der Mitte des Raumes stand. Seine Hand tastete über das rote Pflaster im Gesicht, das die Wangenwunde klammerte, die nie verheilte. Ein Tribut, den er an die Entwicklung der Hyperplanke hatte zahlen müssen.
    Einen Augenblick lang überlegte Panggu, ob er den Raum wieder verlassen sollte. Sollte Konnga tatsächlich zurückkehren, würde er es sofort erfahren. Doch er beschloss, abzuwarten. Das Projekt war zu wichtig; so wichtig, dass Panggu sogar bereit war, dem Ego des vertrockneten alten Wissenschaftlers zu schmeicheln, weil er auf ihn angewiesen war. »Du hast gute Arbeit geleistet. Ist es dir gelungen, neue Erkenntnisse über die Überlappungszone zu gewinnen?«
    »Der Weißraum frisst sich in das zweite Gewebe und es gibt Anzeichen, dass eine völlige Übernahme im Bereich des Möglichen liegt. Aber sollte das der Fall sein, wird es mindestens Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte dauern.«
    Zu lange, dachte Panggu. Das war eine entschieden zu lange Zeit, um das zweite Gewebe für die Raumfahrt zu erschließen. Dieses Gefilde widersetzte sich jedem Versuch der Gui Col, in es vorzudringen. Die CHAJE konnte das Gewebe zwar orten, wenn sie sich im Weißraum befand, doch ein Einflug war unmöglich. Mehrfach war die CHAJE in den Normalraum zurückgestürzt und hatte nur mit Mühe einen Weg zurück in den Weißraum gefunden. Cha Panggu hatte die Existenz des zweiten Gewebes mit allen Mitteln geheim gehalten; nicht einmal andere Gui-Col-Piraten außerhalb seiner Mannschaft wussten darum. Nicht auszudenken, wenn das Konsortium der Erleuchteten Kauffahrer davon erfuhr. Es war Glück gewesen, dass die Überlappungszone ausgerechnet an einer Route entstanden war, die Cha Panggu schon seit Jahren für sich beanspruchte und die nur er befahren durfte.
    Glück - oder Vorherbestimmung. Vielleicht rief ihn das Schicksal, womöglich hatte eine höhere Macht ihn vorherbestimmt, als Herrscher über das zweite Gewebe die Gui Col in eine neue Zukunft zuführen.
    Ein Flackern riss ihn aus seinen Gedanken.
    Jemand trat aus dem Wabern, das die Öffnung zur

Weitere Kostenlose Bücher