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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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in der CANNAE
    eingesperrt war.
    Fenji zog den Kristall aus dem Lesefeld. Die akustische Dämmwand baute sich ab. »Meister!«
    Panggu drehte sich um. Die Zwillinge, die eben noch gelacht hatten, erstarrten, sackten in sich zusammen und tanzten im nächsten Moment einen gemeinsamen Reigen, der perfekt aufeinander abgestimmt war. »Was willst du?«, fragte er verärgert.
    Sekunden später war er sichtlich zufrieden.
     

Tabu
     
    Die Wunde stank nach Eiter und Entzündung.
    Perry Rhodan kniete neben einer tefrodischen Frau. Sie hatte als myrmidonische Söldnerin am Sturm auf die CHAJE teilgenommen und dabei eine schwere Verbrennung am rechten Arm erlitten. Der notdürftige Verband aus Kleiderstoff war durchnässt und gelb vor Eiter. Die Tefroderin verzog im Schlaf vor Schmerzen das Gesicht. Ihre Augen rollten unter den nicht ganz geschlossenen Lidern. Durch den Schlitz war gelblich verfärbtes Weiß zu sehen.
    Da ihm keine andere Möglichkeit blieb, prüfte Rhodan mit der flachen Hand die Temperatur der Patientin. Sie glühte förmlich; nur der Verband, den Rhodan mit dem Handrücken vorsichtig berührte, schien noch heißer zu sein - sofern dies überhaupt möglich war.
    Unter den Gefangenen befanden sich zahlreiche Verletzte; viele Wunden waren entzündet, doch diese Söldnerin schien es am schlimmsten erwischt zu haben. Mehrfach hatte Tamrat Tooray Ziaar ihre Wächter darum gebeten, dass die Gui Col einen Medoroboter schickten, doch diese hatten nicht einmal eine Reaktion gezeigt. Die Tür war geschlossen geblieben.
    Ein Blue trat neben Rhodan. »Eine Sepsis.« Seine Stimme zirpte hoch, wie es bei vielen seines Volkes der Fall war. Er kniete ebenfalls. Der lilafarbene Flaum auf Hals und Tellerkopf sträubte sich, das vordere Augenpaar verengte sich. »Sie leidet unter einer starken Sepsis. Wenn sie nicht bald behandelt wird, werden ihre Organe versagen. Ich habe einige Jahre als Mediker gearbeitet und auch viele Tefroder behandelt. Wir müssen den Verband wechseln.«
    »Wie schlimm ist die Verbrennung?«
    »Am gesamten Arm ist die Haut völlig zerstört. Eine Schädigung dritten Grades. Teilweise auch vierten Grades - eine völlige Verkohlung.«
    Rhodan schloss die Augen. »Nekrosen?«
    »Überall. Sie wird bald in einen Schockzustand fallen. Ich kann sie vor Unterkühlung schützen, aber ...«
    »Ich weiß. Sie wird sterben, wenn wir ihr keine echte medizinische Behandlung zukommen lassen können.«
    Der Blue stand auf. »Ihre Haut muss abgeschält und erneuert werden. Heute noch. In den nächsten fünf Stunden.«
    Rhodan hörte die Frau im Schlaf gequält stöhnen. Ihre Augen öffneten sich, doch sie starrte blicklos ins Leere. »Wie viele sind es außer ihr?«
    »Mindestens dreißig Verletzte. Jeder dritte davon schwer. Eine Handvoll schwebt in Lebensgefahr.« Der Blue beugte sich an Rhodans Ohr, flüsterte nur: »Ohne Medikamente oder einen Medorobot wird es bald die ersten Toten geben. Du weißt, was das für diese Leute hier bedeutet. Für die Zivilisten. Für die Prominenten, die mit der FARYDOON reisten, um sich vor der Presse darzustellen und ins Gerede zu bringen. Das Schiff wurde geentert. Sie haben eine Bombenattacke überlebt. Ihre Nerven liegen blank. Schon die ersten Leichen könnten zu einer Panik führen.«
    Dies war der Moment, in dem Perry Rhodan seine Entscheidung fällte. »Versuch weiterhin dein Bestes. Ich werde an unsere Bewacher appellieren.«
    »Der Tamrat hat es bereits mehrfach versucht.«
    Rhodan erhob sich. »Ich bin nicht der Tamrat.« Er atmete tief durch, drehte sich um und marschierte mit forschen Schritten durch die Halle.
    Kaum jemand hielt sich in der Mitte auf, die Gefangenen gruppierten sich an den Wänden. Einige schliefen oder versuchten es zumindest, indem sie sich auf den blanken Boden gelegt hatten. Die meisten saßen scheinbar teilnahmslos da oder redeten mit gedämpften Stimmen miteinander. Drei Blues lehnten die Köpfe aneinander und hielten die Hände erhoben. Als Rhodan an ihnen vorbeiging, hörte er sie disharmonisch summen und eine tonlose Litanei murmeln, in der sie die fahlblaue Kreatur der Hoffnung anriefen.
    Erst kurz vor der Linie in wenigen Metern Entfernung zum Ausgang, die die verbotene Zone markierte, blieb Rhodan stehen. »Hört mich an!«
    Die Wächter zeigten keine Reaktion. In der Halle jedoch wurde es ruhiger. Viele verstummten. Er fühlte, wie sich die Blicke förmlich in seinen Rücken bohrten.
    »Mein Name ist Perry Rhodan, und ich verlange einen

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