PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
interessiert. Sie lieben Geschichten.«
Und wenn in dieser Geschichte ihr Vater als Held dasteht, umso mehr, dachte Fenji. »Warum mussten wir um jeden Preis die FARYDOON erobern?«
»Der Übergang des Spions Toes Konnga hat bewiesen, dass etwas am System der Hyperplanke nicht funktionierte. Kein Lebewesen konnte sie durchschreiten, ohne Schaden zu nehmen. Doch die Gewebeprobe, die Pogxa erforschte, wies ihm einen neuen Weg, eine völlig neue Erkenntnis. Er fand den Fehler. Es lag nicht an der Hyperplanke selbst, sondern am Übergang in den Normalraum der fremden Galaxis. Das andere Ende der Planke muss in dem zweiten Gewebe liegen. Im Vortex, verstehst du?«
»Das heißt, in einem Schiff, das den Vortex befährt.«
»In der FARYDOON, Fenji ... sie ist der Anker, der uns den Übergang ermöglicht. Nun müssen wir sie nur noch steuern können. Diese fremde Galaxis nennen ihre Bewohner Milchstraße. Sie ist von Sternenquell weit entfernt - zu weit, als dass wir sie jemals erreichen könnten. Der Weißraum reicht nicht zu ihr. Wohl aber der Vortex, der den Weißraum an dieser einen Stelle im höherdimensionalen Bereich überlappt. Diese Überlappungszone öffnet uns das Tor zum Vortex und damit zu anderen Galaxien ... zu neuen Routen und zu unendlich viel Tribut!«
Fenji ließ diese Worte auf sich wirken. Sie öffneten seinen Horizont; zum ersten Mal glaubte er, die wahren Beweggründe seines Meisters zu verstehen. »Weißt du, warum Toes Konnga nicht zurückkehrte?«
»Vielleicht starb er. Er war nicht der einzige Agent auf Gorragan. Viele Mächte lieferten sich dort ein reges Stelldichein. Einige verbündeten sich sogar. Konnga blieb stets im Hintergrund. Keine Spur durfte zu uns weisen. Sieh dir seinen Bericht an, während ich mich um meine Mädchen kümmere.« Er wies kurz auf ein Lesepult, das in einer Ecke des Raumes stand.
Vorbei an einer leeren in den Boden eingelassenen Wanne, die der Hautregeneration durch Ultraschallbestrahlung nach dem Hitzebad diente, ging Fenji zu dem Pult. Ein einzelner Speicherkristall lag darauf. Als er ihn in das Lesefeld legte, baute sich ein Hologramm auf. Gleichzeitig entstand rund um ihn ein Energiefeld, das ihn akustisch isolierte. So störte derjenige, der las, nicht die anderen im Raum, und diese konnten ihn nicht ablenken.
Vorsichtig warf Fenji einen Blick zu seinem Meister. Die Mädchen umringten ihn, hatten die Münder weit geöffnet, als lachten sie. Hinter ihnen bot die transparente Wand einen perfekten Blick in die Weiten des Weißraums. Die CHAJE war unterwegs, schleppte die FARYDOON und die noch immer angeflanschte CANNAE seit mehr als einem Tag in Richtung Hort Nooring in der Galaxis Sternenquell. Nach Hause, wo Panggu den bedeutendsten Tribut seines Lebens Zwischenlagern würde, ohne die volle Wahrheit zu verkünden. Die FARYDOON selbst würde auch weiterhin sein Geheimnis bleiben. Nur die CANNAE würde den Weg nach Hort Nooring finden.
Dann nahm der Bericht des Spions ihn gefangen.
Das Holo zeigte einen Toes Konnga, dessen Hyperverseuchung noch nicht so weit fortgeschritten war, wie zu dem Zeitpunkt seiner kurzen Rückkehr auf die CHAJE. Das rechte Grubenauge war noch intakt und beweglich, allerdings lag ein blau flirrender Schleier davor, und hin und wieder verzog der Spion das Gesicht, während das Auge fast aus der Grube quoll.
Konnga stellte kurz die Welt Gorragan dar, auf der er die Hyperplanke verlassen hatte. Offenbar war ihnen ein Glücksgriff gelungen - Gorragan bildete die Hauptwelt der Transgenetischen Allianz, von der Cha Panggu stets nur andeutungsweise berichtet hatte.
Nun erfuhr Fenji einiges über Tefroder und ein Volk namens Jülziish sowie über die diversen nach Gorragan eingeschleusten Agenten konkurrierender Sternenmächte. Mit einem Agenten eines Tefrodervolkes namens Lemuraner war Konnga schon früh in einen Konflikt geraten, den der Gui Col für sich entschied, indem er den Lemuraner tötete.
Das Holo zeigte danach Aufnahmen anderer Agenten, die Konnga ausfindig gemacht und beobachtet hatte. Ein sogenannter Arkonide namens Fasoul da Arthamin, eine Terranerin namens Avryl Sheremdoc und ein Rahsch'kani namens Haneul Bitna.
Fenji stoppte die Wiedergabe und ließ sich die Bilder erneut aufzeigen.
Kein Zweifel.
Avryl Sheremdoc ... die Frau, die er an Bord der CANNAE erschossen hatte, als die Feinde ihn stellten.
Haneul Bitna ... der Vogelartige, dem er gegenübergestanden hatte und der ihn gejagt hatte. Der zusammen mit den anderen
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