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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verwandelten sich in winzige Novae. Das Schreien endete. Blutspritzer klatschten gegen die durchsichtigen Außenwände der Gondel. Ein letztes Mal zuckten die Hände.
    Dann: Dunkelheit über den kristallenen Vortex-Augen. Ein
    halbgeöffneter Mund. Frisches Rot auf weißen Zähnen.
    Rund um die Gondel - der einzige Blick, der momentan nach draußen möglich war - wurde das Weltall weiß. Die Sterne trieben in milchiger Helligkeit.
    »Wo sind wir?« Caadils Stimme war wie ein Hauch. »Was - was ist das?«
    Das Holo blitzte und fiel aus.
    Adlai Kefauver sprach immer noch, und zwischen den Störgeräuschen schnappte Rhodan einige verständliche Wortfetzen auf: »... geentert... golden ... Gui Col... «
     

Hyperplanke
     
    Das gegnerische Feuer verpuffte wirkungslos in den Schutzschirmen. Fenji spürte nicht die kleinste Erschütterung. Das Schiff namens FARYDOON sowie die daran angeflanschte Söldnereinheit CANNAE hingen an der Hyperplanke wie ein Greihn am Haken.
    »Sie können nicht entkommen.« Der alte Zva Pogxa sprach mit tiefer, angenehmer Bass-Stimme, in der der Stolz über seine Erfindung überdeutlich zu hören war. »Meine Konstruktion hält, was sie verspricht.« Auf seiner linken Wange klebte ein rot schimmerndes Medopflaster. Wie immer. Seit Jahren existierte kein Bild dieses größten aller Pantopisten ohne das Pflaster. Fenji hatte vor wenigen Stunden miterlebt, wie Pogxa es wechseln ließ, hatte sogar einen Blick auf den niemals heilenden, fingerbreiten Riss im Fleisch geworfen, hatte die Schmerzen im verzerrten Gesicht des Gui Col gesehen, die das schwärende, eitrige Fleisch ihm bereitete, in dem es hyperdimensional irrlichterte.
    Cha Panggu, der Teufel, saß vor der Kommunikationssäule in der Zentrale der CHAJE. Er schien die selbstherrlichen Worte des Pantopisten-Forschers nicht einmal zu hören, während er angespannt auf Datenkolonnen starrte und sie durchforstete.
    Auch vor Fenji zeigte ein Zählwerk den Status der Hyperplanke und ihrer Wechselwirkung mit dem Pantopischen Gewebe einerseits und dem Vortex-Schiff der Feinde andererseits. Allerdings vermochte er die einzelnen Werte nicht zu interpretieren.
    Das Gesamtergebnis überzeugte ihn jedoch und war für ihn verständlich: Die Funktionalität der Hyperplanke lag momentan bei 68 Prozent, Tendenz steigend. Um die Einzelheiten zu verstehen, hätte er wohl einige Jahre pantopistischer Gewebeforschung hinter sich bringen müssen. Das erschien ihm keineswegs erstrebenswert, für solcherlei Zulieferdienste gab es schließlich Gui Col wie Zva Pogxa, die auf ihre Art Berühmtheit erlangt hatten. Fenji jedoch sah es nicht als wichtig an, wie das Pantopische Gewebe funktionierte, geschweige denn wie es mit diesem ominösen zweiten Gewebe namens Vortex verbunden war, das die Transgenetische Allianz benutzte; für ihn war nur wichtig, dass es funktionierte. Und dass den Gui Col und damit ihm selbst große Zeiten bevorstanden. Alles hing von den nächsten Stunden ab. Dies war womöglich die wichtigste Mission seines Lebens. Und der Augenblick des größten Triumphs seines Meisters.
    Gebeugt schlurfte Zva Pogxa auf Cha Panggu zu. Er sah aus, als würde sämtliche Energie, die der Aufbau der Hyperplanke verschlang, ihm selbst entzogen. »Die Enterung kann beginnen. Die Verbindung der Schiffe ist nahezu perfekt.«
    »Nahezu?«, fragte der Teufel leise. Fenji genügte dieses eine Wort, um die Stimmung seines Meisters perfekt einzuordnen. Cha Panggu war nervös, doch um nichts in der Welt würde er es zeigen; nicht einmal, wenn es ihn all den Tribut seines Lebens kosten würde.
    »Die Planke muss die Restbewegung der fremden Schiffseinheit kompensieren«, erklärte Pogxa. »Sie absorbiert die kinetische Energie und leitet sie in den Weißraum ab, so dass eine hyperenergetische Rückkopplung vermieden und die Masse der FARYDOON gleichzeitig gebremst wird. Wir reden immerhin von einer Restgeschwindigkeit, die im Pantopischen Gewebe noch ... «
    »Schon gut«, unterbrach Panggu barsch. »Die CANNAE bildet unser primäres, der FARYDOON übergeordnetes Ziel. Deshalb ankert die Hyperplanke an ihr. Wenn uns Gefahr droht, dann von den Söldnern an Bord der CANNAE. Die Störsignale der Sonden arbeiten bereits, meine holografische Botschaft ist vor Minuten abgestrahlt worden und angekommen. Außerdem liefern die Suchsonden erste Daten.« Er rief seinen Meisterschüler zu sich.
    Fenji zögerte keinen Augenblick. Während der Cyberiaden hatte sein Meister ihm höchst

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