PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
in zahlreichen Gelenkstellen. Eine Klappe öffnete sich, aus der ein weiterer Arm schoss. Blitzte dessen Ende nicht energetisch auf? Fenji vermochte es nicht mit Sicherheit zu sagen - denn im nächsten Augenblick erlosch das Bild. Vor Panggu wurde das Display der Kommunikationskonsole schwarz.
Der Gui-Col-Pirat gab ein ärgerliches Fauchen von sich. »Er hat die Sonde entdeckt und zerstört.«
Jetzt kennen wir auch die Funktion der Antenne auf der Schädelsektion des Roboters, dachte Fenji. Sehr effektiv. Und hoffentlich nicht repräsentativ für die Fähigkeiten unserer Gegner. Sonst könnte uns ihre Technologie einige Schwierigkeiten bereiten.
Das Wiedergabefeld blieb nicht lange schwarz. Ein neuer Datenstrom baute sich auf, ein anderes Bild erschien. Es zeigte einen Fremden, den Fenji aufgrund seiner Vorabstudien als Tefroder erkannte; womöglich gehörte er auch zum Volk der ihnen ähnlichen Terraner. Sein blauschwarzes Haar war leicht gewellt, die Augen, fast schwarz, lagen tief in den Höhlen; die Gesichtshaut wirkte seltsam bleich und ganz und gar farblos.
Die Bordpositronik legte ein Raster über die Gesichtszüge und gab ein Erkennungssignal. »Identifiziert«, meldete sie. »Einhundertprozentige Übereinstimmung zu einem der zwei terranischen Muster, die der Datenbank vorliegen. Dies ist Adlai Kefauver, einer der beiden Besitzer der Sternenwacht Myrmidon.«
»Er muss zuerst sterben«, sagte Panggu kalt.
»Hast du schon Explosionskörper eingeschleust?«, fragte Fenji.
»Pogxa hat noch keine Entwarnung gegeben und bislang nur nicht explosives Material freigegeben.« Der Teufel wirbelte herum, fixierte den Pantopisten. »Lässt der Zustand der Hyperplanke es inzwischen zu? Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Spätestens seit sie die Sonde entdeckt haben, zählt jede Sekunde. Sie werden sich fragen, wie wir sie eingeschleust haben.«
Zva Pogxa warf einen beiläufigen Blick auf die Scheibe, die er in der Hand trug. »Die Verbindung ist erst zu 84 Prozent stabil. Noch ist ein Zwischenfall möglich. Sollten Bomben während des Transports Schaden nehmen und detonieren, kann das die Stabilität der Planke beeinträchtigen. Jedoch können nun akustische Relais stationiert werden. Ich habe sie bereits abgeschickt. Es kann nur noch Sekunden dauern, bis sie aktiv werden.«
Die Sonde verfolgte Kefauvers Weg, der mit wenigen Schritten zu dem Kampfroboter ging, den Fenji bereits kannte.
Gleichzeitig bewahrheiteten sich Pogxas Worte; eine akustische Verbindung baute sich auf. »Parizhoon«, sagte Kefauver an Bord der CANNAE. »Versuch, weitere Sonden zu orten! Auch diese Holoprojektion des Gui Col muss schließlich von irgendwo ausgegangen sein.« Er wandte sich um. »Und ihr stellt endlich eine stabile Funkverbindung zur Zentrale der FARYDOON her! Rhodan und Ziaar müssen erfahren, was geschehen ist!«
»Von Denno ist bereits unterwegs«, antwortete ein Sprecher, der nicht zu sehen war. »Sie wird die Zentrale in wenigen Minuten erreichen.«
Während des letzten Worts schob sich ein silbriges, biegsames Etwas
vor das Bild - und erneut erlosch die Wiedergabe.
Die akustische Verbindung blieb jedoch offen. »Eine weitere Spionsonde zerstört.« Die Stimme, die von Bord der CANNAE übertragen wurde, klang blechern, gehörte wohl dem Roboter.
»Ich habe vier Sonden geschickt«, erklärte Cha Panggu. »Einschließlich derjenigen, die den Holoprojektor trug, der sich nach Abspielen der Botschaft rückstandslos zerstört hat.«
Also blieb nur eine letzte Sonde an Bord der feindlichen Einheit. Es wurde Zeit, eine echte Enterung vorzunehmen. Ob es risikoreich war oder nicht, spielte Fenjis Einschätzung nach keine Rolle mehr. Zweifellos kam sein Meister zu exakt demselben Ergebnis.
»Transport von Waffensonden und Enterung möglich«, meldete Zva Pogxa und löste damit die Spannung im Raum. »Die Bewegung der FARYDOON ist völlig aufgehoben, wir stehen stabil im Weißraum.«
»Wir dürfen keine allzu großen Zerstörungen bewirken«, entschied Panggu. »Die FARYDOON darf unter keinen Umständen Schaden davontragen. Sie muss voll manövrierfähig bleiben. Fenji, du wirst den ersten Stoßtrupp anführen. Töte so viele der Söldner, wie du es für nötig erachtest. Adlai Kefauver muss auf jeden Fall sterben. Er ist unser gefährlichster Gegner. Dein oberstes Ziel ist dir klar?«
»Ich bringe dir den Vortex-Piloten.« Fenji wandte sich ab und empfand zum ersten Mal seit langer Zeit völlige innere Ruhe. Das war
Weitere Kostenlose Bücher