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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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effektiv die Grenzen aufgezeigt, in denen ein Schüler sich bewegen konnte, und ihn in seine Schranken gewiesen. Seitdem wusste Fenji, dass er einen verhängnisvollen Fehler begangen hatte, den er niemals wiederholen würde: er hatte den Teufel unterschätzt. Von nun an würde er im Umgang mit Cha Panggu weitaus vorsichtiger sein - was nichts anderes bedeutete, als dass er seine Ränkespiele raffinierter inszenieren musste, um ständig bereit zu sein, seine Position zu sichern und im richtigen Moment die Gelegenheit zum Aufstieg ergreifen zu können. Genau wie es sein Meister einst getan hatte, als er während der legendären Tributentnahme im Reich der Renikiden seinen eigenen Lehrer einen tragischen Unfalltod sterben ließ. Cha Panggus erster großer Coup hatte nicht nur die Renikiden, sondern auch seinen Lehrer für immer der Vergessenheit anheimfallen lassen.
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, passierte Fenji den alten Wissenschaftler und stellte sich zwischen ihn und Cha Panggu. Er konnte die schneidenden Blicke förmlich spüren, die der Pantopist ihm zuwarf, doch er kümmerte sich nicht darum. Pogxa war unwichtig, ein Mann für den Hintergrund, eine nützliche Marionette, mochte er in der Öffentlichkeit auch noch so angesehen sein.
    Auf der Konsole seines Meisters zeigte eine stilisierte Darstellung den Datenstrom, der von der CANNAE aus durch den energetischen Tunnel der Hyperplanke die CHAJE erreichte und von der Positronik sofort entschlüsselt wurde.
    Die winzige Suchsonde schwebte im feindlichen Schiff wenige Zentimeter über dem Boden, um nicht zufällig entdeckt zu werden. Die übertragenen Bilder zeigten aus einem seltsam verzerrten Winkel erste Eindrücke aus dem Inneren der CANNAE. Offenbar war dort Unruhe ausgebrochen. Kein Wunder - das Schiff der myrmidonischen Söldner war mitsamt der Trägereinheit FARYDOON urplötzlich aus dem Vortex gerissen worden. Den Grund dafür - die Hyperplanke - konnte die Besatzung bislang noch nicht entdeckt haben. Das unvermittelt in ihrer Zentrale erschienene Hologramm Cha Panggus, der die bedingungslose Übergabe der beiden Schiffe im Namen der Gui Col verlangte, mochte ein Übriges dazu beigetragen haben, genau wie der unvermittelte Ausfall großer Teile ihrer Technologie, den die Störsignale der Sonden bewirkten.
    Cha Panggu riskierte viel, indem er vor seinen Feinden derart überlegen und selbstbewusst auftrat. Über die wahren Möglichkeiten der Transgenetischen Allianz und vor allem ihrer Söldner war den Gui Col kaum etwas bekannt; Panggus Spion hatte nur wenige Hinweise liefern können, ehe er getötet worden war. Die erste Gegenwehr von Seiten der Geenterten - die Salven, die in die Schutzschirme der CHAJE preschten -gab dem Teufel jedoch Recht; wenn die Myrmidonen keine stärkeren Waffen besaßen, würde ihr Widerstand schon bald gebrochen sein.
    Die Bildwiedergabe der Suchsonde konzentrierte sich auf eine metallische Gestalt, eine schwebende Roboteinheit, deren Hauptteil pyramidenförmig auf einem breiten Stiel ragte. Einige metallische
    Tentakelarme pendelten vor dem Körper. Vom Kopfteil ragte ein beweglicher Aufsatz, eine horizontal abstehende, steife Antenne, die sich rundum drehte, als würde sie sich in ständiger Suchbewegung befinden.
    »Ein Kampfroboter«, meinte Cha Panggu gelassen. »Damit habe ich gerechnet.« Er formte aus dem Plasma der Gebildegrube einen Arm und gab Befehle in die Kommunikationskonsole ein.
    Fenji beugte sich vor, um das Tun seines Meisters besser verfolgen zu können. Aus der Gebildegrube roch er den schweflig-süßen Duft konzentrierter Anspannung und Siegesgewissheit. Panggu hatte sich nach außen hin perfekt unter Kontrolle; kein Duftmolekül verriet seine Nervosität. Dennoch war Fenji sicher, dass er sich nicht täuschte.
    Sein Meister programmierte die Sonde per Funksignal so, dass sie nach einer Möglichkeit suchte, sich an den Roboter zu heften und dessen Systeme zu infiltrieren. Wenn es gelang, war dies die einfachste Möglichkeit, die spezifischen Leistungsdaten des Kampfroboters in Erfahrung zu bringen. Vielleicht konnten über einen gezielten viralen Störimpuls sogar sämtliche Kampfeinheiten an Bord ausgeschaltet werden. Es würde die Eroberung zweifellos um einiges leichter gestalten.
    Die Bildwiedergabe änderte sich, als die Sonde auf den Roboter zuschwebte.
    Unvermittelt transformierte dessen Gestalt; die pyramidenförmige Sektion formte sich zu einem konischen Schlauch. Das Metall beugte und bog sich

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