PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
durchleuchtet. Ausgelotet. Bis auf den Grund seiner Seele erkannt.
»Es ist besser, wenn ich dich jetzt verlasse«, sagte er.
»Wie du meinst.«
Zva Pogxa drehte sich um und ging auf die Tür des kleinen, abhörsicheren Raums zu, den ihn Kchi Dugma zur Verfügung gestellt hatte. Er war verwirrt. Das Gespräch war keinesfalls so verlaufen, wie er es sich erwünscht hatte.
»Man ist verwirrt - und enttäuscht«, hörte er Perry Rhodans Stimme.
»Wie bitte?« Zva Pogxa drehte sich nochmals zum Terraner um.
»Du wolltest eine Antwort von mir, nicht wahr? Wenn du Grenzen überwindest und Dinge erlebst, die eigentlich über deinen Horizont hinausgehen, denkst du im ersten Moment, dass die Sonne aufgeht. Du fühlst dich erleuchtet. Bis du die Konsequenzen deines neuen Wissens verstehst. Und du akzeptieren musst, dass sich hinter dem Gebirge, das du soeben bezwungen hast, ein anderes, noch viel höheres auffaltet. Eine jede Antwort birgt tausend weitere Fragen. Deswegen halte ich es mit einem der bedeutendsten Philosophen meiner jungen Jahre, der meinte, dass die Antwort auf alle Fragen die Zahl Zweiundvierzig ist.«
»Zweiundvierzig? Ich verstehe nicht...«
»Dann denk darüber nach. Und wenn du nichts dagegen hast, kehre ich jetzt zu meinen Kameraden zurück. In drei Stunden haben wir unseren ersten Einsatz. Das Volk verlangt nach Brot und Spielen, nicht wahr?«
Perry Rhodan verließ den Raum durch die rückwärtige Tür. Roboter, deren Tentakel bedrohlich aufleuchteten, führten ihn weg. Zva Pogxa blieb verunsichert und ratlos zurück.
15 - Perry Rhodan
»Es geht bald los«, empfing ihn Parizhoon. »Man gewährt uns eine letzte Ruhepause. Dann müssen wir in der Tempelwelt antreten.«
»In der Tempelwelt?«
»Man sagte uns, dass es sich um eine der unteren Ebenen der Cyberia-den-Spielorte handle; gewissermaßen um einen Nebenschauplatz. Wir kämpfen in einer Sechsergruppe gegen drei Roboter. Fällt einer von uns, wird abgebrochen; aber auch, wenn wir unsere Gegner besiegen.«
»Wer gehört noch zu unserem Team?«
»Man hat uns freie Wahl gelassen. Wir haben uns mit Karablangh und Irram Des geeinigt.«
»Und der sechste Mann?«
»... ist eine Frau. Karis Mmoo.«
Karis Mmoo. Ein fröhliches Geschöpf, das einem Haufen Asphalt und Schlacke ähnelte, aber überraschend schnell stelzenförmige Beine ausbilden und sich damit fortbewegen konnte. Irgendwo in dem unförmigen Leib trieb ein faustgroßer Korpus, der mit Sinnesorganen gespickt war. Die Gui Col hatten ihr besonders übel mitgespielt. Mehrere verchromte Stangen durchbohrten ihren Leib kreuz und quer. Sie strahlten hochenergetische Wellen ab. Gut eingesetzt, konnten sie das Zellgewebe eines möglichen Gegners zerstören - aber auch einen Teil ihrer eigenen Körpersubstanz vernichten.
»Wann geht es los?«, fragte Rhodan.
»Wir sollen uns in zwei Stunden bereithalten.«
»Wenn ihr nichts dagegen habt, möchte ich mich bis dahin ins Erholungsdeck zurückziehen.« Er fühlte sich müde und ausgelaugt. Außerdem musste er das Gespräch mit Zva Pogxa analysieren. Der Wissenschaftler war so ganz anders als Cha Panggu oder Kchi Dugma. Er besaß wenig Selbstvertrauen, und er wirkte naiv. Wenn er irgendjemanden dazu bringen konnte, sie aus ihrer grässlichen Situation zu befreien, dann wohl ihn. Doch dazu bedurfte es einer genau geplanten Strategie - und einer gehörigen Portion Glück.
Es regnete in der Scheinwelt des Erholungsdecks im Cybertrop, als er es
verließ und zum Treffpunkt in der Trainingshalle zurückkehrte. Die Tropfen perlten von seinem Kampfgewand ab, keinerlei Spuren blieben zurück.
Er traf als Letzter ein. Alle gesunden Cyberoiden warteten auf ihren Einsatz. Die meisten von ihnen schwiegen betreten oder befanden sich im stillen Zwiegespräch mit ihren Göttern. Einige wenige überspielten ihre Angst mit lauten Reden, mit Lachen, mit Albernheiten.
Rhodan trat zu seinen abseits stehenden Kameraden. Wie selbstverständlich übernahm er die Führung der kleinen Gruppe. Es war Kefauver anzusehen, dass er derzeit nicht in der Lage war, diese Rolle auszufüllen.
»Ihr wisst, worum es geht«, sagte der Aktivatorträger kurz angebunden. »Wir arbeiten als Team. Der eine steht für den anderen ein. Wir werden keinesfalls - ich betone: keinesfalls! - einen von uns absondern und den Robotern zum Fraß vorwerfen, um so das Ende des Kampfes zu erzwingen. Vielleicht erwarten die Gui Col, dass wir so handeln. Aber wir werden ihnen diesen Gefallen
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