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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sie, dass die »Spiele« bald beginnen würden.
    Irram Des blickte sich irritiert um und steckte seine spitze Nase witternd in die Luft. Ein dumpfer Ton, an der Schwelle zur Wahrnehmbarkeit, erklang. Er entstand über ihnen. In der Luft. Beunruhigt sahen sich die Athleten um. Doch da war nichts zu sehen, ausgenommen ein paar Dutzend fast mannsgroßer Vögel, die ihre Schwingen weit ausgebreitet hatten und über ihnen kreisten.
    »Irgendetwas stimmt nicht«, sagte Parizhoon. »Ich messe ... etwas an, kann es aber nicht erfassen.«
    »Ruhig bleiben!«, gab Rhodan die Devise aus. »Wahrscheinlich will man uns zusätzlich verunsichern.«
    Vielleicht entpuppte sich der vermeintliche Kampf gegen die drei Roboter als etwas ganz anderes, vielleicht geschah gar nichts. Wer wusste schon, was die Gui Col vorhatten?
    Ein bedrohlicher Schatten fiel über sie. Es war, als hätte jemand das Licht ausgeknipst. Unruhe wurde unter den Kämpfern laut, da und dort schrie eine empfindliche Seele vor Angst auf.
    Ein diskusförmiges Etwas war unvermittelt über ihren Köpfen erschienen. Sein Durchmesser betrug gut und gern zweitausend Meter. Die Unterseite war mit einer Vielzahl von kastenförmigen Aggregaten belegt, während an den Rändern lange Efeuranken wie Fransen herabhingen.
    »Das ist unsere Bühne«, sagte Rhodan betont ruhig. »Die Spielwelt. Sie lag unter einem Schutzschirm verborgen. Die Gui Col lieben Spektakel und Überraschungseffekte.«
    Noch bevor sich die allgemeine Unruhe unter den Cyberoiden legen konnte, wurden sie in Kleingruppen gepackt und hochgehoben, auf die Unterseite der Plattform zu. Der Aktivatorträger fühlte, wie sich sein Magen hob. Der Traktorstrahl sog sie mit atemberaubender Geschwindigkeit auf kleine, schmale Löcher im Diskus zu; noch bevor Rhodan entsetzt aufschreien konnte, weil die Wände allzu nahe an ihm vorbeirauschten, hatte er die Scheibe durchtaucht und befand sich im Freien, fühlte sich ins Zentrum einer von Steinruinen beherrschten Fläche ausgespuckt.
    Er klatschte höchst unsanft auf den Hintern, und hätte der implantierte Tentakel nicht wesentlich rascher als seine beiden Hände reagiert und den Schwung abgefangen, hätte er sich wohl das Steißbein geprellt - oder noch üblere Verletzungen zugezogen.
    Er landete als Zweiter, unmittelbar hinter Karis Mmoo. Die anderen Mitglieder der kleinen Gruppe regneten in Sekundentakt auf die Grasnabe herab, so wie er durch den winzig wirkenden Kanal gesogen und ausgespuckt. Bald nachdem Parizhoon als Letzter den Boden berührte, schloss sich die Lücke.
    »Sammeln!«, befahl Rhodan, sobald er wieder auf den Beinen war. »Nach allen Richtungen sichern. Wer Schmerzen hat, kommt in die Mitte.«
    Die Gruppe funktionierte gut und gehorchte ohne Widerrede seinen Anweisungen. Niemand schien ernsthafte Blessuren abbekommen zu haben. Sie standen zu sechst, Schulter an Schulter, und beobachteten die Umgebung. Langsam drehten sie sich im Uhrzeigersinn, sodass jeder Einzelne einen Gesamteindruck von der Umgebung erhielt. Sie wurden von Ruinen alter Tempelbauten eingerahmt, die Rhodan augenblicklich an jene von Angkor erinnerte. Die Hauptstadt des Khmer-Königreichs Kambuja hatte im 13. Jahrhundert auf Terra ihre höchste Blüte erreicht und war dann über acht Jahrhunderte hinweg verfallen. Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts alter terranischer Zeitrechnung hatten sich Heerscharen von Historikern daran gemacht, die über zweihundert Quadratkilometer verteilten Ruinen großmaßstäblich und detailgetreu wieder aufzubauen.
    Die Fratzen von Fabeltieren starrten ihm entgegen. Da und dort ruhten Steingesichter von Gui Col in Nischen. Sie waren von breiten Luftwurzeln überwachsen, auf denen noch gewaltigere Bäume thronten. Rhodan sah Hochreliefs, Statuen, einen Gesichterturm, eine Stufenpyramide, mehrere vom Gras überwachsene Wege. Die Sonne stand fast senkrecht - und hatte dennoch an manchen Stellen der Spielwelt Schwierigkeiten, das Baumund Pflanzendickicht mit ihrem Licht zu durchdringen.
    »Der Platz ist nicht größer als fünfzig mal fünfzig Meter«, schätzte Kefauver, der nun, da es in den Einsatz ging, weitaus lebendiger als noch vor einer halben Stunde wirkte. »Konzentriert euch besonders auf die dunklen Flecken im Gras. Manche von ihnen scheinen mir nicht natürlichen Ursprungs zu sein. Beim geringsten Anzeichen von Gefahr schreit ihr. Dann bilden wir zwei Dreierketten.«
    Ja. Sie mussten auf die Schatten achten. Und auf ungewöhnliche

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