Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
nicht: gerafft?« - »Ja, das sagte er: gerafften Rocks!«
    »Also gut: mit gerafftem Rock also habe ich mich - natürlich erst, nachdem ich die Kante am Bein gespürt hatte... «
    »Natürlich.« - »Versteht sich ja von selbst.« - »Gefahr nämlich wächst, wo man keine wähnt.« - »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.«
    - »Was aber rettet uns, wenn nicht die Vorsicht?« - »Man kann überhaupt nicht vorsichtig genug sein.« - »Und vorsichtig ist er, unser Ghu!« - »Da kann man nicht klagen.«
    »Habe ich mich also«, sagte der Faute mit verschwörerisch gesenkter Stimme, um dann im Triumph zu rufen: »gesetzt!«
    »Wie schön!« - »Genial!« - »Was für ein Coup!« - »Setzt sich mir nichts dir nichts, als wäre es ein Nichts!« - »Unser Ghu!«
    Bevor die Fauten-Trilette vor Begeisterung über den Bericht Ghus völlig außer sich geraten konnten, verlangsamte der Röhrenzug, und die Fauten verfielen in gespannte Aufmerksamkeit.
    Der Zug hielt an der Station Verwaistes Konglomerat Glücksmaschinenfabriken. Niemand stieg aus. Niemand stieg ein. Eines Tages, dachte Pancib, da steige ich aus und sehe mir das Konglomerat an. Eines Tages streife ich durch die Verwaisten Fabriken und...
    Plötzlich bannte etwas seine Aufmerksamkeit. Etwas glitt durch die Menge, eine schemenhafte, verschleierte Gestalt.
    Ein Sidhee, dachte Gaio Pancib erstaunt. Es war selten, dass man sie so weit abseits der Piers sah, so tief landeinwärts, fast schon in den Zentralbezirken der Stadt.
    Hin und wieder blieb der Sidhee stehen und neigte sich einem der
    Fahrgäste zu. Pancib starrte ihn an. Er fragte sich, ob nur er einen Sinn für die gläserne, beinahe schmerzhafte Schönheit dieser Wesen hatte, für ihre anmutige Fragilität und Verletzlichkeit. Die anderen Fahrgäste nämlich schienen der Gestalt kaum Beachtung zu schenken.
    Oder verbergen sie sich vor ihr?
    Den Überlieferungen zufolge stammten die Sidhees von Inseln im Nechtan-Meer, das die gesamte südliche Hemisphäre des Planeten bedeckte: eine eigene Welt, gemischt aus Wasser und Sturm. Ein Meer, das Küstenschifffahrt zuließ, aber keine Querung gestattete. Warum nicht? Nechtan stand im Schwerkraftbann der beiden Monde. Flidhais umkreiste die Welt von Pol zu Pol, während Donn exakt über den Äquator zog. Meer der Unruhe. Nautische Probleme. Was gingen sie ihn an?
    Der Sidhee war näher gekommen. Gaio Pancib konnte hören, was er den Fahrgästen anbot: »Gesprächsblumen, junge oder wohl unterrichtete Gesprächsblumen nach eurem Wunsch.«
    Pancib hörte einen der beiden Wesam Ghy eine Weile in ihrer heiseren Art mit dem Sidhee tuscheln, aber es kam kein Geschäft zustande. Er dachte: Gesprächsblumen! Aus welchem Sektor sie die wohl beziehen! Die verrückten Waren der Sidhees.
    Der Sidhee wurde wieder zum Schemen und glitt weiter. Bei der Gruppe der Fauten-Trilette wurde er wieder deutlicher, und wieder verschlug die Schönheit des Geschöpfes Gaio Pancib den Atem.
    »Gesprächsblumen, junge oder wohl unterrichtete Gesprächsblumen nach eurem Wunsch.«
    »Was sagt er?«, dröhnte es aus der Gruppe, aus der eben Ghu die Anekdote davon, wie er sich auf einen Stuhl gesetzt, zum Besten gegebene hatte.
    »Er sagt: Nach unserem Wunsch.« - »Ja, das sagt er.« - »Hört, hört!« -»Ja, das habe ich auch gehört.« - »Ich habe nichts gehört. Was hat er gesagt?« - »Du bist taub, Ghendav.« - »Was sagst du?« - »Taub!« - »Wie schön!« - »Hört, hört!«
    Endlich löste sich ein mit erstaunlich vielen Gelenken versehener Arm aus dem Knochenmosaik und reckte sich dem Sidhee entgegen. Dieser wählte eine langstielige Gesprächsblume aus dem Strauß und reichte sie dem Arm. Dafür erhielt er einige Wertstäbchen, die er in einer Huttasche verstaute.
    Gaio Pancib hörte, wie die Blume leise zu singen begann, gleich darauf
    aber abrupt verstummte.
    »Köstlich, das Gewächs!« - »Ja. Fehlt Zucker. Hat wer Zucker dabei?« -»Hört, hört!« - »Was hast du gesagt?« - »Zucker!«
    Die Gestalt des Sidhees verwischte, dann hielt er vor Pancib. Pancib starrte ihn an.
    Ihre Inseln lagen, wie es hieß, irgendwo im nachtblauen Nechtan-Meer. Fünf sollte es vor Urzeiten gegeben haben, geblieben waren ihnen nur noch zwei.
    Waren sie von den anderen drei Inseln vertrieben worden? Waren die anderen drei Inseln untergegangen? Gaio Pancib wusste es nicht.
    Er kannte die Namen der letzten Sidhee-Inseln: Techid Hoel und Besseriu. Von der Küste Emains aus gesehen, des

Weitere Kostenlose Bücher