Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
hieß Glaeddhir.«
    Pause.
    »Perry Rhodan«, brach der Tamrat das allgemeine Schweigen. »Du bist ein gepflegter und adretter Mann und sicher auch ein netter Kerl. Aber ich kann beim besten Willen nicht verstehen, was du bezweckst. Ist das ein Spiel? Eine Wette? Bist du Anarcho-Schauspieler?«
    »Ich bin jemand, der ein Stück gemeinsamer Vergangenheit mit dir hat«, sagte Rhodan.
    »Niemand hat eine Vergangenheit«, korrigierte der Tamrat. »Wir haben alle nur Erinnerungen.«
    »Die können täuschen.«
    »Oh ja, das können sie. In Details. Aber doch nicht im großen Ganzen.«
    »Das große Ganze? Vielleicht können wir das überprüfen. - Caadil! Könntest du den Gui Col zu uns bitten, den alten Herrn, der uns ins Theater gelassen hat?«
    Caadil nickte, löste sich von der Wand und verließ das Zimmer.
    »Was wird sie tun?«, fragte Chaymae.
    »Sie wird uns jemanden holen, der schon lange vor euch auf Airmid
    war. Einen Gui Col.«
    Sie mussten einige Minuten warten. Dann kehrte Caadil Kulée zurück. Sie zerrte den alterschwachen Gui Col an seinem dürren, grauen Armgebilde hinter sich her. Der Gui Col zeterte etwas von Entführung und Verschleppung. Ein penetrant süßes Aroma dampfte aus seiner Gebildegrube.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Rhodan und reichte dem Gui Col ein Wertstäbchen. »Wir haben eine Frage an dich.«
    Er sah den Gui Col eine Weile an, schaute zum Tamrat, zu Miranda, um die dramatische Wirkung zu steigern. Dann fragte er:
    »Seit wann existiert das Lebensgeschichtlich-Dramatische Institut Maowel & Nachfolger? Einen Tag? Zwei Tage? Länger?«
    »Es existiert immer schon«, grantelte der Gui Col und drehte sich zum Gehen um. Caadil hielt ihn fest.
    »Ich meine«, präzisierte Rhodan: »Seit wann wird es bespielt?«
    »Es wird immer schon bespielt. Welchen Zweck sollte ein Theater haben, das nicht bespielt wird?«
    »Seit wann sind sie im Theater?« Er wies auf den Tamrat und Chaymae Wolfenstein. »Diese Truppe?«
    Der Gui Col schaute Rhodan aus dem einen intakten Grubenauge an -ratlos, wie ihm schien. »Ich bin nicht gut im Erkennen von Fleischgesichtern«, sagte der Alte. »Aber wenn mich mein Auge nicht täuscht, sind das der Prinzipal und seine Tochter. Miranda und Prospero. Sie haben ein recht interessantes Stück auf die Bühne gebracht um einen verlorenen Sohn, Caliban. Es ist ungemein populär im Sektor Gleichklang aller Tugenden. Man spielt seit Urzeiten vor ausverkauftem Haus.«
    Verknüpft, dachte Rhodan. Die Lebensgeschichte und die Erinnerung des Gui Col und die Erinnerungen des Tamrats. Alle Geschichten sind verknüpft. Wenn Neuankömmlinge auf Airmid eintreffen, gestalten sich alle Geschichten um. Die Mentale Katharsis - sie lügt die ganze Welt um. Wieder und wieder ohne Unterlass.
    Der Gui Col machte wieder Anstalten zu gehen; Caadil packte ihn an seinem gebrechlichen Rüsselarm. Rhodan winkte ab. »Lass ihn.«
    Caadil gab ihn frei. Der Gui Col zog ab.
    »Danke für eure Zeit«, sagte Rhodan zum Tamrat. »Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.«
    »Vielleicht«, sagte der Tamrat abweisend und blickte ostentativ in den Spiegel.
    Chaymae Wolfenstein verfolgte jeden Schritt von Rhodan, die Augen voller Misstrauen.
    »Komm«, sagte Rhodan und zog Caadil mit sich aus dem Zimmer.
    Auf der Straße blieben sie stehen. Sie wussten nicht, wohin. Sie schauten sich um. Einige der silbrigweißen Schmetterlingswesen kreisten um die Türme. Dabei stießen sie überraschend tiefe, posaunenähnliche Rufe aus.
    Gleiter huschten vorbei. Zwei Schildkrötengespanne klapperten die Straße entlang; die Zugtiere brummten. Einige Daunoren streckten ihren gefirnissten Schädel aus dem Fenster und betätigten museal anmutende Digitalkameras. Das kalte Licht ihrer Blitze.
    Eine kleine Gruppe von dreibeinigen Wesen marschierte vorüber, deren tonnenförmig gewölbte Leiber schwarz gefiedert waren. Immer wieder rieben sie ihre grotesk langen Vogelschnäbel aneinander und erzeugten damit mal schrille, mal violinenartig melodische Töne.
    Musizierende Riesenpinguine...
    Eine weitere dreibeinige Gestalt tauchte auf, brüllte durch ein Megafon unverständliche Worte. Befehle anscheinend, denn die anderen Dreibeiner stellten sich zu einer Kolonne auf und marschierten in einem schaukelnd-schwebenden Gleichschritt los.
    Rhodan schaute ihnen nach, bis etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein fremdartiges Wesen, als wartete es auf eine

Weitere Kostenlose Bücher