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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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schätzen, euch meinem Meister als neue Gäste vorzustellen.«
    Caadil und Rhodan blickten einander kurz an. »Wir sind nicht reich«, sagte Rhodan.
    »Mein Meister, gepriesen sei seine Uneigennützigkeit, sieht bevorzugt auf die inneren Werte«, sagte der Vierbeiner, der sich Gaio Pancib nannte.
    »Glaubt ihm kein Wort«, knarrte der Molch. »Prahlerei und Gefallsucht eignen allen, die zu lange in des Meisters Hotel sich plagen.«
    »Wie lange arbeitest du schon für den Meister?«, erkundigte sich Caadil.
    »Mein Lebtag lang«, sagte der Molch. Es klang unendlich schwermütig.
    »Gehen wir geschwinden Schrittes?«, fragte Yrin. Es klang so erschöpft, als bäte er darum, in seinem Leben keinen einzigen Schritt mehr tun zu müssen.
    Pancib tippte Yrin beruhigend auf den Schädel. »Nein.«
    Der Maccarney schien erleichtert. Pancib sagte: »Wir nehmen die Express-Rohrbahn. Lysantinen, Rikschas und Gleitertaxi sind zu teuer. Mein erhabener und sparfreudiger Meister hat in seiner Weisheit -gepriesen sei sie! - mein Budget sehr verdichtet.«
    Rhodan und Caadil sahen sich vielsagend an.
    Der Eingang zur Station ähnelte einem Zirkuszelt aus Aluminiumfolie, dessen Spitze von einer unsichtbaren, unnachgiebigen Hand fast wolkenhoch nach oben gezogen wurde. An dem Pylon waren Stahlseile befestigt, die an acht oder neun Stellen das metallische Dach der Station an seinem Saum leicht nach oben lüpften.
    Der Zugang zur Express-Rohrbahn bot ein Potpourri von Gestalten. Hunderte von Passagieren traten aus der Station, Hunderte betraten sie. Rhodan hätte nicht zu sagen gewusst, welcher Körperbauplan dominierte.
    Herrscht in dieser Megalopolis überhaupt eine einzelne Lebensform vor?
    Gaio Pancib löste ein Ticket für sie. Hinter dem urzeitlichen Schalter saß tatsächlich ein Lebewesen, eine griesgrämige Spinne, die Pancib angeboten hatte, den Preis für die Tickets durch ein Spiel auszuhandeln.
    Pancib hatte abgelehnt und Caadil zugeraunt: »Mit den Ghuztri würde ich mich niemals auf ein Spielchen einlassen. Mein Meister würde mich sonst von einem Charakterkenner ersten Grades zu einem Charakterkenner zweiten Grades degradieren.«
    »Gut«, sagte Caadil ratlos.
    Die Rohrbahn glitt lautlos heran. Sie hielt an; im Tunnel verbreitete sich ein starker Ozongeruch. Pancib mit dem Yrin, Caadil und Rhodan bestiegen die Rohrbahn, die ihren Gegenstücken in den Hauptstädten von Terra, Arkon oder Ferrol geradezu erschreckend bis ins Detail glich. Es klebten neben diversen Orientierungs- und Fahrplänen sogar etliche Warnhinweise oder Verbotsschilder an den Innenwänden der Wagen. Wenn Rhodan auch nicht von allen Tätigkeiten, die hier untersagt waren, ein klares Bild gewinnen konnte.
    »Der Betrieb eines Bet-o-Maten ist ohne ausdrückliche Befugnis der Theometrischen Behörden untersagt (gilt nicht im Falle des Gegenteils).« Rhodan wies Caadil mit einem Kopfnicken auf das Schild.
    »Sei also vorsichtig«, flüsterte sie ihm verschwörerisch zu.
    Die Fahrt dauerte lange, über eine Stunde. Einmal drängte sich ein kompakt gebauter, gepanzerter Daunor durch die Menge der Fahrgäste und bot dampfende, duftende Suppe aus einem Schwebewägelchen feil, das er hinter sich herzog.
    »Vorsicht!«, mahnte Pancib. »Wenn du wirklich den Laich der Prunym austragen willst, musst du einen längerfristigen Vertrag abschließen. Willst du das?«
    »Will ich das wirklich?« Sie schaute Rhodan mit gespielter Unsicherheit
    an.
    Rhodan grinste und schüttelte den Kopf.
    »Lieber nicht«, lehnte Caadil mit einem charmanten Lächeln ab. Der Daunor schob sein Wägelchen weiter.
    Sie mussten mit hohem Tempo gefahren sein, denn als sie die Bahn verließen und an die Oberfläche zurückkehrten, waren sie auf der frühen Nachtseite des Planeten, viele Tausend Kilometer fern von dem Theatergebäude und dem Sektor Gleichklang aller Tugenden.
    »Es ist nicht mehr weit«, tröstete Pancib.
    Es mochte nicht mehr weit sein, aber es dauerte seine Zeit. Zweimal war die Straße, die sie zu gehen hatten, gesperrt, einmal eines Unfalles wegen, der sich zwischen einem Gleiter und einem Tragtier ereignet hatte, das einer farbenfrohen Mischung aus Kamel und Giraffe glich. Dann mussten sie das Defilee einer Parade abwarten, deren Teilnehmer alle in Giftgrün gekleidet waren und die sonderbarsten Dinge jonglierten, von Fackeln über Knochen bis zu taubengrauen, kreischenden Vögeln, denen man offenbar die Flügel gestutzt hatte.
    »Saint Patrick's Day«, tippte Rhodan. »Zu

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